Dark Glases, black suits and always cool comments: Frank Gerber ( *10. Dezember 1960 in Wilhelmshaven ) ist ein deutscher Künstler, Autor und Erfinder. Früh interessiert sich Gerber für Literatur, Fotografie, Fashion, Pop Art und Musik. Schon im Alter von 10 Jahren schreibt das Wunderkind erste geniale Songtexte. Der berühmte englische Dandy Oscar Wilde ist das erste Idol des kleinen Jungen.
Mit 18 beginnt die Metamorphose zur sonnenbebrillten Kunstfigur. Frank Gerber hat sich selbst erfunden, ein cooler Schöpfungsakt. Sein exzellentes Image hat gute Gründe: Cleverness plus neue Ideen. Mehr hat er nicht, mehr braucht er nicht. Wenn man mal von der coolen Sprech- und Schreibweise absieht." Wow-kabular " nennt der Autor Frank Gerber seinen Wortschatz. Gerber studiert das Leben in Berlin, New York, Paris, London und Rom. Spricht nach eigenen Angaben Deutsch, Englisch und Klartext. Jobbt später als Freelancer für das ZDF ( Zweites Deutsches Fernsehen ). Arbeitet u.a. mit Deutschlands Rockstar Nr. 1 Udo Lindenberg zusammen. Über seinen Freund Udo Lindenberg lernt FG 2006 auch einen späteren Geschäftspartner im luxuriösen First-class-Grandhotel Atlantic kennen, mit dem er 2007 in der Weltstadt Hamburg eine Internet-Galerie auf hohem Level ins Leben ruft, die Galerie wird aber 2010 aus Zeitgründen vorerst gecancelt.
2007 kreiert Gerber auch den Skandal-Text ” POPE 4 A DAY ": In seinem wie immer supercoolen, poetischen Sound beschreibt Frank Gerber den Traum, für einen Tag mal Papst zu sein. Der sensible und nicht selten provokante Künstler möchte damit zum Nachdenken animieren. Claudia Zech schreibt:: ” Auch wenn einige Gläubige die Spaßbremse ziehen werden - Gerber befindet sich in geiler Gesellschaft: Auch Pop-Ikone Madonna hat regelmäßig Trouble mit der katholischen Kirche. ” Der charmante Schöpfer des Textes betrachtet das ganze Theater, das um das lockere Meisterwerk veranstaltet wird, cool und entspannt durch seine teure Gucci-Sonnenbrille. Markenzeichen Gerbers ist neben seinem meist schwarzen Outfit auch seine schwarze Sonnenbrille, die seinen Sehfehler korrigiert.
2008 erscheint Udo Lindenbergs erfolgreichstes Studioalbum ” Stark wie Zwei “, an dem Frank Gerber mitgewirkt hat. Das
” Meisterwerk des Panik-Paten ” (O-Ton Gerber) ist ein weiterer Meilenstein in der Diskografie des Rocksängers und rangiert lange Zeit ganz oben in den Charts und wird mit Doppel Platin prämiert! Ein Exemplar geht an Gerber mit der Gravur:
” Überreicht an Geheimrat Gerber für über 300.000 verkaufte Einheiten von Udo Lindenberg ” Stark wie Zwei ” in Deutschland. ”
In dem Buch ” Udo Lindenberg - Stark wie Zwei 2007 bis 2010 ” wird einer von ganz vielen gemeinsamen Momenten der beiden Freunde wie folgt dokumentiert: ” 12. September 2006, Dach des Hotel Atlantic. 3:43 Uhr - Frank G. und Udo L. leeren gemeinsam eine halbe Flasche Absinth und werden zu Grenzgängern, unterwegs zu den extremeren Texten. Mysteriöse Schattenstimmen dringen durch die Stille der Nacht über die Alster: ” Man muss immer bereit sein, die Regeln zu brechen, fast so wie ein Gangster … ” - ” … auf der Suche nach dem Gin des Lebens … ”
Der geniale Autor sprudelt förmlich vor Kreativität. Auf seiner ebenfalls 2009 gestarteten Website frankgerber.com brilliert der Meister mit Selbstironie. Lässige Eleganz und selbstironische Coolness gehen Hand in Hand. Auf Gerberisch: " Mein Ding ist: Cool bleiben - und cool schreiben! So schreibt man nicht nur Geschichten, sondern Geschichte! " Vor einigen Jahren durfte ich nachts einmal dabei zusehen, wie Frank Gerber zur Feder griff und das Meisterwerk " Club 27 " schuf. Es war ein magischer Moment und ich hatte das Gefühl, als würde Leonardo da Vinci die Mona Lisa malen und ich war mit am Start! " Meine Songtexte sind wie Kunstwerke: nur sind meine Farben die Worte und meine Leinwand das Papier! " sagt der Star Statement-Boss und Autor Frank Gerber, der mit seiner speziellen Art zu schreiben einen neuen coolen Sound in die deutsche Sprache gebracht hat. Ganz Deutschland gerbert. Die Gerberholics werden immer mehr - seine Fan-Base ist gigantisch! Gerbers spektakulärer Auftritt auf der Website, macht ihn über Nacht zum Star im Internet. Der smarte Mann mit der schwarzen Designer-Sonnenbrille ist Kult. Gerber bleibt aber cool, spielt den großen Erfolg herunter und sagt leger: ” Viele hielten mich plötzlich für so ‘ne Art Star. Amüsiert spielte ich mit. ”
Think Big! Wenn Frank Gerber etwas startet, muss es ein ganz großes Ding sein, darunter macht es der Mann mit der schwarzen Sonnenbrille einfach nicht. Also startet Frank Gerber 2009 auch noch nonchalant mit dem spektakulären Mega-Projekt Star Statements / Celebrity Statement voll durch und legt einen kometenhaften Aufstieg hin. Total auf Erfolgskurs! Star Statement ist Frankie's persönliche Mondlandung. Er ist nicht nur das Gesicht der mächtigen Online-Plattform, sondern auch der Erfinder und CEO. Frank Gerber gehört zu StarStatement.com wie die Elbphilharmonie zu Hamburg. Der charismatische Gründer aus Germany riskiert viel, um sein großes Projekt zu realisieren. " Abenteuerlust ist mein Treibstoff “, sagt Gerber. Die erstklassige und aufregend neue Online-Plattform star-statement.com übertrifft bereits nach kurzer Zeit alle Erwartungen. Der Rest ist Geschichte - und zwar eine höchst erfolgreiche.
Paris, 2009: Frank Gerber lernt auf dem Weg zur Pret-a-Porter-Modenschau von Chanel Silvia Kainka kennen. Zusammen streifen sie durch die nächtliche Großstadt an der Seine und die toughe Businessfrau und Chefin einer Modelagentur wendet sich kurze Zeit später an " Mr. StarStatement " und bittet diesen um Unterstützung. ” Geht klar, S.K.! Bitte MAILden! ” simst er freundlich und hilfsbereit zurück - und bereits einen Abend später flanieren sie zusammen in Hamburg durch die teuren und schicken Stadtviertel Harvestehude und Rotherbaum und schmieden dort in Pöseldorf bei einem Drink am Mittelweg und in der Milchstrasse große Pläne. Nach mehreren geheimen Meetings in Timmendorfer Strand und auf Sylt ist man sich einig: Erste geheime Deals sind schon wenige Tage danach perfekt. En passant entwickeln sie gemeinsam das Konzept zum Projekt ” Vipywood.com ” und werden es auch in Zukunft intensiv anpowern.
Silvia Kainka über Frank Gerber: ” Dunkle Brille, helles Köpfchen: Frank Gerber war und ist - nicht nur für mich - eine wirklich sehr große Inspiration. Auch Deutschlands Rock-Legende Udo Lindenberg nennt ihn einen " Inspirator ". Weil er anders ist. Er macht vorsätzlich das, was niemand erwartet. Als käme er von einem anderen Stern. Frank ist wirklich ein Genie! Er ist echt edgy, begeistert durch Unkonventionalität, hat Charme und Stil, ist ” Ideenmilliardär und König der Visionäre ” und zudem der Gründer und Erfinder der sagenhaft erfolgreichen Website www.star-statement.com. Seine Erfolgsstory ist definitiv filmreif und sollte als Biopic in alle Kinos kommen! Der Typ mit der schwarzen Designer-Sonnenbrille, genannt " President of the United Stars ", ist auch Inhaber einer eingetragenen Marke. Das Okay vom Deutschen Patentamt feierten wir mit seiner kompletten Entourage - ” Partysanen und Feteschisten, viele Künstler:innen und Gerberisten ” - in der Chill Out-Lounge der Bar Da Cajo vom Hamburger ” The George Hotel “. - ” Ich bin ja echt ‘ne Marke! “, sagte Frank mit einem Lächeln. ” Und jetzt bin ich auch noch der Inhaber einer Marke! ” - Der Meister ruft – und großartige Bands und Weltstars kommen! Auf www.star-statements.com werden Celebrities, Bands und international renommierte Stars präsentiert wie z.B. The Rolling Stones und Hip Hop Superstar Eminem und die amerikanische Singer-Songwriterin Billie Eilish Pirate Baird O’Connell alias Billie Eilish, die für den James Bond Song NO TIME TO DIE den Oscar und Golden Globe Award gewann und zudem schon das Cover des Musikmagazins " Rolling Stone " zierte. Und Pop-Ikone Madonna Louise Ciccone alias Madonna, Snoop Dogg, Carla Bruni, U2, Dua Lipa und Paula Hartmann, die schon mit dem deutschen Rapper Ufuk Bayraktar alias Ufo361 gemeinsame Sache machte! Und die Band The BossHoss, Reneé Jane Rapp alias Reneé Rapp – und die deutsche Sängerin, Songschreiberin und Influencerin Lena Johanna Therese Meyer-Landruth alias Lena aus Hannover, die 2010 den Eurovision Song Contest mit dem Lied SATELLITE gewann und die auf Instagram aktuell sechs Millionen Follower hat! Und Robyn Rihanna Fenty alias Rihanna, Ariana Grande, Sunrise Avenue und die deutsche Rapperin Barbara Shirin Davidavicius alias Shirin David, die auch in der Castingshow THE VOICE OF GERMANY als Coach am Start war! Und Musiker Gordon Matthew Thomas Sumner alias Sting, Stefani Joanne Angelina Germanotta alias Lady Gaga, Nico Rosberg, Kendrick Lamar Duckworth alias Kendrick Lamar, Peter Alexander Makkay alias Peter Maffay und Vladislav Balovatsky alias Capital Bra, der schon einen Song mit Rapper Hysamet Kryeziu alias De Facto rausbrachte! Und Sarah Marianne Corina Lewe alias Sarah Connor, Travis Scott, Till Brönner, Natalia Siwek alias Natalia Avelon, Gabriele Susanne Kerner alias Nena, Marius Müller Westernhagen, Destiny Hope Cyrus alias Miley Cyrus, Herbert Arthur Wiglev Clamor Grönemeyer alias Herbert Grönemeyer – und Popsänger und Rapper Marten Laciny alias Marteria, der auch als Co-Autor an diversen Musikstücken des Albums BALLAST DER REPUBLIK der Punkrockband Die Toten Hosen beteiligt war und der zudem zusammen mit Rapper Nils Wehowsky alias Finch und der Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß einen Song über WENDEKINDER aufgenommen hat! Und die US-amerikanische Country-Sängerin Maren Larae Morris alias Maren Morris aus Dallas in Texas und der Musiker Johann Hölzel alias Falco aus Wien in Österreich, der mit dem Song ROCK ME AMADEUS an die Spitze der US Billboard Charts knallte! Und Stargeiger David Christian Bongartz alias David Garrett aus Aachen, Silbermond, Jennifer Lopez, Revolverheld, Demi Lovato und die Schauspielerin und Sängerin Selena Marie Gomez alias Selena Gomez, der fast eine halbe Milliarde Menschen auf Instagram folgen und die auch das Kosmetikunternehmen RARE BEAUTY gründete! Und Rapper Michael Conrad Schindler alias Shindy, Thomas Hübner alias Clueso, Paul Hartmut Würdig alias Sido, Wincent Weiss, Josy oder Jordan Napieray alias Badmómzjay, Domiziana Helga Gibbels alias Domiziana, Johannes Oerding und der US-amerikanische Rapper und Unternehmer Shawn Corey Carter alias Jay-Z aus New York City. Und Influencer Twenty4tim, der bürgerlich laut Wikipedia Tim Maximilian Kampmann heißt und der auf den Videoportalen TikTok, Instagram und YouTube aktiv ist. Und Rapper Colson Baker alias Machine Gun Kelly, Montereo Lamar Hill alias Lil Nas X, Eisbrecher, Carlo Waibel alias Cro, Beyoncé, Abel Makkonen Tesfaye aka The Weeknd, Jason Joel Desrouleaux alias Jason Derulo, Barbara Schöneberger, Mick Jagger – und der chinesische Pianist Lang Lang, der mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt wurde! Und die Band Foo Fighters mit Sänger Dave Grohl, Justin Drew Bieber alias Justin Bieber, Dominic Richard Harrison alias Yungblud, 24kGoldn, Robert Peter Williams alias Robbie Williams – und Sängerin und Songwriterin Alicia Augello Cook Alicia Keys, die sich viele Preise und Auszeichnungen krallte wie z.B. MTV Music Award, Echo, Billboard Award, American Music Award, Grammy, Swiss Music Award und Billboard Latin Music Award! Und Rapper Moses Pelham, Keith Richards, John Roger Stephens alias John Legend, Hanan Hamdi alias Namika, Meghan Trainor, Gwen Stefani, Katheryn Elizabeth Hudson alias Katy Perry, AC/DC, David Bowie, Lewis Capaldi, Iggy Pop und die Hip Hop Gruppe Die Fantastischen Vier aus Stuttgart, Amalaratna Zandile DIamini alias Doja Cat, Jennifer Rostock, Megan Pete alias Megan Thee Stallion, Jennifer Weist alias Yaenniver, Elif Demirezer alias Elif und die Jazz-Singer-Songwriterin Melody Gardot aus New Jersey, die bereits mit dem Echo Jazz in der Kategorie Sängerin des Jahres International ausgezeichnet wurde! Und der britische R&B Sänger Zain Javadd Malik alias Zayn Malik aus Bradford, der als Mitglied der Boygroup One Direction bekannt wurde! Und der britische Popsänger Harry Edward Styles alias Harry Styles, Donald Glover alias Childish Gambino, Scott Ramon Seguro Mescudi alias Kid Cudi, Shawn Mendes und der britische Musiker, Liedtexter und Maler Sir James Paul McCartney alias Paul McCartney aus Liverpool! Und Matthias Otto alias Max Raabe, Schiller, Gala, Juli – und die schwedische Sängerin Lorine Zineb Nora Talhaoui alias Loreen, die für Schweden den Eurovision Song Contest in Liverpool mit dem Song TATTOO gewann! Und die Band London Grammar, Rita Ora, Larissa Sirah Herden alias Lary, Sam Smith, Ketevan Melua alias Katie Melua, Little Mix, Stefanie Heinzmann, Elena Jane Goulding alias Ellie Goulding, Troye Sivan, Jonas Kaufmann, Jennifer Weist alias Yaenniver, Aerosmith, Tilmann Otto alias Gentleman, Alicia Keys, Karla Camila Cabello Estrabao alias Camila Cabello, Dua Lipa, Shawn Corey Carter alias Jay-Z, Justin Randall Timberlake alias Justin Timberlake, Marcus Füreder alias Parov Stelar, Electric Callboy, Jan Philipp Eißfeldt alias Jan Delay, Mariah Carey, Alan Walker, Diane Birch, The Mynabirds, Emma Hewitt, Triggerfinger, Bat for Lashes, Mic Donet, Gabrielle Aplin, ZZ Ward, Chelsea Cutler, Jeremy Loops, Bree Runway, Louis Held, J Balvin, Britney Spears, Zara Larsson, Willie Nelson, Noah Cyrus, Maria Patricia Kelly alias Patricia Kelly, Maroon 5, Charlotte Emma Aitchison alias Charli XCX, Gwen Stefani, Alexa Feser, Mary J. Blige, Calvin Harris, Steven Hiroyuki alias Steve Aoki, Enrique Miguel Iglesias Preysler alias Enrique Iglesias, Max Giesinger, Bon Jovi – und der deutsche Musiker Ralph Christian Möbius alias Rio Reiser, der Sänger und Texter der legendären Band TON STEINE SCHERBEN! Und die britische Band Bring Me The Horizon aus Sheffield, Yorkshire, Andrea Bocelli, Tarin Wilda alias Ace Tee, Ellie Goulding, Ina Müller und die britische Rockband The Beatles aus Liverpool, die laut Wikipedia mit mehr als einer Milliarde verkauften Tonträgern die erfolgreichste Band der Musikgeschichte ist! Und die Sängerin und Crossover Künstlerin Eilleen Regina Edwards alias Shania Twain, Tove Styrke, Alice Florence Clarissa Merton alias Alice Merton, Carla Gilberta Bruni Tedeschi alias Carla Bruni, Jamie Cullum, Bryan Adams, Johnny Cash – und Sängerin und Rapperin Nina Katrin Kaiser alias Nina Chuba aus Wedel bei Hamburg, die schon als Schauspielerin in Serien wie Großstadtrevier und Notruf Hafenkante zu sehen war und zudem als Musikerin gemeinsame Sache machte mit Rapper Jascha Schmuhl alias Chapo102 und Rapperin Judith Wessendorf alias Juju und dem deutschen Musiker Ennio Frankl alias Ennio aus München! Und Rapperin Onika Tanya Maraj alias Nicki Minaj, Post Malone und die Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld aus Erfurt, die schon Auszeichnungen wie Bambi, Goldene Stimmgabel, Deutscher Fernsehpreis und den Bravo Otto abräumte! Und die kolumbianische Pop-Sängerin Shakira Isabel Mebarak Ripoll alias Shakira, Sam Smith und die Soulsängerin Jennifer Yaa Akoto Kieck alias Y’akoto aus Hamburg! Und Rock-Legende Bruce Frederick Joseph Springsteen alias Bruce Springsteen aus New Jersey, Nightwish, Lea-Marie Becker alias LEA, Daniel Ebel alias Dendemann und Popsänger Axel Bosse alias Bosse aus Braunschweig! Und DJ und Sänger Calvin Harris, Dermont Kennedy, Yannick Dekeyser alias Estikay, Curtis James Jackson III alias 50 Cent, Selah Sue, Dante Thomas, Tooji, Uchenna van Capelleveen alias Megaloh, Fefe Dobson, Kyla La Grange, Hanan Hamdi alias Namika, Foo Fighters, David Bowie, Joseph Leonard Bonamassa alias Joe Bonamassa, Swiss & Die Andern, George Ezra, Elliphant, Nneka, Chase Atlantic, Benjamin Griffey alias Casper, Alexandra Stan, Benjamin Joel Brandenstein alias Joel Brandenstein und die Reggae-Legende Robert Nesta Marley alias Bob Marley aus Jamaika, der mit seiner Band The Wailers international bekannt wurde! Und der deutsche Rapper Arda Yolci alias Apsilon aus Berlin-Moabit, Aneta Sablik, Samy Sorge alias Samy Deluxe, Imagine Dragons, DJ Khaled, Alyssa Michelle Stephens alias Latto, Keith Urban und dem französischen DJ Pierre David Guetta alias David Guetta aus Paris! Und Leslie Clio, Metallica und die britische Oscar-, Golden Globe- und sechzehnfache Grammy-Gewinnerin Adele Laurie Blue Adkins MBE alias Adele, die laut Wikipedia mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft hat, womit sie zu den erfolgreichsten Sängerinnen des 21. Jahrhundert zählt! Und Gregory Porter, Sophie Hunger, Nathan John Feuerstein alias NF, Bree Runway, Charlotte Rezbach alias Lotte, Reginald Kenneth Dwight alias Elton John – und Rapper Patrick Großmann alias Luciano, der schon gemeinsame Sache machte mit dem britischen Rapper Harrison Armstrong alias Aitch, HoodBlaq, Omah Lay und dem deutschen Rappper Jazeek und der in Deutschland 2022 zum meistgestreamten Künstler auf der Audo-Streaming Plattform Spotify wurde! Und die französische Sängerin Patricia Kaas, The 1975, Patti Smith, Anna Calvi und die Sängerin Olivia Isabel Rordigo alias Olivia Rodrigo! Und der amerikanische Jazzmusiker Miles Dewey Davis III. alias Miles Davis aus Santa Monica in Kalifornien und die südkoreanische Girlgroup Blackpink! Und Pearl Jam, Christina Aquilera, Gerrit Falius alias Disarstar, Willow Smith – und die amerikanische Sängerin und Songwriterin Solana Imani Rowe alias SZA aus St. Louis, Missouri, die bei den Grammy Awards mehrere Musikpreise abräumte! Und Popsänger Enrique José Martin Morales alias Ricky Martin, Lang Lang und Rapper Arda aka Apsilon aus Berlin-Moabit, der schon mit Rapper Felix von Heymann alias Soho Bani aus Berlin-Wedding gemeinsame Sache machte! Und Country-Ikone Dolly Parton, Nico Santos, Rakim Athelaston Mayers alias ASAP Rocky, Jonathan Michael Batiste alias MJon Batiste, Drake und Rapper Raheem Heid alias Raheem Supream oder Reezy, der schon gemeinsame Sache mit Musiker Pierre Baigorry alias Peter Fox machte! Und Sängerin Esther Claudia Graf alias Esther Graf aus Österreich, die schon gemeinsame Sache mit Rapper Olesij Kossarew alias Olexesh, Rapper Karim Russo alias Monet192, Sänger Luca Manuel Montesinos Gargallo alias Montez und dem Sänger und Komponist Lukas Strobel alias Alligatoah machte und als Support Act mit Alligatoah sogar auf Tour ging! Und der britische Sänger und Rapper Timothy Lee McKenzie alias Labrinth, Lord Of The Lost, Culcha Candela, Kim Petras, Pharrell Williams – und die britische Singer-Songwriterin Rachel Agatha Keen alias Raye, die bei den BRIT Awards Geschichte schrieb und sechs der sieben Musikpreise gewonnen hat! Und der kolumbianische Sänger Juan Luis Londono Arias alias Maluma, Sean Michael Leonard Anderson alias Big Sean, Rick Ross, Jean Michel Jarre, Kiana Lede, Julia Michaels, Garland Jeffreys und die US-amerikanische Country-Band The Chicks! Und der kanadische Popsänger Shawn Peter Raul Mendes alias Shawn Mendes, Mark Cwiertnia alias Mark Forster, Mimi Webb, Tokio Hotel, Beth Hart, Keith Richards, Caro Emerald, Liam Payne, Freya Ridings, Taylor Cameron Upsahl alias Upsahl, Céline Marie Claudette Dion alias Céline Dion und der kanadische Singer-Songwriter und Schriftsteller Leonard Cohen! Und Lennon Stella, Iggy Azalea, Jessica Ellen Cornish alias Jessie J, Paloma Faith Blomfield alias Paloma Faith, Matthias Otto alias Max Raabe, Usher Raymond IV. alias Usher, Solange Piaget Knowles alias Solange Knowles, Marco Mengoni, Julian Pollina alias Faber, Dagny, Bree Runway, Egbert Nathaniel Dawkins III alias Aloe Blacc, Louane Emera, Kygo, John Newman, Andrew Hozier-Byrne alias Hozier, John Michael Osbourne alias Ozzy Osbourne, Juice Wrld, Benjamin Richter, Michael Wayne Atha alias Yelawolf, Demetria Devonne Lovato alias Demi Lovato, Michael Jackson und der große amerikanische Singer-Songwriter, Lyriker und Literaturnobelpreisträger Robert Allen Zimmerman alias Bob Dylan! Und die kanadische Sängerin Claire Elise Boucher alias Grimes, die mit dem Unternehmer und Milliardär Elon Musk zwei gemeinsame Kinder hat! Und die britische Soul- und Jazz-Sängerin Amy Jade Winehouse alias Amy Winehouse, Melody Joy Gardot alias Melody Gardot, Sheryl Suzanne Crow alias Sheryl Crow, Britney Spears, Friedrich Kautz alias Prinz Pi, Jessie Reyez, Joy Crookes, Professor Green, Louis Held, Alexander Oscar, Medina Danielle Oona Valbak alias Medina, Yo Gotti, MGMT, Mario Novembre, Flora Cash, David Orobosa Omoregie alias Dave, Ward Thomas, Stargate, Lola Marsh, Bodyformus, Yello, Maxwell, Andreas Stiegelmair alias Andreas Bourani, Swedish House Mafia, Jessie Ware, Isabelle Geffroy alias ZAZ, Daniel Schumacher, Beatrice Mireille Martin alias Coeur de Pirate, Tarja Soile Susanna Turunen Cabuli alias Tarja Turunen, Thomas Helmut Beck alias Tom Beck, Ani Lorak, Russian Red und Sänger Ardian Bujupi, der durch die Castingshow DSDS bekannt wurde und mit dem deutschen Rapper Ferhat Tuncel alias Fero47 aus Bad Pyrmont den Track WIE IM TRAUM veröffentlichte! Und Musiker Jonas Myrin, John Mayer, Faith Evans, Rick Astley, George Ezra Barnett alias George Ezra, Kovacs, Alice Cooper, Julian Pollina alias Faber, Tinashe, Alina Bianca Neumann alias Alli Neumann, Umberto Tozzi, Saul Hudson alias Slash, Guano Apes, Jake Edwin Charles Kennedy alias Jake Bugg, Cherilyn Sarkisian alias Cher, Boyzone, Ebba Tove Elsa Nilsson alias Tove Lo, Cari Elise Fletcher alias Fletcher, Holly Mae Muller alias Mae Muller und der italienische Sänger, Schauspieler, Model und Modedesigner Michele Morrone! Und Nick Jonas, Nisse Ingwersen alias Nisse, Ralph Christian Möbius alias Rio Reiser, Lukas Rieger, Kane Brown, John Mayer, The Libertines, Gavin James, Octavian, Ashley Nicolette Frangipane alias Halsey, Louisa Rose Allen alias Foxes, Sia Kate Isobelle Furler alias Sia, Daughtry, Tash Sultana, Jonas Brothers, 2Cellos, Sha Yaa Bin Abraham-Joseph alias 21 Savage, Stefan Hergli alias Sero, Joris Ramon Buchholz alias Joris, Jonas Kaufmann, Joy Maureen Denalane alias Joy Denalane – und der deutsche Rapper und Sänger Volkan Yaman alias Apache 207 aus Mannheim, der seine Kindheit in Ludwigshafen am Rhein verbrachte und der zusammen mit Rocksänger Udo Lindenberg die Single KOMET veröffentlichte und damit wochenlang auf Platz 1 landete und der danach auch mit Sängerin Elif Akar alias Ayliva mit der Single WUNDER die Charts stürmte! Und Sänger und Influencer Mario Novembre aus Stuttgart, Danna Paola, Alicia-Awa Beissert alias Alicia Awa, Arizona Zervas, Jeanne Louise Galice alias Jain, MIA und das schwedische Elektropop-Duo Icona Pop, das schon gemeinsame Sache mit der Sängerin und Songwriterin Kayleigh Rose Amstutz alias Chappell Roan machte! Und die in China geborene Cellistin Tina Guo, Tiziano Ferro, Asaf Avidan, Isis Naija Gaston alias Ice Spice, Blink-182, Alvaro Soler, Tyla Laura Seethal alias Tyla, Ronan Keating, Lea-Marie Becker alias Lea, Joseph Junior Adenuga aka Skepta, Achraf Ait Bouzalim und sein Musikprojekt 6PM RECORDS, Nayvadius DeMun Wilburn alias Future, Silbermond mit Frontfrau Stefanie Kloß, Mylene Farmer, Lecrae Devaughn Moore alias Lecrae und Rapper Can David Bayram alias Pashanim aus Berlin, dem ein kometenhafter Aufstieg in den Chart-Olymp gelang und der mit seiner Single MITTELMEER auf Platz 1 der deutschen Charts ging! Und Countrysänger Christopher Alvin Stapleton alias Chris Stapleton aus Kentucky, Ruxandra Bar und Olli Banjo, der schon gemeinsame Sache mit Pierre Baigorry alias Peter Fox machte! Und Jonathan Hellberg, Elias, Ella Mai Howell alias Ella Mai, Mabel McVey alias Mabel und die grandiose Sängerin und Schauspielerin Barbara Joan Streisand alias Barbra Streisand aus New York City! Und die Band Tokio Hotel mit den Zwillingsbrüdern Bill und Tom Kaulitz, Armando Christian Pérez alias Pitbull, James Hillier Blount alias James Blunt – und die thailändische Sängerin und Rapperin Lalisa Manobal aka Lisa aus Buri Ram, geboren als Pranprya Manobal, die auch Mitglied der südkoreanischen Girlgroup Blackpink ist! Und Fivio Foreign aka Maxie Lee Ryles und Rapper Wladislaw Balowazki alias Capital Bra, der schon mit Rapper Hysamet Kryeziu alias De Facto gemeinsame Sache machte! Und Julia Meladin, The Kid LAROI und die englische Sängerin Jade Amelia Thirlwall alias Jade Thirlwall! Und die junge Künstlerin Mailan Ghafouri alias Lune, Tate Rosner McRae alias Tate McRae und die US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin Sabrina Annlynn Carpenter alias Sabrina Carpenter, die jahrelang eine Hauptrolle in der Disney Serie DAS LEBEN UND RILEY spielte und zudem erfolgreich als Musikerin durchstartet und 2024 bei den MTV Video Music Awards den begehrten Moonman abräumte! Und der britische Rapper Oakley Neil Caesar-Su alias Central Cee, Babymetal – und sogar US-Megastar Taylor Alison Swift alias Taylor Swift aus Reading, Pennsylvania! Unglaublich! "
Frank Gerber kommentiert: " Diese Website hat’s drauf: Große Kunst! Aber es soll ja Leute geben, die sich nur triviale Sachen reinziehen über Prominente und Royals und so, aber ich steh nicht auf Klatsch und Tratsch. Wer den aktuellesten Gossip aus der Welt der Celebrities und VIPs und der Stars, Sternchen und Promis sucht, der ist bei Star Statement auf der falschen Plattform! " Der kultivierte Star Statement-Boss hat darüber hinaus auch immer wieder exquisiten Geschmack bewiesen und sich als Fan von berühmten Pop Art-Künstlern wie z.B. Devin Miles, David Gerstein, Heiner Meyer, Ekaterina More, James Rosenquist, Laurence Jenkell, Richard Orlinski, James Francis Gill, Charles Fazzino oder dem italienischen Künstler Mauro Perucchetti geoutet. Farbe bekennen möchte der versierte Andy Warhol Kenner, gerade dann wenn viele schwarzsehen. Das Resultat: Millionen Klicks für star-statement.com von Internet-Usern aus fast allen Ländern der Welt. Frank Gerber bleibt trotzdem bescheiden. Meistens sagt er " Cool bleiben! " Vermutlich ist er gerade deshalb so enorm erfolgreich, weil er souverän nur macht, was er wirklich will. Typen wie er mussten nie in den sauren Apfel beißen. Es kursieren aber Gerüchte, dass Frank Gerber in das Logo von Apple gebissen hat und es nur deshalb weltberühmt wurde. Angeblich soll Steve Jobs höchstpersönlich daraufhin Frank Gerber aus Dankbarkeit den Prototyp des iPhone 20 als Präsent gemacht haben."
Nach den erfolgreichen Livealben " MTV Unplugged - Live aus dem Hotel Atlantic " und " Ich mach mein Ding - Die Show " feiert der in Gronau geborene Rockstar Udo Gerhard Lindenberg am 29. April 2016 das offizielle Release seines brandneuen Albums “ Stärker als die Zeit “ (Warner Music / DolceRita Recordings), an dem neben Gasttexter wie den Pop-Literaten Benjamin von Stuckrad-Barre auch Frank Gerber wieder mitgewirkt hat: Frank Gerber hat bei zwei Songs die Texte mitgeschrieben, bei “ Coole Socke “ und bei dem wirklich grandiosen Song " Göttin sei Dank ". Der aktuelle Longplayer " Stärker als die Zeit " erreicht laut Wikipedia wie das Vorgängeralbum die Spitzenposition der Charts und ist in Deutschland das meistverkaufte Album 2016. In 2016 erscheint bei Dolce Rita Recordings / Warner Music auch das sensationelle Dokument aus der jüngsten Tour von Rock-Legende Udo Lindenberg: " Stärker als die Zeit - Live " auf Blu-ray, DVD und CD. Auch auf dem neuen Livealbum gibt es zur Freude vieler Fans die zwei knalligen Tracks " Coole Socke ( feat. Kids on Stage ) " und " Göttin sei Dank ( Timmendorf 2016 ) ".
Am 29. November 2016 erscheint die neue DVD " Holdrio Again " von Deutschlands Comedy-Legende Otto Waalkes – inklusive Premiere: Otto und Udo Lindenberg singen “ Dr. U und Dr. O “! Auch bei diesem Song hat Frank Gerber den Text mitgeschrieben.
Sein markantes Konterfei mit der schwarzen Sonnenbrille hat die Bekanntheit einer Comicfigur, Gerbers Inspiration für andere Künstler:innen ist enorm groß - und mit einigen seiner revolutionären und innovativen Megaprojekte stößt der erfolgsverwöhnte iGod in ganz neue Dimensionen vor und beglückt seine Jünger. Immer wieder wird er ” knutschend mit der Muse ” erwischt, ist superproduktiv, schöpferisch. Frank Gerber sagte 2010 einmal: ” Karl Lagerfeld ist einer der zwei kreativsten Menschen auf diesem Planeten. Bescheidenheit hält mich davon ab, auszusprechen, wer der andere ist. ”
2023 ist sein Terminkalender komplett voll. Zukunftspläne für 2024? Star Statement-Mastermind und Autor Frank Gerber sitzt an der Bar im Hotel Atlantic Hamburg an der Alster im Stadtteil St. Georg und sagt: ” Ich gestalte mein Leben wie einen Abend am Roulettetisch eines sehr schicken Casinos: Ich weiß nie, was als nächstes kommt, aber ich freu mich drauf. Passiert immer etwas Neues - find’ ich ultimativst überirdisch. Bald soll meine neue Biografie veröffentlicht werden. The success story continues: Ein Highlight jagt das nächste! Zukunftspläne? Noch mehr Aufregung und noch mehr Spaß! Ende und Anfang, Tod und Auferstehung - it will always go on! Nach den Sternen greifen - denn dazu sind sie da! Etwas Spektakuläres muss immer her, den heiligen Gral finden, den nächsten Goldschatz heben - und irgendwann hört die Weltbevölkerung einen riesigen Knall und der Meister ist mal wieder vom Himmel gefallen! “
Frank Gerber
interviewed
by Silvia Kainka
Frank Gerber: President Of
The United Stars
DER Frank Gerber? Der Typ, der in Deutschland vor fast einem Jahrzehnt die längst legendäre Online-Plattform " Star Statement " gegründet hat? Hat er nicht mal nachts neben der berühmten Weltkugel auf dem Dach des luxuriösen Atlantic Hotel in Hamburg gemeinsam mit Rockstar Udo Lindenberg eine halbe Flasche Absinth gekillt? Was soll man über den noch schreiben? Wie wär’s damit: Er schuf eine ultrahippe und mega-stylische Edel-Website, die richtig rockt und „ ultimativst überirdisch " ist, wie Frank Gerber zu sagen pflegt. Seitdem macht der coolste CEO auf diesem Planeten nur noch das, worauf er Bock hat – und hat damit auch noch enormen Erfolg. Der Mann mit der schwarzen Sonnenbrille lässt es megamäßig knallen. Der Typ hat Swag! Aktuell schreibt er an seiner Biografie, kreiert einzigartige Songtexte, hat ein neues Headquarter am angesagten Poelchaukamp im noblen Winterhude nahe der Hamburger Alster und plant schon wieder Großes. Fakt ist: Frank Gerber hat mit Star Statement einen Volltreffer gelandet und im Casino des Internets den Jackpot geknackt. Aber wie hat der Chaot das bloß hingekriegt?
Damn it! Ich bin um 13.30 Uhr mit Frank Gerber in einem exquisiten Restaurant zum Brunch verabredet und jetzt ist es exakt 14.30 Uhr und er ist noch immer nicht erschienen. Ich blättere in der neuen Vogue und denke: Wo bleibt der denn bloß? Ich geh gleich. Echt! Wo zum Teufel steckt Mr. Star Statement? Von Aliens entführt? Kolumbianische Grippe, oder was? Oder liegt der 15-Uhr-Frühaufsteher nach einer exzessiven Party mit reichlich Champagner noch verkatert im Schlafgemach in seinem Kingsize-Bett? Vielleicht sollte ich in der ganzen Stadt Plakate mit seinem Konterfei aufhängen, so wie man es aus dem Wilden Westen von Billy The Kid oder Jesse James kennt: Wanted Dead Or Alive!
Eigentlich möchte ich nämlich heute ein Interview mit dem genialen Künstler und Multitalent Frank Gerber machen, der die mächtige Online-Plattform Star Statement erfand – aber auch, of course, meisterhaft geschriebene Texte und Songtexte. Frank Gerber, Künstler, Autor und einflussreicher Boss der angesagten Online-Plattform " Star Statement ", gilt aber als unkonventionell. Ist der kapriziöse Meister eigentlich vor 16 Uhr ansprechbar? No way! " Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung, sagt man ja so, aber da kann so’n Typ wie ich nicht mitreden, weil ich um diese Zeit noch nie wach war ", hat er mal zu mir gesagt. Also bestelle ich mir freundlich einen kalorienarmen Snack und bleibe im Stand-by-Modus. Ich starstatemente dann mal! Ich clicke star-statement.com an und gebe mir diverse Musikvideos von Smiley Miley, Ariana Grande, Dua Lipa, Jennifer Lopez und Pop-Göttin Taylor Swift.
Etwas später sitze ich im Mini Cooper Cabrio, lasse mir den Wind durch die Haare wehen und das Radio ist laut aufgedreht. Direkt nach Ed Sheeran läuft „ Open Road " von dem kanadischen Rock-Sänger Bryan Adams, der laut Wikipedia bereits über 100 Millionen Tonträger vertickte.
Fast zwei Stunden später blinkt das iPhone auf und ich kriege eine SMS von Frank. Er gibt mir die kompletten „Tourdaten ", als sei er Rap-Star Jay Z oder so: " Was für ein Wow-Weekend! Alles cool in Liverpool! Vom 27.-28. bin ich noch hier, dann nimmt der Überflieger den nächsten Flieger – ab dem 29. werd ich wieder in London sein und etwas später 'nen Abflug machen. Wenn keine Hijacker die Maschine in ihre Gewalt bringen, werd ich bald wieder in Hamburch landen. Holst Du mich bitte vom Airport ab? Ich MAILde mich später noch mal. C U Tomorrow. MFG – Mit franklichen Grüssen! "
Hallooo, geht’s noch!? Und dann noch ohne Emojis. Total emojionslos! Ich bin genervt. Sowas von. Soll er sein blödes Interview doch allein machen. Ein Königinnenreich für ein paar harte Drinks!
Abends um acht stellt sich dann 'raus, dass alles nur ein gigantisches Missverständnis war: Das arrangierte Mega-Meeting mit FG war tatsächlich erst für einen Tag später geplant.
The Day After. Alarmstufe schwarz! Der coolste CEO der Welt ist wieder back in town! Es ist 13.30 Uhr. Vor dem weltweit renommierten Fairmont Hotel " Vier Jahreszeiten " am Neuen Jungfernstieg in Hamburg fährt ein Taxichauffeur mit einem sehr speziellen Fahrgast vor. Der livrierte Doorman öffnet freundlich die Tür des Taxis, dann steigt lässig ein geheimnisvoller Mann aus dem Fond des Wagens. Der ist – Trommelwirbel - kein Geringerer als der angesagte Action-Autor und StarStatement-Mastermind Frank Gerber. Ja, er ist es wirklich! Auftritt Frank. Er zieht alle Blicke auf sich. Ganz in Schwarz: Frank Gerber kommt so cool rüber, als wäre er gerade einem knallharten Quentin-Tarantino-Film entsprungen!!!!
Zoom auf den Kopf: Er hat die Kopfhörer seines MP3-Players in den Ohren und zieht sich laut die Rolling Stones rein. Mit einer lässigen Handbewegung zieht sich Frank einen Stöpsel aus dem Ohr und schlendert direkt zu uns rüber.
" Hi ", sagt er lässig und lächelt fast schüchtern, " I'm Frank. " Das Gerücht über seine Ankunft machte schon vor Stunden die Runde: Der Gerber kommt! Jetzt ist er endlich da, außer mir warten noch zwei Gentleman aus London und etliche Männer in perfekt sitzenden dunklen Brioni-Anzügen plus drei Ladies aus der vornehmen Maximilianstraße in München auf ihn. Die schönen Kim Kardashian-Klone aus München wollten den Star Statement-Boss übrigens schon vorher am Airport begrüßen, aber das war unmöglich, weil der göttliche Gerber ganz schnell nach der Landung hinter den schwarzen Scheiben eines neuen SUV verschwand. Jetzt begrüßt Frank die Damen galant mit einem formvollendeten Handkuss und lässt seinen weltberühmten Charme spielen: Als wäre Gary Grant zurück. Den smarten Gent hat Frank einfach drauf – WOW! Für jede Dame hat er ein Kompliment. " Sie sehen ganz bezaubernd aus. Wie schön, dass Sie kommen konnten. "
Er duftet wahnsinnig gut nach einem fruchtigen, teuren Aftershave und ich atme das Odeur tief ein und sehe ihn taxierend an: Er trägt seine berühmte schwarze Lederjacke mit den Sternen aus Edelstahl drauf, die seinen ikonischen Look perfektioniert und förmlich schreit Viva la Revolution! Dazu trägt er ein simples schwarzes T-Shirt von Giorgio Armani, dunkle Jeans und Biker-Boots und natürlich seine charakteristische schwarze Designer-Sonnenbrille. Die dunkle Sonnenbrille ist für den Signature Style von Frank Gerber unerlässlich, er verlässt das Haus fast nie ohne seine coolen Shades - das wäre ja wie Zorro ohne Maske. Nur für den Dalai Lama nahm Frank die Sonnenbrille einmal ab. Die ikonische Brille gehört nun mal zu seinen Markenzeichen. " Viele berühmte Stars und andere Leute tragen Sonnenbrillen, um nicht erkannt zu werden. Ich hingegen muss meine Sonnenbrille abnehmen, um nicht erkannt zu werden! ", sagte der König der coolen Sprüche irgendwann mal mit seiner rauchig tiefen Stimme.
Während Frank viele Hände schüttelt und locker Smalltalk macht, denke ich: Der coole Agenten-Look steht ihm ausgesprochen gut. Sein Name ist Gerber, Frank Gerber. Fehlt eigentlich nur noch der Drink: Wodka Martini – geschüttelt – nicht gerührt.
Natural Born Chiller! Keiner macht so gechillt und relaxed seinen Job wie er: Bloß keinen Stress! Die berühmteste Formel, die der theoretische Physiker Albert Einstein jemals aufgestellt hat, lautet E = mc2. Die berühmteste Formel, die der entspannungsorientierte Autor Frank Gerber aufgestellt hat, lautet Job + Stress = Scheiße hoch 2!
Genial!!!!
Fast wie der Oscar-prämierte Hollywood-Star Jeff Bridges alias " The Dude " in dem amerikanischen Kultfilm The Big Lebowski geht er locker und leicht durchs Leben. Mit fast mediterraner Gelassenheit lebt Frank in den Tag hinein und macht nur, was ihm Spass macht. Er liebt es einfach, es langsam angehen zu lassen, „ ganz piano piano ". Neulich war sein „ Anzug im Anflug ", sein renommierter „ Linksanwalt " kam vorbei und fragte ihn: „ Wie sieht dein Tag heute aus? "
„ Ich häng mich gleich an die Bar. "
„ Und dann? "
„ Wie, und dann? "
Echt Frank! Er ist total unkompliziert. Der tiefenentspannte Autor und StarStatement-Boss ist der charmante Kumpeltyp, den Männer mögen und Frauen lieben. Er ist wie immer sympathisch. Freundlich. Sehr kommunikativ. Unglaublich amüsant. Überdies besitzt der Lebenskünstler mit der markanten Visage einfach Charisma, Charme und Grandezza, ganz zu schweigen von seiner Coolness.
Aber wie tickt Frank Gerber privat? Über sein recht interessantes Privatleben wissen die meisten relativ wenig: Der Gentleman schweigt und genießt eben. Von ihm wird es sicher niemals eine Homestory geben. Frank ist gern ein Mysterium. Immer umgibt er sich mit einer geheimnisvollen Aura.
Machen wir eine Zeitreise ins Jahr 1960: In Deutschland ist Konrad Adenauer amtierender Bundeskanzler. Dwight D. Eisenhower ist Präsident der Vereinigten Staaten. 1960 ist auch das Geburtsjahr einer Boygroup, die es zu Weltruhm bringen sollte: Im Stripclub „ Indra " im Hamburger Red Light District St. Pauli gibt eine Band ihr erstes Konzert unter dem Namen, den kurz darauf fast jeder auf diesem Planeten kennt: The Beatles. Aber 1960 ist nicht nur das Geburtsjahr der legendären Beatles. Auch " Newcomer " Frank Gerber ( " Jahrgang 19Sexzig " ) erblickt " nach 9 Monaten im Dark Room " in der wunderschönen Hafencity Wilhelmshaven an der Nordseeküste das Licht der Welt, ist aber in seiner Art oft so very british und charming, dass man denkt, er käme direkt aus der 8-Millionen-Metropole London, der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs.
De facto kommt er gerade wirklich aus der britischen Hauptstadt. Mittlerweile sitzen wir alle im prachtvollen Grandhotel an der Hamburger Binnenalster und Frank erzählt – gewohnt pointiert – von seinen Erlebnissen in London: " Wissen Sie, ich war schon oft in London, hatte aber leider nicht so viel Zeit, was von der Stadt zu sehen. Vor ein paar Tagen hieß es dann: " London calling ". Ich hab 'nen kleinen Suitcase gepackt und Freunde in London besucht, die haben mir freundlicherweise so'n paar Sehenswürdigkeiten gezeigt: Tower Bridge, House of Parliament & Big Ben, Picadilly Circus, Buckingham Palace, Westminster Abbey, British Museum und natürlich die kultigen roten Doppeldeckerbusse und so. Ganz speziell interessier' ich mich für Architektur und hab mir deswegen sehr gerne den echt imposanten Wolkenkratzer 30 St Mary Axe im Finanzbezirk der City of London angesehen, den die Briten liebevoll The Gherkin nennen. Echt cool, der Turm! Hätt ja auch schief gehen können! Wie zum Beispiel in Pisa. "
Frank zieht seine schwarze Sonnenbrille ein Stückchen runter und schaut uns über die Gläser an. „ London ist der Hammer! Ultimativst überirdisch! Ich bin mit meinen Freunden durch die Pubs gezogen und hab auch die Abbey Road in London neben dem legendären Zebrastreifen überquert, weil ich mich nicht wie die Beatles an die Regeln halten wollte. Nachts sind wir dann durch die dunklen Gassen geschlendert, durch das Londoner East End auf den Spuren von Jack the Ripper, der ja ein echter Ladykiller war und im Jahr 1888 als Touri ja auch mehrfach 'nen Abstecher in diese damals dreckige Gegend machte: Bekanntlich killte er ja mehrere Prostituierte und die Detektive von Scotland Yard konnten ihn leider nie fassen. Ein echter Untergrundkämpfer wie ich war natürlich auch oft im Untergrund anzutreffen: Mutig kämpfte ich mich durch die Menschenmassen in der Londoner U-Bahn. "
Leider musste der Termin zum Five-O'-Clock-Tea mit den Mitgliedern der royalen Familie aus zeitlichen Gründen gecancelt werden. Aus zeitlichen Gründen? War wohl eher eine Vorsichtsmaßnahme. Frank Gerber mag zwar Prince Charming sein, aber blaues Blut in seinen Adern hat er eben nicht. Zudem hatte man Frank und seine doch sehr lockere Art noch gut in Erinnerung. Sehr gut in Erinnerung. Vor einigen Jahren hatte Frank nämlich sogar die Queen of England mal ganz gechilllt angequatscht: „ Hey, Liz! Wazzup? "
Frank nimmt für einen kurzen Moment die Sonnenbrille ab und sagt dann: „ Das heiße Date mit Meghan und Kate? Daraus wurde leider nix! Dabei sah ich schon die Schlagzeile in der BILD-Zeitung vor mir: FRANK GERBER FÄHRT SCHWARZ! Denn ich saß zur Rushhour in einem der schwarzen Taxis, die man in England Black Cabs nennt und war auf dem Weg, aus den Kopfhörern dröhnte die Punk-Band Sex Pistols mit den Super-Songs „ God Save The Queen " und „ Anarchy in the U.K. " Eigentlich schade, dass das mit dem Termin nicht klappte. Mein Dentist hatte nämlich gesagt, dass ich 'ne Krone brauch. Deshalb wollte ich im britischen Königshaus mal locker fragen, ob die da nicht ein Krönchen für mich haben. " ( lacht )
Unser Frank! Immer gut drauf und am Strahlen. Die Atmosphäre im Hotel ist entspannt. Angenehm entspannt. Der Mann mit der Sonnenbrille erzählt uns mit einem Lächeln von dem Linksverkehr in London: „ Hey, ich hatte viel über den Linksverkehr in London gehört und hab dann leider enttäuscht festgestellt, dass damit gar kein Sex gemeint ist. "
LOL!
Seinen Kaffee trinkt er schwarz und ohne " Kinderkoks " ( Zucker ) – und im Laufe des Nachmittags erfahren wir noch, dass Frank von London noch einen Kurz-Trip in die britische Arbeiterstadt Liverpool machte und das seine letzte Nacht wieder mal so lang war wie einst das Vorstrafen-Register von Gangsterboss Al „ Scarface " Capone. Bis morgens um vier saß Frank mit diversen Musiker-Freunden aus der amerikanischen Country-Metropole Nashville und namhaften Supermodels an der Bar und nahm dann einen letzten Drink mit dem schönen Namen " Adios Motherfucker ".
Es ist jetzt 16 Uhr. Frank gibt den „ Gerbertainer ". Er versprüht Esprit, als wäre es sein zweiter Vorname! Seine Devise: Happy go lucky! Seine stets optimistische, unbeschwerte Art überträgt sich auf alle. Ihm gelingt es mit seiner extrem positiven Ausstrahlung sogar, dem schlecht gelaunten Hedgefonds-Manager am Nebentisch ein Lächeln abzuringen. Ein Hangover nach einer harten Nacht im neonerleuchteten Glücksspiel-Mekka Las Vegas, ein paar Stunden im Stau – so what?! Er gewinnt allem etwas Positives ab. Vor allem die schönen Damen aus München sind gänzlich entzückt. Eine nimmt mich dezent zur Seite und sagt: „ Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein: Ich wollte diesen Typ nicht mögen. Ich kannte Frank Gerber bisher nur aus dem Internet und hatte viele Gerüchte gehört. Ich wollte ihn doof und arrogant finden. Aber jetzt liebe ich ihn! Ich liebe ihn, ich liebe ihn, ich liebe ihn! Ich war noch nie wegen eines Typen so aufgeregt! "
Nach und nach verabschieden sich die Leute, bis nur noch wir zwei im traditionsreichen Hotel Vier Jahreszeiten übrig sind. Das Vier Jahreszeiten gehört zu den Leading Hotels of the World und man spürt, dass Frank sehr gerne hier ist.
Ganz in Schwarz sitzt Frank cool vor seinem Apple-Laptop und tippt hoch konzentriert darauf herum. Seine Finger fliegen nur so über die Tastatur. Hackt er sich etwa in den Zentral-Computer des Pentagon rein? Nein, natürlich nicht. Trotzdem sieht der charismatische Star Statement-Boss Frank Gerber im Moment ein wenig so aus, als könnte er in einem neuen Bond-Film den technisch extrem versierten Hacker und Superbösewicht spielen.
Ich frage: " Können wir starten? "
" Der Kaffee hat 'nen guten Job gemacht ", antwortet Frank. " Ich bin so was von wach. "
Während er das sagt, packe ich schnell ein kleines Diktafon aus, lege es angeschaltet auf den Tisch. Ich warte darauf, dass mir der Meister das " Go "gibt, dann können wir endlich loslegen. „ Okay, let’s do it ", sagt er cool. „ Komm zur Sache. " Erstmals seit Jahren öffnet sich Frank Gerber und gibt ein Interview.
Frage: Hello, Mr. President.
Frank Gerber: ( lacht ) Hab' das mal locker so aus Spaß gesagt: Man nennt mich President of the United Stars. Weil auf star-statement.com viele grandiose Stars aus aller Welt vereinigt sind. Seitdem nennen mich viele Leute so. Ey, war doch nur 'n Joke!
Frage: Aber mit einem ernstem Hintergrund und einer Botschaft?
Frank Gerber: Wir präsentieren der Welt auf www.star-statement.com nicht nur hochkarätige Künstler mit neuen, coolen Musikvideos und so. Wir vereinen auf unserer stylischen Online-Plattform giga-grandiose Künstler aus fast allen Ländern unseres Planeten – und wir zeigen damit, wie wunderbar vielfältig und knallbunt das alles zusammen sein kann. Wir setzen deshalb voll auf „ Diversity "!
Frage: Stell dir vor, du hättest die Wahl zwischen einer Milliarde Euro auf dem Konto und dem Weltfrieden … Würdest du zuerst eine Traumvilla in Premium-Lage mit Panorama- und Meerblick in St. Tropez oder die größte Luxusyacht auf diesem Planeten kaufen?
Frank Gerber: Netter Versuch.
Frage: Also – was würdest du wählen?
Frank Gerber: Glaub', ich würd mich für die Traumvilla im sonnigen Saint- Trop an der Cote d’Azur entscheiden. HA! HA! HA! Nee, ernsthaft: Peace, please! Ich seh' es wie John Lennon und will dem Frieden eine Chance geben. Woodstock ’69, da gab's ja mal diesen schönen Slogan der Hippies: Make Love Not War. Als Pazifist fand ich diesen Slogan schon als Teenie galaktisch gut. John F. Kennedy, den man leider 1963 in Dallas im US-Bundesstaat Texas abgeknallt hat, hat ja mal diesen Spruch abgelassen: Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende. Die Supermächte liegen ja wie so oft im Clinch: Es ist ein Machtpoker wie zwischen Batman und dem Joker! Zum Glück gibt's today immer noch sehr viele wunderbare junge Leute überall auf der Welt, die lospowern und sich aktiv für Love & Peace und für Menschen in Not engagieren. Wenn jemand Probleme hat, zeigt man Empathie und sieht nicht einfach weg! Diesen kompletten Rüstungswahnsinn find' ich sowieso total daneben, sie hauen trotz x-fachen Overkill extremst viel Kohle für irgendwelche endbescheuerten Kriege raus statt damit die Armen der Welt zu ernähren. Was soll der Scheiß? Der große Knall ist so nur noch eine Frage der Zeit. Was wir á la longue in der Weltpolitik brauchen, sind mehr sensible Superdurchblicker mit Zukunftsvisionen, die die Welt von morgen schon heute im Denkapparat haben. "
Popcorn raus. Kopfkino. Film ab: Amerika hat gewählt: Gegen alle Prognosen ist der politische Rockstar Frank Gerber neuer US-Präsident! Die Sensation ist perfekt! Überall im Land bricht tosender Jubel unter Gerber-Fans aus. Sein Auftritt wird in der ganzen Welt mit Hochspannung erwartet. Etwas später steht der neue Hoffnungsträger Frank Gerber vor dem Weißen Haus und seine erste Frage an die vielen Reporter ist: " Gibt’s das auch in Schwarz? "
Sein Power-Programm: Action machen und dann Party für alle! In Washington D.C. regiert ab jetzt die Lockerheit und schnell wird allen klar: There’s a new Sheriff in town. Unter dem neuen Präsidenten erschüttern knallige HipHop & Rock’n Roll-Sounds die ehrwürdigen Mauern des Weißen Hauses: Das Weiße Haus flippt völlig aus!
Der neue Präsident lässt der Freiheitsstatue im Hafen von New York prompt eine gigantische dunkle Sonnenbrille aufsetzen, worüber Lady Liberty sich natürlich enorm freut - und zudem werden hohe Gäste höchst unprotokollarisch behandelt: Zur Hölle mit den nervigen Empfängen!
Zudem lässt Frank nicht den Präsi raushängen und hat diese Street Credibility: Für sein bürgernahes Auftreten wird er von allen geliebt.
Die Vereidigung von Frank Gerber als neuer Präsident der Vereinigten Staaten ist nach dem Super Bowl natürlich DER Mega-Event. Zur Feier des Tages zieht Mr. President mit seinem alten Kiffer-Kumpel Snoop Dogg vorher noch einen durch und sagt cool: „ Einfach chillen und Grünes grillen. Breites Haus statt Weißes Haus! Rauchende Typen sind besser als rauchende Colts! "
Millionen Amerikaner und weitere Milliarden Menschen weltweit hängen gebannt vor den TV-Geräten und fragen sich: Hält der neue Präsident seine große Klappe oder eine freche Rede zur Lage der Nation? Natürlich hält der neue Präsident eine wunderbar freche Rede und die Live-Ausstrahlung dieser Rede hat die höchste TV-Einschaltquote seit der Mondlandung!
Irgendwann später öffnet der Power-Präsident eine große Tür und tritt zur Seite: " Ladies first. ", sagt er zur First Lady – und zeigt mit der Hand in das Oval Office, das seit Bill Clintons Blowjob-Affäre auch Oral Office heißt. Die wunderschöne First Lady, die mit ihrem zeitlosen Look ein wenig wie die glamouröse ehemalige First Lady Jackie Kennedy aussieht, schaut sich in Ruhe um. Auf dem " Resolute Desk " genannten Schreibtisch des amtierenden Präsidenten klingelt auf einmal ein Telefon - und plötzlich sieht die First Lady ROT!
Der neue Präsident versinkt wie einst JFK im gigantischen Ledersessel und spricht: " Immer schön cool bleiben! " Dann greift er zum Red Phone: " Das rote Telefon ist echt der Burner. Damit kannste die Jungs vom Secret Service rufen oder die vom Pizza-Service ", lacht er und ordert gleich mal ganz easy zwei leckere Mafia-Torten ….
Lächelnd lese ich Frank diesen Text vor, den ich gestern Nacht noch in mein MacBook Air getippt habe und bitte ihn um seine Meinung.
" Cool Story, Sis! Ich kann die Schlagzeilen schon förmlich vor mir sehen: Leicht verpeilter Autor schmeißt alles hin und wird Präsident! " sagt Frank mit einem Lächeln. " Bin zwar schon Mitglied im Mile High Club, aber scharfer Sex an Bord der Air Force One kommt garantiert noch 'ne Ecke cooler. Auf die aufgepimpte und kugelsichere Präsidenten-Limousine mit eingebauter Vorfahrt fahr' ich auch voll ab, 'ne geile Karre! Der Cadillac One, der auf den Namen " The Beast " hört, wär' genau mein Ding. Yeah, Big Frank in da House, coole Sache. Das Weiße Haus in der Pennsylvania Avenue 1600 hat ja auch ein Kino – da könnt ich mir die aktuellen Blockbuster von Kult-Regisseur Quentin Tarantino und einige meiner Lieblingsfilme reinziehen: Der Pate, Metropolis, Pulp Fiction, Außer Atem, Cabaret, Casablanca, Trainspotting, Der große Diktator von Charlie Chaplin oder das Heist-Movie Snatch – Schweine und Diamanten von dem britischen Regisseur Guy Ritchie. "
Sein Handy klingelt, aber nach einem kurzen Blick aufs Display steckt der Homo iPhonikus es wieder weg.
Frage: Mr. Gerber for President? Oder besser: Frankie for Kanzler? Könntest du dir konkret vorstellen, eines Tages in die Politik zu gehen?
Frank Gerber: Seh' ich aus, als hätt' ich sonst nichts zu tun?
Frage: Naja, irgendwie schon …
Frank Gerber: Ich saß mal im Cafe Kranzler – und träumte, ich wär' Kanzler …
Frage: Echt jetzt?
Frank Gerber: (lacht) Nö, nicht wirklich! Typen wie ich haben keinerlei Ambitionen in die Politik zu gehen und den Kandidator zu machen, meine Liebe. Das ist nicht so meins! Ich möchte keine Kompromisse machen. Ich mach ja viel Scheiß mit, aber nicht jeden! Der Bundeskünstler bin ich lieber als der Bundeskanzler. Mir ist es wichtig, mit meiner Tätigkeit etwas Positives in der Welt beizutragen. Um die Welt zu verändern, muss man kein Politiker sein. Wenn die das nicht hinkriegen, hängen wir uns eben umso mehr rein. Jeder Einzelne von uns kann couragiert dafür fighten, dass die Welt ein besserer Ort in diesem Universum wird. Do you know what I mean? Ich jedenfalls geb' die Hoffnung nicht auf, dass wir’s together hinkriegen und tendier' dazu, die Zukunft sehr optimistisch zu sehen. Wir sind doch alle 'ne große Menschen-Family und sollten sagen: Wir sind alle Planetarier. Egal, was kommt, wir halten zusammen!
Frage: Musst Du dich aber nicht, um politisch etwas zu erreichen, einer der etablierten Parteien anschließen?
Frank Gerber: Ich muss gar nix! I think, jeder Mensch kann frei wählen, was er eventuell machen möchte und was nicht, um diese Wahnsinnswelt zu verbessern. Jeder darf sich engagieren, wo er möchte. Die Entscheidung kann jeder für sich treffen. Ich weiß manchmal auch nicht, was richtig ist. Je älter ich werd, desto mehr Fragen stelle ich. Fact ist: Wir brauchen mehr Fairness. Zum Beispiel wird es auch in Germany endlich Zeit, dass Frauen für den gleichen Job die gleiche Kohle kriegen wie ihre männlichen Kollegen. Das wären doch endlich mal gute News.
Frage: Ich denke, Du wärst ein sehr guter Kanzler.
Frank Gerber: Wenn ich den Job machen würde, dann wär' ich der Klartext-Kanzler, aber Leute, die Klartext reden, sind nicht immer sehr beliebt. Zudem wär' ich ein Kanzler, der lieber bei den einfachen Menschen auf der Straße rumhängt als im Bundestag. Ich bin echt kein Fan von diesen unsensiblen Polit-Typen, die trotz Mikrofon furchtbar laut und unentspannt im Bundestag rumschreien. Lautes Geschreie ist mir unangenehm.
Frage: Neulich in einem kleinen Café in Hamburg Eppendorf hast du mir von dem Astronauten Alexander Gerst erzählt. Der hat dich enorm beeindruckt, nicht?
Frank Gerber: So isses. Stell dir bitte vor: Du bist ein Astronaut. Der Countdown läuft – Two, One, Zero! WROOOOM! ZZZUM! ZISCH! Rockiger Raketentrip zum Mond oder so. Siehst die Welt von ganz oben. Wenn man weit draußen im Weltall rumzischt, ist die Erde nur noch so’n kleiner blauer Punkt vor schwarzem Background. Aber hey, es ist nicht nur der blaue Punkt: Der blaue Planet ist unser Zuhause. Glaub', wenn Du wie so’n voll abgehobener Astronaut die Welt von oben siehst, dann haste voll den Durchblick und sagst: " Houston, Ihr da unten habt ein Problem! "
Gerne möchte Frank mir etwas zeigen, was er in seinem spacegrauen Smartphone gespeichert hat. Er zieht sein iPhone raus. Dann liest er mir mit angenehm leiser Stimme etwas vor: " Der deutsche Astronaut Alexander Gerst sagte: Der traurigste Blick von oben war sicherlich, einen Krieg aus dem All zu sehen. Das hat mich sehr berührt. Es ist grotesk von oben zu sehen, wie sich Menschen unten auf der Erde gegenseitig bekämpfen. Aus dem Weltraum kann man keine Grenzen erkennen. Wir sehen bloß einen einzigartigen Planeten mit einer dünnen, zerbrechlichen Atmosphäre, der in der weiten Dunkelheit des Alls schwebt. Von hier oben wird einem klar, dass die Menschheit auf der Erde eins ist .."
Frage: Der frühere UN-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger Kofi Annan hat mal gesagt: Alles, was das Böse benötigt, um zu triumphieren, ist das Schweigen der Mehrheit.
Frank Gerber: Damit hatte er verdammt recht, der Gute. Gibt echt Situationen, da sollten wir uns über alle politischen Lager hinweg und über alle Parteigrenzen hinweg einig sein, okay? Wenn es gegen Kinder, Tiere oder Schwächere geht, darf man nicht wegsehen und muss couragiert helfen. Wenn zum Beispiel ein Superarschloch wie der syrische Präsident Baschar al-Assad kleine Kinder mit Chemiewaffen killt, dann sollten wir unsere Differenzen ad acta legen, um gemeinsam mit viel Power was dagegen zu tun.
Frage: Du hast dich neulich auch ein wenig echauffiert über den nordkoreanischen Diktator Kim Jon-un und seine Drohung mit einem atomaren Erstschlag …
Frank Gerber: Ich hab absolut nichts gegen die Nordkoreaner per se, sondern gegen Kim Jon-un. Der nordkoreanische Diktator Kim Jon-un ist einer dieser Polit-Typen, bei denen mein Mittelfinger 'ne Erektion kriegt. Der von ihm regierte Staat steht bekanntlich wegen der schweren Menschenrechtsverletzungen international in der Kritik und verstößt zudem permanent gegen UN-Resolutionen. Ich find', dieser Dispot labert kompletten Bullshit und sollte 'nen Abgang machen, bevor er eventuell wirklich noch ein rotes Knöpfchen drückt und die Welt ausradiert. Aber nicht nur er, alle Diktatoren weltweit und alle Machthaber und Hardliner, die auf dem Aggro-Trip sind, sollten bitte sofort 'nen Arschtritt kriegen und gestoppt werden. Irgendwann ist auch mal gut. Wo ist Captain America, wenn man ihn braucht? (lacht)
Frage: In Sachen Presse- und Meinungsfreiheit steht Nordkorea im weltweiten Vergleich aktuell auch ganz hinten.
Frank Gerber: Klaro, isso! In vielen Ländern der Welt werden leider Journalistinnen und Journalisten vom Staat zensiert, in den Knast gesteckt oder abgeknallt. Pressefreiheit – dafür lohnt es sich zu fighten!
Frage: Kannst du nachvollziehen, warum einige junge Leute heute politikverdrossen sind?
Frank Gerber: Das Desinteresse einiger junger Leute an der Politik kommt zum Teil daher, dass sie das Feeling haben: Die Regierungstypen da oben machen doch sowieso, was sie wollen! Jungen Leuten permanent Vorschriften zu machen, ist zudem auch nicht mein Verständnis von Freiheit und Liberalität. Die meisten Kids und Youngster sind clever genug, selbst zu entscheiden, was sie tun und was sie lassen wollen. Die meisten sind sowieso bullshitresistent und steh'n nicht drauf, wenn so’n Laber-Larry aus der internationalen Politik 'nen beknackten Spruch ablässt. Viele junge Leute überall auf der Welt fühlen sich verarscht. Natürlich gibt’s auch verdammt gute Politiker. Aber leider eben auch die anderen mit ihren Wahlversprechen, die sie meistens brechen und mit ihrer aalglatten Art und dem ganzen Scheiß. Vor jedem Wahlkampf sind ja viele auf einer Goodwill-Tour, weil sie politisch punkten wollen. Aber die meisten von diesen Clowns bringen überhaupt keine Message rüber. Mann, wie die mich langweilen. Laber, laber – schnarch, schnarch. Klare Ansage, was ist Sache? Man fragt sich ja wirklich immer öfter: Was machen diese Politiker eigentlich beruflich? Aber hey, wir sind viele, wir könn' was dagegen machen. Ein büschn mehr Mut, bitte! Erfreulicherweise gehen wieder mehr junge Leute auf die Straße, verteilen Flyer, machen richtig Action. So wie zum Beispiel die junge schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg, die ihre Aktionen auch teilt unter dem Hashtag #FridaysforFuture auf Twitter und Instagram. Ich gestehe, ich mach diesbezüglich auch nicht immer alles richtig und bin mega-happy, dass es solche jungen Leute gibt, die uns zum Nachdenken bringen. Ich sage: Durchstarten statt durchhängen! Macht was! Powert los! Ihr seid NICHT allein. In meinem Songtext „ Showdown " heißt es: Milliarden Menschen sagen in allen Ländern: Einer allein kann ja sowieso nichts ändern!
Seine Majestät, der Klartext-King: Wir verneigen uns vor Frank Gerber! Frank spricht Klartext. Frank schreibt Klartext. Frank rechnet immer wieder mit den Diktatoren dieser Welt ab, mischt sich gern politisch ein und zeigt klare Kante gegen Rassismus.
Einmal saßen wir zum Beispiel im Sommer in der gleißenden Sonne auf der großen Terrasse bei „ Bobby Reich ", beobachteten die Segelboote auf der Alster und Frank las dem Coolness-Clan ein paar Gedichte von Bertolt Brecht, Erich Kästner und Kurt Tucholsky vor. Er trug einen teuren, weißen Anzug und einen weißen Panamahut und erzählte uns später von der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland und sagte: " Im weltweit erfolgreichen Actionfilm Indiana Jones und der letzte Kreuzzug erleben der passionierte Abenteurer Indiana Jones und sein Vater eine Bücherverbrennung der Nazis. Der Vater Henry Jones, grandios gespielt von dem versierten Schauspieler Sean Connery, wendet sich angeekelt ab und sagt: " Ich denke, dass im Stechschritt marschierende Idioten die Bücher lieber lesen sollten, als sie zu verbrennen. " Cooler Spruch, find' ich. Man sollte immer wieder an diese dunklen Zeiten erinnern. Geschichte darf nicht vergessen werden. Man sollte sich stets informieren und zum Beispiel bitte mal das Holocaust-Mahnmal in unserer Hauptstadt Berlin besuchen. Die halbe Welt spricht heute scheinbar lieber darüber, welche Hose am Arsch „ in " ist. Arsch in der Hose ist dagegen offenbar „ out ". Erfreulicherweise zeigen heute aber vor allem immer mehr junge Leute mutig Zivilcourage gegen Neonazis. Das ist doch obercool, oder? Sophie Scholl war übrigens auch so 'ne mega-mutige junge Frau. Sie ist ein Super-Symbol für beispielhafte Zivilcourage und Widerstand gegen die Hitler-Diktatur. "
Ich nickte schon damals zustimmend und freute mich, dass wir über dieses Thema so ziemlich dasselbe denken. Ich finde, in vielen Ländern der Welt sind im Moment leider Politiker und Parteien erfolgreich, die Vorurteile und eventuell vorhandene Ressentiments schüren und einfache Lösungen versprechen. Mich interessiert, ob Frank Gerber das genauso sieht?
Frank Gerber: That’s right! In einer komplexer werdenden Welt präsentieren Populisten aller Couleur den Leuten die angeblich einfachen Lösungen. Aber hey, die einfachen Lösungen, die gibt es nicht. Man sollte wirklich sehr vorsichtig sein. Denn so manche dieser angeblichen Lichtgestalten sind in Wahrheit finster drauf.
Frage: Ein Beispiel bitte!
Frank Gerber: Das Comeback der Rechtspopulisten: Sie sprechen fließend Idiotisch und das auch noch mit nationalistischem Akzent! Masken fallen oft wie die Unterwäsche einer Stripperin – und dann sieht man einige dieser Polit-Typen und zeitgeistfernen Zoff-Zombies abgeschminkt und sie zeigen uns das unschöne Gesicht des Rassismus. Rassismus geht halt gar nicht. Wie uncool! Say No to Racism! In unserer Gang kommt’s auf die Freundschaft an, nicht auf die Herkunft eines Menschen oder an welche Religion er glaubt. Wir brauchen eine weltweite Willkommenscooltur! Wir sollten probieren die Gemeinsamkeiten zu finden und nicht das, was uns trennt. Auch in dieser Sache sollten wir wie coole Agenten sein, denn diese Mission ist ja nicht impossible. Ich bin ein sehr gerechtigkeitsliebender und harmoniebedürftiger Mensch und spiele gern den Troubleshooter und möchte immer aus Feinden Freunde machen. Im Leben geht's doch darum, Spaß zu haben, oder?
Ich nicke, ohne ein Wort zu sagen. Mut zur Meinung hat Frank Gerber immer schon gehabt. Frank ist wie immer ruhig, weltoffen, besonnen – und findet immer die richtigen Worte. Total präsidial. Kein Zweifel, der kann Präsident!!!
Der Himmel ist ein wenig blau und Frankie’s Laune ist blendend. Inzwischen sitzen wir in der Nähe vom Cafe „ Bodo’s Bootssteg " am Harvestehuder Weg an der Alster und genießen die wenigen warmen Sonnenstrahlen. Das letzte Mal saß ich mit Frank im letzten Sommer hier: Ein leichter Wind, der über die Alster wehte, machte die Hitze erträglich.
Frank erzählt mir auf einer Parkbank einige interessante Stories aus seiner Vergangenheit. „ Hey, ich komm mir fast vor wie Tom Hanks in „ Forrest Gump ", lacht er plötzlich.
Von seinem Platz aus genießt der entspannte Star Statement-Boss den grandiosen Blick auf das luxuriöse 5-Sterne-Hotel Atlantic vis-a-vis. Schnell dreht sich der Talk um seinen sehr guten Freund Udo Lindenberg, der seit vielen Jahren in einer Suite des Hamburger Hotels residiert: „ Wenn ich mit Udo rumzieh', ist das so, als wäre man mit dem Heiligen Vater persönlich unterwegs, ständig kommen Fans und Studenten der Udoversität und fragen freundlich nach Autogrammen und vor allem nach Selfies: ein Egoshoot mit dem Mann mit Hut! Und es spricht der Panikrocker: Ey, das haut mich echt vom Hocker! Yeah, ich hab das Gefühl, er steht drauf. Udo ist immer gut gelaunt und charmant, lächelt und nimmt sich viel Zeit für seine Fans. Er wird ja ständig angesprochen. Mir selber passiert das eher selten. Neulich war ich mit zwei renommierten Pop-Art-Künstlern in dem erstklassigen italienischen Restaurant „ Gallo Nero " essen. Da kam so'n junger Jurastudent mit seiner aufgebitchten Braut rein und fragte freundlich: "Bist du nicht der Typ, der ‚ Star Statement ´ gegründet hat? " Er wollte dann ein gemeinsames Selfie mit mir und seiner Alten machen. Schätze, da muss man als Super-Promi mit klarkommen. (lacht) Das ist Part of the game. Natürlich wird man jetzt öfter als früher auch mal auf der Straße erkannt und hört die Leute tuscheln: „ Ist das nicht der …? " Dazu hab ich aber ein ambivalentes Verhältnis. Auf der einen Seite stehe ich nicht gerne im Fokus der Aufmerksamkeit, weil ich eigentlich ein eher schüchterner Mensch bin. Auf der anderen Seite freu' ich mich aber auch sehr drüber, wie supernett und freundlich die Leute zu mir sind. Das für mich 'ne Bestätigung, dass ich 'nen guten Job gemacht hab'. "
No photos, please! Es gibt wenig Fotos von Frank Gerber, Interviews lehnte er in den letzten Jahren kategorisch ab. Der medienscheue Star Statement-Boss, der sich eigentlich höchst ungern fotografieren lässt, zeigt sich so selten in der Öffentlichkeit, dass man ihn in Deutschland schon als " Howard Hughes der Internet-Branche " titulierte. Ein ergattertes Selfie mit ihm wird wie ein Heiligtum verehrt. Ein Selfie mit Frank Gerber ist wie eine Trophäe: extrem begehrt, kostbar, nur wenige besitzen eins.
Aber nicht nur für die „ Handy-Paparazzi " ist es extrem schwer, Fotos von ihm zu machen, auch für die echten Paparazzi. " Das letzte Mal war ein Paparazzo als weißer Alsterschwan verkleidet, um mich im Restaurant „ Bobby Reich " zu fotografieren ", lacht Frank. „ Eigentlich fliege ich lieber unter dem Radar! Die Glitzerwelt, Red Carpet, Blitzlichtgewitter, click click click – all very nice, but: Ich steh' lieber mit meinen Kumpels an der Bar als auf dem roten Teppich! "
Lieber hängt Frank irgendwo in den Clubs, Casinos oder Hotelbars mit den Bro’s ab und macht die Nacht zum Tag: „ Nachtaktiv geht fast nix schief! Und dann zieh’n sie wieder los, die durchgeknallten Nachtgestalten! "
Gerber hat dafür eine Art Ratpack um sich geschart, Jungs, mit denen er einen draufmachen kann, wie zum Beispiel sein cleverer Freund Bernie „ The Brain " F., Johnny No Problem und Mickey The Suit. „ Ich bin eben ein Familienmensch ", sagt Frank doppeldeutig. Fast alle Mitglieder der sogenannten Megachecker-Mafia genießen absolut sein vollstes Vertrauen. Frank Gerber: „ Hamburg’s Most Wanted. Gibt kursierende Gerüchte, dass die Hamburger Polizei sogar Steckbriefe von uns veröffentlicht, weil wir Jungs echt so verboten gut aussehen! "
Wir müssen beide lachen und Frank sagt augenzwinkernd: „ Mit der Megachecker-Mafia legt man sich auch besser nicht an. Wir werden uns dann nämlich sehr wahrscheinlich revanchieren, aber natürlich mit Stil. Nicht auf die harte Tour. Auf die smarte Tour. Für mich und meine Buddies ist Rache ein Gericht, dass man nicht kalt, sondern cool servieren sollte. "
Frankie und seine Buddies erinnern mich manchmal an George Clooney und Brad Pitt und die anderen smarten Jungs aus Ocean’s Eleven. Besonders dann, wenn sie in ihren schicken Designeranzügen losziehen.
" Wer gehört eigentlich zum engsten Freundeskreis und zur berühmten Gerber-Gang? ", will ich wissen.
Gangleader Frank lässt wie Jean-Paul Belmondo in dem französischen Gangsterfilm " Außer Atem " seine hippe Kippe lässig im Mundwinkel hängen, überlegt einen Moment und sagt: " Natürlich hab ich diese Buddies, mit denen man richtig schön Scheiße bauen kann. Krasse Aktionen mit Freunden? Da bin ich natürlich sofort am Start! Egal, ob es das wilde Weekend in Vegas mit durchgeknallten Showgirls oder die Luxusorgie in den Hollywood Hills ist. (lacht) Letzten Freitag rief mich zum Beispiel mein alter Kumpel Julian aus Miami Beach an und sagte: „ Am Wochenende geht’s richtig ab! Ich geb 'ne Poolparty! Geiler Stoff, reichlich Dom Pérignon-Schampus und es kommen ganz viele böse Mädchen, die Dinge mit dir machen, dafür fährst du direkt in die Hölle! " Ich lachte und sagte: Okay, bin dabei! "
„ Einer deiner besten Freunde ist aber Bernd, oder? "
„Yeah, das is' mein alter Kumpel Bernie, klar. Wir kenn' uns aus Wilhelmshaven. Damals, in den Siebzigern, den good old days, haben wir uns kennen gelernt. Er ist angenehm sensibel , ein obersmarter Checker und hat genau wie ich eine gewisse Aversion gegenüber Autoritäten und gesellschaftlichen Konventionen. Generell find' ich Leute auch spannender, die ihren eigenen Kopf und ihre eigene Meinung haben. Kann doch jeder sein, wie er will. "
Frank G. und Bernd F. sind schon seit ihrer Teenagerzeit beste Buddys. Sie kommen beide von unten. Das Einzige, was sie hatten, war: Cleverness. Die große Klappe. Die Arroganz der Straße. Das musste reichen. Als sie Teenager waren, zogen Bernd und Frank gemeinsam durch die rauen Straßen von Wilhelmshaven. Bernd gehört zu seinem inner circle …
" Echte Freundschaft ist ein Jackpot ", sagt Frank. " In einer echten Freundschaft ist es wie mit einem Banküberfall: Wenn du nicht den richtigen Komplizen hast, der das Fluchtauto fährt, bist du am Arsch. Alles klar? "
Frank steckt sich einen weiteren Sargnagel ins Gesicht. Lässig. Sein silberner Dupont-Drache spuckt Feuer. Frank erinnert sich an einen alten Freund namens Michael: „ Als Kids haben wir früher zusammen Fußball gespielt. Lederbälle gab’s nicht, wir spielten mit leeren Blechdosen. Erst, wenn sich die Sonne hinter den Horizont verpisste, tigerten wir nach Hause – und dann gab’s meistens Trouble mit den Alten, weil wir von oben bis unten verdreckt waren. "
Als ich nach weiteren Kumpels aus seinem Leben frage, winkt Frank ab. Das Thema Freunde möchte er ab jetzt gern beenden, weil: „ Zu privat. " Aber wie heißt es doch so schön: Eine Frau ist gefährlicher als das FBI, sie kriegt alles raus. Also bleib' ich dran und hake nach. Knallhart.
" Ich komm viel rum ", erzählt Frank weiter. „ Ich lerne unterwegs ganz viele tolle Leute kennen, mein Freundeskreis ist total multikulti, meine Freunde sind ein wunderbar bunter Haufen interessanter Personen aus aller Welt: Vom coolen Checker bis zum Mafiatortenbäcker! Lauter ehrliche Leute: Krumme Hunde müssen draußen bleiben! Ich bin mega-happy darüber ganz unterschiedliche Menschen in meinem Freundeskreis zu haben: Monitorgebräunte Computer-Nerds, Künstler, Musiker, Punker, Models, Fotografen, Journalisten, Blogger, Influencer, Onlineredakteure, IT-Spezialisten, Event-Manager, Kicker, DJ’s und und und. Außerdem gibt’s noch eine gewisse Silvia Kainka ( lacht ) und ihre coolen Ladies, die immer hippe Hüte tragen: Sie nennen sich „ The Hat Pack ". Kennste die Kainka eigentlich? Die Chefin von Vipywood? Die ist meine Komplizin. Platinblonder Jackpot! Wir ziehen schon 'ne Weile zusammen rum. ( lacht ) Ja, sogar drei coole Bullen sind in meinem Freundeskreis dabei, also Polizisten – und dazu noch viele Leute, die ihr Kneipenabitur haben und total trinkfest sind. ( lacht ) Spielt für mich außerdem keine Rolle, ob man fett Kohle macht oder chronisch pleite ist. Is' doch scheißegal. Für mich zählt nicht, was Menschen haben. Relevant ist für mich die Frage: Bist du ein Macher oder laberst du nur? Fast jeder meiner Freunde wie zum Beispiel Kevin ist ein Macher und zieht mit viel Leidenschaft sein Ding durch. Find' ich cool sowas. Dass man sich für etwas begeistert, sich mit aller Freude und Power für etwas reinhängt! Jeder soll machen, worauf er Bock hat! Einer meiner allerbesten Amigos ist zum Beispiel Billy. Billy ist Automechaniker und liebt Trash-Filme. Haben uns vor zwei Jahren kennen gelernt. Übrigens an einem Montag. I Hate Mondays. Ist 'ne Frechheit, dass es diesen Tag überhaupt gibt! Aber zurück zum Thema: Damals wohnte Billy bei mir in der Gegend und ich sagte: " Hallo, ich bin dein Nachbar – und ab jetzt ist alles machbar! " Seitdem hab ich ihn noch nie hängen lassen und er mich auch nicht. Eines Tages schrieb er mir 'ne SMS, da stand unter anderem wortwörtlich: „ Wenn’s drauf ankommt, kann man sich hundertpro auf dich verlassen! " Das hat mich zutiefst berührt. Yeah, für ihn bin ich immer am Start. Egal, was kommt. Ich bin keiner dieser Typen, die einfach abhauen, wenn’s hart wird. Ich sag ja immer: Das Leben ist nun mal hart. Aber wer darüber lacht, hat vermutlich den richtigen Dealer. "
Eine Woche vor diesem Interview hatte ich seinen Freund Billy besucht. Ein dreckiger Hinterhof, hochgetunte American Muscle Cars – und mittendrin stand Billy, der aussieht wie der junge George Clooney in dem Splatter-Movie „ From Dusk Till Dawn ".
„ Yo, Silvia ", begrüßte er mich. „ Was geht ab? Coole XXL-Brille! "
Ich trug eine Jackie-O.-Sonnenbrille, die echt seeeeehr groß ist und antwortete lachend: „ Coole Ladys wissen: Auf die Größe kommt es an! "
Wir machten eine Weile Smarttalk statt Smalltalk. Dann tigerten wir in seine gerade erst komplett renovierte Wohnung. Aus einem der Zimmer dröhnte Rap, aber es war kein Gangsta-Rap. Als ich einen Blick in dieses Zimmer riskierte, sagte Billy lächelnd: „ Is' das Chaos-Zimmer von meinem pubertierenden Filius, aber ich will nich' den Vater raushängen lassen, weil er sonst sagt: „Du darthvaderst wieder! " Im Moment findet er mich nämlich cool und hält mich für einen Dadster. " An einer Wand hingen neben einem Pin-up-Girl-Kalender zwei alte Poster von Biggie & Tupac und Rapper Snoop Dogg, als er sich noch stylte wie ein Pimp, so mit großem weißen Zuhälter-Hut und viel Bling-Bling und einen Spazierstock mit vergoldetem Totenkopf-Knauf.
Billy war wieder bestens gelaunt. Er rief den Catering Service an und orderte spontan mehrgängige Menüs für uns plus zwei Flaschen Wein. Ein echt feiner Kerl. Ich merke immer wieder, dass Frank ganz wunderbare und sympathische Menschen in seinem Freundeskreis hat. Billy trug ein dreckiges Hemd und schwarze stonewashed Jeans und erzählte mir zuerst von alten schrottreifen Autos, die er wieder klarmacht – und dann erinnerte er sich gern, wie er einst in Hamburg Frank traf: „ Frank und ich lernten uns abends im Sommer in einer Bar im Schanzenviertel kennen. Er kam mit seiner Entourage rein und trug einen weißen Borsalino und seine coole Sonnenbrille und hatte ziemlich scharfe Klamotten an und ich dachte: Wow, was ist denn das für’n Typ! Er war scheißcool. Begleitet wurde er von einer bunten und sehr schrägen Crew aus Außenseitern. Das war die reinste Freakshow. Der merkwürdigste Haufen Leute, die ich je gesehen habe. Die Außenseiter und Knallverrückten steh’n auf mich, meinte Frank. Er schrieb mir den Namen seiner Website auf einen Bierdeckel, den ich ihm rübergeschoben hatte. „ Star Statement.com ". Ich sollte den Namen unbedingt mal googeln. Um jedes A in StarStatement machte er 'nen Kreis drum. Und ich dachte sofort: Hey, der ist vermutlich mehr so’n Anarcho. Auf die Frage, was Star Statement eigentlich ist, lachte Frank nur. „ Star Statement ist so’n bisschen wie MTV. Nur in cool ", scherzte er frech. Als ich ihn dann das erste Mal in seinem Headquarter in Winterhude besuchte, bekam ich einen ersten Eindruck davon, was Star Statement ist. Spätestens da tickte ich durch, warum die Hamburger immer die Einladungen von Frank als „ Hottest Tickets in Town" handelten. Ich war erstaunt, wie riesengroß das Ganze ist, denn hinter den relaxten Kulissen läuft das Ding auf Hochtouren. Haben uns dann öfter getroffen und irgendwann merkte ich: Er ist real, Frankie Boy ist einer von uns. Ein echter Typ eben, von denen es heutzutage leider nur noch sehr wenige gibt. Ich wollte immer in einer Gang sein – jetzt bin ich Mitglied in der Gerber-Gang. Bin einer der wenigen, die ihn nachts spontan besuchen dürfen. In den Räumen im Poelchaukamp brennt nachts meistens noch das Licht; der Star Statement-Boss leidet ja seit Jahrzehnten an Schlaflosigkeit. "
Gut drauf verspürte Billy plötzlich Lust, Frank Gerber zu imitieren, setzte lässig eine dunkle Sonnenbrille auf, steckte sich eine Zigarette in den Mundwinkel und brachte mit der Frankie-typischen rauen Whiskystimme den von Frank Gerber erfundenen und zum Kult avancierten Spruch: „ Ultimativst überirdisch! "
Billy war minutenlang am rumgerbern und ich musste sehr lachen. Nach unserem Gespräch zog er die Levis-Jeansjacke über und wir gingen zum Carport. Wir stiegen in einen alten schwarzen Offroad-Pick-up und er fuhr mich nach Hause. Billy wohnt übrigens im Hamburger Schanzenviertel direkt in der Nähe der Roten Flora. Der passionierte Fan des FC St. Pauli zieht manchmal mit Frank los ins legendäre Millerntor-Stadion.
Darauf angesprochen, schaut Frank weiter auf die Alster raus, kaut lässig Kaugummi und sagt, ohne das Kauen zu stoppen: „Gemeinsam mit seinen Homies abzuhängen ist doch das Größte! Der FC St. Pauli ist cool. Wenn du da im Stadion hängst und die ersten Glockenschläge vom AC/DC-Song " Hells Bells " ertönen, geht 's echt richtig ab. Billy und ich und sein vierzehnjähriger Sohn Mark gehen oft zum Fußball. Übrigens ist sein Sohn Mark ein echt lockerer Typ. Hamburg feierte neulich mal wieder seinen „ Schlagermove " und Mark war dabei. Ich fragte ihn, wie es so war und er antwortete: „ Das war total bescheuert da. Viele dieser Kids da nehmen Drogen und hören sich Schlager an. " Ich schaute ihn an und meinte: „ Bleib bloß von den verdammten Schlagern weg! " (grinst)
Ein Piepen teilt Frank plötzlich mit, dass er eine Message bekommen hat. Der Vielbegehrte schiebt sich die Sonnenbrille in die Haare, schaut auf das Display und sagt: „ Batman muss zurück in die Bathöhle! Ich sollte mal kurz zurück in den Poelchaukamp. "
Seine persönliche Super-Spezialistin Cocaine hat ihm eine WhatsApp-Nachricht geschrieben. Sie wartet im neu gestylten „ HQ 19 ", wie Frank das Headquarter im Poelchaukamp 19 nennt. Alles klar. Wir machen uns gleich auf die Socken. Eine Weile laufen wir nebeneinander her, ohne ein Wort zu wechseln. Frank hat einen superlässigen Gang drauf. Der Frankie-Walk. Als wir ein Stück am Harvestehuder Weg entlang spazieren, sehen wir uns die prächtigen weißen Stadtvillen an und biegen in die Milchstraße in den feinen Stadtteil Pöseldorf, wo die international renommierte Designerin Jil Sander 1968 mit ihrer ersten Designerboutique startete und ein Modelabel gründete, bevor sie später sogar einen repräsentativen Flagship Store auf der Avenue Montaigne in Paris eröffnete. Das Viertel in Alsternähe war damals noch nicht so mondän und mega-in wie heute. Wenige Minuten später sind wir am Mittelweg: Grandiose Musiker wie der in Düsseldorf geborene Marius Müller Westernhagen oder Udo Lindenberg wohnten mal hier. In Nummer 136 hat auch Frank Gerber lange Zeit domiziliert. Marius Müller-Westernhagen, Udo Lindenberg und Otto Waalkes lebten übrigens auch mal zusammen in einer WG, das war in einer Villa in Hamburg am Rondeel 29 im Stadtteil Winterhude. Aber das nur nebenbei.
„ Hey Frankie ", ruft plötzlich ein junges Mädchen herüber, das auf einer roten Vespa vorbeifährt.
Frank hebt die Hand und winkt ihr freundlich zu. Er sagt lächelnd: „ Man kennt mich hier. "
Das Girl auf der Vespa heißt Liu und ist ein chinesisches Model, erzählt Frank so nebenbei. Heimlich verfolgte sie damals Frank, als er, schwarz wie ein Ninja gekleidet, die stylische Wohnung am Mittelweg 136 nachts verließ und immer mit einem schwarzen Sportwagen zum ehemaligen Interconti-Hotel an die Alster raste.
Wir bestellen eine Taxalette. Als das Taxi kommt, gibt Frank sich als Kavalier der alten Schule und hält mir freundlich das Türchen auf. Der Taxifahrer trägt Dreadlocks, auf seiner olivgrünen Army-Jacke kleben unzählige Sticker und Buttons.
Taxifahrer: „ Sie haben mir bisher noch nicht gesagt wohin, Sir. "
Frank: „ Fliegen Sie uns bitte in den Poelchaukamp! "
Taxifahrer: „ Anschnallen, bitte! "
Frank: „ Wir sind angeschnallt. Geschnallt? "
Der Taxifahrer erzählt plötzlich, dass er seit Monaten nur tagsüber fährt: „ Die Nachtschicht mach ich nicht mehr, weil’s nachts einfach dunkler ist als tagsüber. "
Frank (ironisch): „ No Shit, Sherlock! "
Der Taxifahrer murmelt nun total genervt vor sich hin und Frank fragt mich, was er gesagt hat. Ich sag zu Frank: „ Der Taxifahrer sagt, er fährt keine Besoffenen. "
Darauf Frank zum Taxifahrer: „ Sind Sie bescheuert oder was? Ey, ich bin nicht betrunken! Ich BIN so! "
Das findet der Taxifahrer irgendwie gar nicht komisch. Mit Achokaracho und quietschenden Reifen brettert er los.
„ Das mit dem Coolbleiben üben wir aber nochmal! ", lacht Frank.
Während der Fahrt spielt der Taxifahrer immer wieder Taschenbilliard und informiert uns ungefragt darüber, dass er sich vom Leben verarscht fühlt, weil er null Kohle hat und sein Konto voll in den Miesen hängt und weil seine grenzdebile Luxus-Tussi ihn für einen kompletten Loser hält und Sex mit dem Ex hat und weil sein Comeback als Erotik-Star geplatzt ist wie ein billiges Präservativ.
Mannomann! Und ich dachte immer, ich hätte Probleme!
Kaum im Poelchaukamp angekommen, geht für Frank die Action wieder los. Die Telefone stehen kaum still in dem denkmalgeschützten Jugendstilhaus im Hamburger Nobelviertel Winterhude. Dort wird er bereits von seiner persönlichen Super-Spezialistin erwartet. Im „ HQ 19 " sitzt die hinreißend durchgeknallte und punkige Anarcho-Hackerin Cindy C. alias „ Cocaine ". Niemand kennt ihren wirklichen Namen. In der Gerber-Gang ist sie nur unter dem Namen Cocaine bekannt. Die junge, geheimnisvolle Cocaine ist dem Star Statement-Boss in tiefer Freundschaft verbunden.
Mit dem ultrakurzen Minirock von Versace und dem blonden Pixie-Cut und den Catwalk-Beinen sieht die gebürtige Berlinerin ein bisschen wie das britische Supermodel Twiggy aus, das damals im wilden London geboren wurde und das Gesicht der Swinging Sixties war. Und sie ist young. Das was viele gern forever wären.
„ Hey, was is' los? ", fragt Frank.
„ Natascha hat dreimal angerufen ", teilt ihm Cocaine mit, als er das Office betritt, das tatsächlich ein bisschen wie Batman’s Bathöhle in Gotham City aussieht.
„ Und? Alles coolomat in diesem Staat? ", fragt Frank ungeduldig.
„ Unsere männermordende KGB-Agentin residiert in einer eleganten Suite im Hotel Adlon mit Blick aufs Brandenburger Tor. Ab 22 Uhr ist sie am Alexanderplatz in Berlin und möchte, dass wir die Rainbow-Sache regeln und so, bla bla bla … "
„ Verdammte Scheiße! ", flucht Frank. „ Was zum Teufel hat das mit uns zu tun? Das machen die Jungs aus Berlin klar. Die sind dran an der Sache. "
„ Geht klar, Boss ", sagt Cocaine mega-gelangweilt und lässt eine pinkfarbene Kaugummiblase lasziv platzen. „ Dann werd ich's Natascha genau so verklickern. " Sie grinst frech, klappt dann ihren schwarzen Laptop mit dem weißen Piraten-Totenkopf zu. Ist ja klar, dass sie kein Normalo-Notebook hat. Normal sein ist was für die anderen. Sie trägt lässige Streetwear, ein neues Lippen-Piercing und sie trägt Eyeliner, was ich bisher noch nie an ihr gesehen habe. Dazu trägt sie auffällige Tattoos wie das britische Top-Model Cara Delevingne. Ja, sie trägt fast so viele Tattoos wie ein japanischer Yakuza-Boss! Um die Hüften trägt sie einen mit Nieten besetzten Revolvergürtel, aber statt Patronen hat sie Lipsticks und statt einem Colt hat sie ein Flakon in Form einer Knarre in ihrem Revolvergürtel.
„ Is' eine Kreation von Frank ", sagt Cocaine.
„ Ich steh' auf Bad Girls ", lacht Frank und erzählt von einem Mann, der ihn eines Tages mal anrief. „ Sie sollten die Finger von der jungen Lady lassen „", wurde ich gewarnt. „Cocaine ist eine gefährliche Hacktivistin und frech wie Dreck. Außerdem kursiert das Gerücht, sie hat einen Job in einem Stripclub und ist respektlos. " Da bin ich natürlich erst recht neugierig geworden und sagte cool: „ Tatsächlich? Respektlos? Dann passt sie doch perfekt zu mir. Besser respektlos als gar nix los! "
Von Cocaine erfahre ich, dass sie als barbusige Schönheit in einer stylischen Tabledance-Bar gejobbt hat und voll auf Droge war: „ Mein Leben war krasser als das von Courtney Love. Ich war immer ein toughes Streetgirl, war Mitglied in einem Rockerclub und hab mich nie im Leben an irgendwelche vorgeschiebenen Regeln gehalten. Wollte mein eigenes Ding durchziehen. Mein Alter machte eines Tages total Trouble und hat geschrien: „ Solange du deine Füße unter meinen Tisch hast, machst du, was ich sage! " Da hab ich meine Füße mit den Biker-Boots auf seinen Tisch geknallt und gesagt: „ Fuck you! "
Was andere Mädchen in Aufregung versetzt, ist nicht so ihr Ding. Cocaine hängt am liebsten am Laptop. „ Sie nennen mich alle Teilzeit-Tinderella, weil ich ab und zu Online-Dating-Plattformen wie zum Beispiel Tinder nutze. Aber so ungefähr vor zwei Jahren um Mitternacht surfte ich so im Netz rum, hing mit Freunden aus der Gay-Szene in meiner Bude ab und hörte laut Rammstein ", erzählt sie. „ I Love It Loud! Durch Zufall hab ich dann Frank’s Website im Netz gefunden, war total begeistert. Im Impressum stand seine Nummer, dann hab ich einfach 'ne SMS geschickt. Paar Stunden später rief Frank Gerber persönlich zurück! Habe erst gedacht, es sei ein Witz, und habe wieder aufgelegt. Irgendwann um 3 Uhr nachts klingelte wieder das Telefon: „ Hi, hier ist Frank. " Mein verdammtes Herz knallte auf einmal so heftig, als wäre ich einen Marathon gerannt! Nach dem lockeren und informativen Gespräch war ich total aufgeregt und dachte: OMG, ich kann nicht glauben, dass ich gerade in echt Frank Gerber am Telefon hatte! "
Irgendwann trafen sich die beiden in der boomenden Hipster-Hochburg Berlin. Geheimtreff: Hotel Adlon. Frank fragte nach Drogen und sie erzählte von den sozialen Medien. Sie erzählte, dass sie zum Hacker-Hochadel gehört und auch besser als der genialste Keyboard-King auf diesem Planeten ist und mit dem Laptop einfach alles kann! Frank sah sie nur lächelnd an und sagte dann zu ihr: „ Welcome on Board! Cocaine, du rockst das Ding! Baby, du hast genau wie ich das Durchblick-Diplom vom Straßengymnasium. Und außerdem das Gerber-Gen … "
Wenn jemand das Gerber-Gen besitzt, dann ist die Person einfach absolut cool. Frank: „ Cocaine ist so wunderbar unkompliziert. Komplett anders als ihre Schwester Mimi, die ein Leben wie aus 'nem familienfreundlichen Margarine-Werbespot führt – superspießig und safe. Cocaine pfeift auf den Bausparvertrag und baut lieber auf sich selber. Irgendwie kann sie fast alles. 'Ne echte Allrounderin. Die junge Lady ist auch viel schlauer als ich. "
Cocaine ist seit langer Zeit viel mehr als nur Teil seiner Entourage. Frank, geheimnisvoll: „ Sie ist eine von uns! " Die komplett durchgeknallte Schöne ist seit vielen Jahren always on. Das ist aber echt nicht so stressig, wie einige eventuell denken, denn bei Frank heißt es: Lässig statt stressig!
Cocaine reißt die Lasche einer Red-Bull-Dose auf. Nimmt einen Schluck. Steckt sich eine an, inhaliert und stößt langsam den Rauch aus. Dann sagt sie: „ Kein Typ ist wie Frank. Solche Typen wie ihn gibt’s einfach nicht mehr. Frank ist Rebell aus Überzeugung, der tough seinen eigenen Weg geht. Er ist der letzte Outlaw und eine coole Sau. Gibt keinen anderen Typen, bei dem die Texte und Songtexte so arschcool rüberkommen. Das ist Fakt. So schreibt sonst keiner. Zieh dir mal „ Club 27 " rein – Frank Gerber at his best. Frank Gerber hat den ganzen Scheiß echt erlebt – und nun schreibt er drüber …"
Sie schweigt einen Augenblick. Ich betrachte Cocaines Hände, Silberringe an den Fingern, das extravagante tätowierte Armband um ihr Handgelenk. Dann lacht sie und sagt: „ Wat kiekste? Die Silberringe sind von Frank. Wenn man Freunde wie Frank Gerber hat, wird's nie langweilig: Er ist genauso schräg drauf wie ich. Abends saß ich mal mit meiner guten Freundin Roxy am Elbstrand und feierte meinen B-Day, als plötzlich Frank auftauchte. Als Django verkleidet, zog er einen Sarg hinter sich her. Darin befanden sich mehr Präsente, als mir Santa Claus jemals brachte. Unter anderem diese Silberringe. „ Congratufuckulations! ", sagte Frank cool. Voll Rotlichtmassaker! Sowas hat noch nie ein Mensch für mich getan. Übrigens klebte auf jedem Präsent so'n kleiner Zettel mit dem absichtlich falsch geschriebenen Text: „ Von mich für dir! " Sowas macht Frank öfter, dass er Sachen falsch schreibt. Es amüsiert ihn, wenn sich die Spießer drüber aufregen. "
Cocaine nimmt einen Schluck von dem Energydrink, dann stellt sie die Dose lässig neben dem Laptop mit dem weißen Piraten-Totenkopf. Sie schaltet ihr Handy auf Vibration und erzählt weiter: „ Unser erstes Treffen damals war in unserer Hauptstadt, vor dem Hotel Adlon auf dem Boulevard Unter den Linden jumpten wir in ein Taxi. Das Taxi fuhr durch die Nacht von Berlin. Wir hatten einen tollen Abend in Berlins Techno-Tempel Berghain miteinander, sind durch diverse Underground-Clubs und Szene-Bars gezogen. Ging bis in die Morgenstunden. Irgendwo in Berlin knallten wir uns auf 'ne Parkbank. Es wehte ein frischer Wind und Frank merkte, dass mir kalt war. Er zog seine Jacke aus, legte sie mir über die Schultern. Ich dachte nur: Ick könnt dir küssen! Dann verwandelte er die Parkbank in eine „ Open-Air-Bar ", zauberte eine Flasche teuren Champagner herbei und sagte: „ Der Edelsprit ist echt der Hit! " Das Zeugs soffen wir aus der Flasche und irgendwann sagte Frank zu mir: „ Maximaler Respekt! Du hast es gecheckt! Du willst die Zauberin am Laptop sein, die per Mickey Mouseclick oder per Ratclick die Welt verändert? Mach doch! Hau auf die Sahne, ey! Das ganze Leben ist wie ein Song – mach aus deinem einen Hit! Immer nur brav? Vergiss es, Baby! Wie langweilig! " Frank war der Einzige, der an mich geglaubt hat. War der Einzige, der einer Rebellin wie mir 'ne Chance gegeben hat. "
So ist Frank, denke ich. Immer, wenn Frank ein Ding durchziehen will, stellt er sein eigenes Team zusammen: Die Star Statement Squad ist eine berühmt-berüchtigte Crew von coolen Leuten. Frankie’s Freaks. Gerade die superschrägen Leute holt er an Bord, um die andere lieber einen Bogen machen.
„ Wer will schon normale Leute? ", sagte Frank mir mal. „Die schön schrägen Typen und die Underdogs mögen mich. Bei mir war's schon immer so, dass mein Herz für den Underdog schlägt. Ich steh' auf alle Außenseiter und möcht sie vereinen. Irgendwie bin ich auch ein Freak-Magnet. Aber das ist mir totalo egalo – ich bin ja auch kein Normalo! "
Ich sehe Frank jetzt am Schreibtisch sitzen, wo er entspannt Drinks drinkt. „ Hast du mal 'ne Minute, meine Gute? ", ruft er Cocaine zu. Lässig thront er in einem schwarzen Ledersessel seines supermodernen „ Hai-Tech-Büros ", checkt seine E-Mails und spricht nebenbei jetzt mit Cocaine, die ihm einen geheimnisvollen Mikrochip rüberschiebt und sich für zwölf Monate eine Auszeit nimmt. Cocaine hat erst mal keinen Bock mehr, die persönliche Super-Spezialistin zu geben – sie schaltet in den Party-Modus! Gemeinsam mit einer amerikanischen Studentin will sie im Sunshine State Florida abhängen und unter anderem den Spring-Break feiern. Bye, bye Hamburg!
Frank öffnet das Fenster und sieht hinaus. In seinem Mundwinkel hängt eine nicht angezündete Zigarette. Plötzlich klopft es an der Tür im „ HQ 19 ": Knock Knock! Frank kriegt Besuch.
„ Heroinspaziert! ", ruft Frank.
Die Tür öffnet sich, ein attraktiver junger Mann kommt herein.
„ Hey, ich dachte, das ist mein Dealer! Wo zur Hölle hast du eigentlich so lange gesteckt, Alter? ", sagt Frank lachend und nimmt seinen Kumpel Michael fest in den Arm. „ Hey Mann, alles klar? " Michael und Frank geben sich High five und mich begrüßt Michael mit einem lässigen „ Hi! "
Michael ist einer seiner Getreuen, er ist ein flippiger Onlineredakteur und ein begeisterter Gerberianer und er teilt mit Frank das Faible für amerikanische Underground-Literatur. Der 24-Jährige trägt ein " Kiss My Ass "-T-Shirt und ein Che Guevara-Tattoo am linken Unterarm und mit seiner filigranen Nerd-Brille sieht er ein bisschen so aus wie der kontrovers diskutierte Whistleblower Edward Snowden. Er möchte sich bei Frank zwei Bücher abholen: Der Electric Kool-Aid Acid Test von Tom Wolfe und Der Fänger im Roggen von Jerome D. Salinger. Michael fragt Frank nach seinen Lieblingsschriftstellern und Frank antwortet: " Meine Literaturgötter sind nach wie vor Charles Bukowski, Hunter S. Thompson, Allen Ginsberg, William S. Burroughs, Henry Miller, Truman Capote, John Fante und Jörg Fauser, aber auch Ernest Hemingway und Jack Kerouac, der mit dem ultimativen Ultrahammer " On The Road " 'ne ganze Generation inspirierte. Mit dem Bestseller " On The Road " und Büchern wie „ Bebop, Bars und weißes Pulver "wurde er neben William S. Burroughs und Allen Ginsberg der führende Autor der Beat Generation. Jack Kerouac hatte es drauf. Im Ernst, Mann, hol dir dieses Buch und lies es! Aber Charles Bukowski ist für mich der Größte. Als Teeny bin ich nach Hamburg getrampt, weil ich Charles Bukowski in der Markthalle sehen wollte. Das war 1978 und diese Lesung ist heute legendär. Voller Bewunderung hab' ich als junger Typ all seine Bücher gelesen, weil der „ Dirty Old Man " über die Menschen schrieb, die sich auf der Schattenseite des " American Way of Life " befinden. Für mich war er nicht nur der Alki-Autor, das waren ja nicht nur Stories über den Suff für das " breite " Publikum. Der trinkfeste US-Kult-Poet Charles Bukowski hatte auch andere verdammt coole Sachen am Start ", sagt Frank lässig und nippt an seinem Drink.
" Mit Carl Weissner, dem Bukowski-Übersetzer, warst du befreundet, nicht? "
" Nee, richtig befreundet waren wir nicht, Mann, aber wir haben uns ein paar Mal getroffen und einen draufgemacht. In den Seventies hab ich ihn einige meiner Gedichte und Stories geschickt. Wir haben lange Zeit miteinander korrespondiert. Carl Weissner attestierte mir ein großes Talent, doch ich müsse noch mehr meinen eigenen Stil finden. Carl mochte sehr, wie ich schrieb, und hat mir immer Mut gemacht. Ehrlich, Mann, er war ein Riesen-Typ! Carl wollte immer mit mir nach San Pedro, einem Stadtteil von L.A. Er wollte mich persönlich mit Charles Bukowski bekannt machen, aber leider hat das nie geklappt. Charles Bukowski hatte wohl Angst, dass ich ihn unter den Tisch saufe. " ( lacht )
Frank zückt sein Smartphone. Über Google sucht er den Schriftsteller Hunter S. Thompson, der für die New York Herald Tribune und für das Kult-Magazin " Rolling Stone " schrieb. Er zeigt uns diverse Bilder und Michael fragt: " Er war auch einer deiner literarischen Helden, oder? "
" Yeah ", nickt Frank. " Kann mich noch erinnern, als ich von ihm vor vielen Jahren mein erstes Buch klau…, äh, kaufte. Der amerikanische Kultautor Hunter S. Thompson, der göttliche Erfinder des Gonzo-Journalismus, hat mir irgendwie klargemacht, dass Genie und Wahnsinn ein absolutes Dreamteam sein können. Die beinharten Bücher " Fear and Loathing in Las Vegas " und " Hell's Angels " sollte man sich echt reinziehen. Leider griff er irgendwann an seinem Schreibtisch in Woody Creek in Colorado zur Knarre, 2005 oder so, und hat sich 'ne Kugel in den Kopf gejagt. Bang! Ein verdammt trauriger Tag für mich. "
" Was für Gedanken schossen dir damals dabei durch den Kopf? "
" In diesem Moment schoss mir einiges durch den Kopf, doch zum Glück keine Kugel. "
Michael und ich schauen ihn an und sehen, dass er am Abkichern ist. Mit seinen coolen Klamotten und so sieht Frank nicht gerade wie ein typischer Autor aus, aber er ist auch nicht wie andere Autoren und das will er auch nicht sein: „ Andere Autoren sind manchmal auch Literaturnobelpreisträger. Und ich bin Linksträger und das ist gut so. Ein cooler Schriftsteller sollte immer wie ich so'n bisschen schräg und berufscrazy sein. Kennt man ja aus dem Kino."
Frank Gerber, der Rock 'n Roll-Autor mit dem Hang zur popkulturellen Referenz, pfeift auf die starren Regeln der Literatur und sagt immer: " Hauptsache, es knallt! " Er ist der etwas andere Autor, mit den klassischen Autoren hat er nicht viel gemeinsam. Er studierte lieber das Leben als Germanistik und belegte die Fächer " Coolologie, Smartologie und Cleverkunde ". Für mich ist Frank Gerber wirklich der Rockstar unter den Autoren. Frank Gerber lesen ist wie die Rolling Stones hören. Irgendjemand sagte neulich mal: „ Immer, wenn jemand deutsche Pop-Literaten als cool und wild bezeichnet, fällt Frank Gerber die Sonnenbrille ins Koks. " Da ich Frank schon seit vielen Jahren kenne, habe ich natürlich genau gecheckt, wie er so tickt und wie er spricht und vor allem wie er schreibt. Seine coole Art zu reden und zu schreiben färbt ja auf alle total ab und hat auch mich, denke ich, ermutigt, mit dem Schreiben anzufangen. Das, was Andy Warhol für die Kunst war, ist Frank Gerber heute für die Literatur: Der Autor, der sich auto(r)didaktisch alles beibrachte, ist ein Innovator und hat eine besondere Gabe - er hat 26 Buchstaben und macht Meisterwerke daraus. Mit Zeilen so schön wie die Gemälde im Pariser Louvre. Er kann cooler, weil einzigartig, schreiben als andere. Seinen Schreibstil wird jeder unter Millionen Autoren erkennen, der ist einfach unverwechselbar. Er schreibt mit Witz, Esprit und viel Selbstironie. Würde die Bibel von Frank Gerber in seiner coolen Sprache neu geschrieben werden, hätten fast alle Deutschen das Buch der Bücher wieder zu Hause im Regal stehen.
Seine gute alte Freundin Julia ist auch ein Frank Gerber-Junkie und seine Website frankgerber.com fast schon ihre heilige Schrift.
" Frank ist echt cool ", findet die temperamentvolle Hanseatin und nette Elblette. „ Ich habe meinen Lieblings-Schriftsteller Bret Easton Ellis irgendwann mit einem anderen betrogen - und zwar mit Frank Gerber! Who the fuck war gleich nochmal Bret Easton Ellis? Mal ehrlich, die meisten anderen sind doch aalglatte Langweiler im Vergleich zu dem, was Frank Gerber alles aufbietet! Die düstere Atmosphäre auf seiner Website, die oft provokante, dreckige, knallige, schräge, abgefuckte Schreibe und dann dieser gelegentlich selbstironische und durchgeknallte Anarcho-Autor mittendrin! Fakt ist, Frank hat einen Bosscock und traut sich was und verpasst damit seinen fulminanten Texten den Nimbus der Unverwechselbarkeit. Wird Zeit, dass er endlich wieder Neues schreibt. Ich bin schon völlig untergerbert! "
2008 nach Christus: Das Internet hat schon alles erlebt, alles … bis auf Frank Gerber! Frank Gerber hat sein Dot.Com.ing Out. Mit seiner erfrischend-frechen und unkonventionellen Website frankgerber.com startet der Meister durch und verkündet: „ Gerüchte kursieren: Frank Gerber geht on Line. Aber nein, ich zieh' keine Line – und mit Koks hat das Ganze auch nix zu tun. Frank Gerber geht online! "
Er schien aus dem Nichts zu kommen. Einen wie den hatten sie ja im Internet überhaupt noch nicht gesehen! Sein gesundes Selbstbewusstsein, welche einige als Arroganz deklarieren, ist für nicht wenige Leute ein rotes Tuch. Dabei braucht gerade dieses Land mehr Typen wie ihn. Er polarisiert gerne. Mischt sich ein. Frank Gerber ist die totale Randale.
Natürlich wollen einige Leute ihn am liebsten sofort zum Schweigen bringen. Stoppen. Egal wie!
Nich' mit Frankie!
Frank: „ Ich bin ein UFO: Ein unverschämt freches Objekt. Ich hab wohl ein paar Leuten ans Bein gepisst. Nicht wenige wollen ja, dass man seine Meinung für sich behält. Da machen wir doch erst recht die Klappe auf! "
Frank Gerber hat krasse Fans und die sind absolut begeistert, die Gerberholics vergöttern Gerber gerade wegen seines Nonkonformismus. Frankie-Fans fiebern jedem neuen Text entgegen, als sei es eine göttliche Offenbarung. Aufgrund seiner etwas anderen Art hat Gerber aber auch einige Kritiker und Hater. Insgeheim sind sie zwar auch fasziniert von diesem lässigen Autor, dürfen das aber auf keinen Fall öffentlich zugeben.
Der Star Statement-Boss nahm es gewohnt gelassen, blieb einfach cool. " Die One-Frank-Show geht weiter! ", sagt Frank mit einem Lächeln: " Allen kann man es eh nicht recht machen. Aber mein Job ist es auch nicht, der Darling der Boulevardpresse und von allen gemocht zu werden, sondern der Gesellschaft auch Impulse zu geben und als Künstler mein eigenes Ding durchzuziehen, ob es den anderen gefällt oder nicht! Ich weiß, dass einige Leute, die die Sachen auf meiner Website lesen, ein Problem mit meiner großen Klappe haben. Aber wenn du der Underdog bist, dann hau auf die Kacke. Diesen ganzen Normalo-Scheiß kannste vergessen. Schon als Jugendlicher hab ich auf der Straße gelernt: Wenn du nix hast und ein Underdog bist, musste eben lauter und frecher sein als die anderen, damit du ans Ziel kommst. Rockstar Marilyn Manson sagte in einem Interview: „ Als Künstler bevorzuge ich Chaos, deshalb bin ich hier. Deshalb wurde ich wie Lucifer aus dem Himmel geschmissen, um die Welt auf den Kopf zu stellen. " Natürlich hab ich am Anfang intensivst darüber nachgedacht, ob meine Art der Präsentation massenkompatibel ist, ganz kurz überlegt und dann festgestellt, dass es mir egal ist. Maximal scheißegal! Es interessiert mich auch einen Dreck, ob manche Leute auf dieser verdammten Welt mich mögen oder nicht. Die Fanpost schick ich mir selbst! "
Je höher man im Internetolymp aufsteigt, desto dünner wird die Luft. Wer Frank kennt, weiß, dass er ein Freund von Klartext ist, doch wer Klartext spricht, macht sich angreifbar - dafür erntet man nicht nur positives Feedback. Mit dem Erfolg kamen auch die Hater. Aber sie können ihm nichts. Denn Frank spielt in einer anderen Liga. Gegenwind gehört für den Star Statement-Boss auch einfach dazu: „ Ich bin der Coolste. Sowieso. Trotzdem hab ich natürlich Hater. Aber die hat doch jeder. Hater, Hänger und Honks – und sie outen sich als Vollastronauten! Da muss man durch in Hamburch! Ich hab sogar mal 'nen Song drüber geschrieben: „ Gibt’s dich auch in cool? " In dem Text ist der Reim: „ Hey, wenn du mir sagen willst, dass ich dich echt mal kann – stell dich hinten an! " Wenn man in der Öffentlichkeit steht, muss man damit leben, dass einen nicht jeder liebt. Milliarden Menschen, Milliarden Meinungen. Ich bleib cool und kann's gut aushalten, wenn jemand 'ne andere Meinung hat. Das ist okay für mich. Isso. Ich bin da echt megaentspannt. Kann mit Kritik gut umgehen. Und mit einer 45er Magnum! (lacht). Kennste das Buch „ Der Klügere lädt nach "? Nee, jetzt mal in echt: Is' doch klar, dass es manchmal Gegenwind gibt, aber ich bin ein echtes Küstenkind und komm von der Nordsee: Ich bin sturmerprobt. Konstruktive Kritik ist außerdem immer erwünscht! Konstruktive Streitkultur ebenso. Viele sprechen ja oft von konstruktiver Streitkultur, dann beschimpfen sie sich total statt sich einander offen und fair die Meinung zu sagen, ohne sich zu verletzen. Die Leute sollten lockerer werden. Hey, immer easy, sprach schon Gregor Gysi! Ich steh' auch nicht auf dieses öffentliche Dissen und Batteln. Nee also, darauf hab ich nun wirklich keinen Bock! Da spiele ich nicht mit. Da bin ich echt raus. Die Leute, die was in der Birne haben, die haben sowieso gecheckt: Besser sollte man sich helfen und gegenseitig supporten, anstatt sich nonstop gegenseitig runterzumachen. "
Frank Gerber verfügt über eine gehörige Portion Humor. Auf Beleidigungen reagiert er nicht angepisst und mit Wutausbrüchen, sondern lächelt und bewahrt die Contenance - der Mann hat eben Stil. Er zieht es vor, die blöden Sprüche zu überhören. Entweder man hält wie Frank Gerber die Welt in Atem oder seine Klappe! Basta!
„Natürlich könnt ich deswegen wie einige andere ausflippen ", lacht er. „ Bringt aber nix. Superhelden haben ja Superkräfte. Meine Superkraft: Ich kann cool bleiben, obwohl es heiß hergeht. Hass und negative Vibes haben absolut keinen Platz in meinem Leben. Ich sag immer: Lass die Leute quatschen und zieh dein Ding durch! Neulich las ich irgendwo im Internet einen Kommi über mich: „ So was lebt, und Goethe musste sterben. " Aber über sowas kann ich echt lachen. Wen interessiert’s? Warum sich über so eine Petitesse aufregen? Mir ist scheißegal, was so ein Anwärter auf einen Hirnschrittmacher von mir denkt. Ich lasse mich durch solche Kommentare nicht verrückt machen, ich bin es zum Glück schon. Die Reaktionen vieler Hater find ich oft höchst amüsant. Sie hassen mich, aber clicken jeden Tag meine Seite an. Das ich 2008 plötzlich mit einem Schlag über 100 000 Leute erreicht habe, hat mich selber total überrascht. Mal ganz ehrlich, ich hatte keine Scheiß-Ahnung, was eigentlich los ist! "
Neu ist vor allem der Chuzpe, mit der Anarcho-Autor Frank Gerber sich zum Star im I-Net macht. Die Regeln des Literaturbetriebs? Traditionen? Gerber pfeift drauf! Damit trifft er den aktuellen Zeitgeist. Inspiriert von Sex, Drugs & Rock 'n Roll, schreibt er coole, revolutionäre Texte für die Ewigkeit. Die elitären Literaturkritiker sind über so einen anarchistischen Underdog vermutlich entsetzt. Für seine gute alte Freundin Julia ist die besonders hervorstechende Internetseite frankgerber.com wie eine Rebellenbibel, für einige andere eben ein zur Website gewordenes " Fuck you ".
„ Ich wollte immer Sachen schreiben, die anders waren als die Sachen von anderen Autoren, die fast alle die gleiche glatt polierte Normalo-Schreibe drauf haben " hat Frank Gerber einmal seinen künstlerischen Impuls erklärt. Sein Auftrag ist absolut klar: „Revolution! Dieses Wort hab ich mir auf die Fahne geschrieben! Ich hab jede Freiheit! Die Industrie interessiert mich einen Dreck und ich schreib nur, worauf ich total Bock hab. Mein Ding ist: Cool bleiben – und cool schreiben! Diese gestelzte Spießer-Standardsprache geht gar nicht! ", sagt Frank Gerber.
Er könnte auch ein konventioneller erfolgreicher Schriftsteller sein, wenn er nur wollte. Aber wie sagte der flippige Frank so schön: „ Warum perfekt sein, wenn unperfekt doch viel charmanter ist? " Sollen doch andere Autoren sich für die Kohle verbiegen. Frank Gerber würde so einen Scheiß nie machen. Er will die Literatur neu erfinden, Action machen! Die Literatur sollte auch gar nicht mehr Literatur heißen, sondern Gerberatur. Er führt uns in die Welt der Gerberatur ein, zudem erfindet er eine ganz eigene Sprache: Unkonventionell. Experimentierfreudig. Unangepasst. Frank sagt dazu: „ Cooler Crossover: Den Mix aus Deutsch und Englisch hab ich auch voll drauf. Ich hab ein Denglisch-Diplom. Wow-kabular nenn' ich meinen Wortschatz. Hey, ich bin ein Rock 'n' Roll-Autor, kein verdammter Literaturspießer. Diese Typen und ihr Doppelnull-Deutsch können mich mal! "
Einige lästern immer wieder über den Literatur-Chaoten Frankie und seine Schreibe ab und sagen: „ Das kannst du echt nicht bringen! " Scheint ihn aber nicht zu interessieren. Frank Gerber sieht das locker und sagt: „ Ich denke dann immer: Jetzt erst recht! Die meisten Autoren sind doch mega-out und echt voll spießig. So unlässig … "
Frank Gerber brachte auf seiner Aufsehen erregenden Website frankgerber.com viele von ihm neu erfundene Slangausdrücke, Wortspiele und Sprüche unter, die Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs der Deutschen wurden. Frank Gerber hat die deutsche Sprache modifiziert, er führte einen coolen Schreibstil ein, der stilprägend wurde - aber immer, wenn jemand wie er den Status quo durcheinanderbringt, ist das hart für die anderen, weil sie das Nachsehen haben. Gibt nicht wenige, die ihn mittlerweile nachmachen. Aber: Eine schwarze Sonnenbrille macht noch keinen Frank Gerber!
„ Frank Gerber ist deutsches Coolturgut! " – das behauptet er ganz rotzfrech von sich selber und lacht dabei laut. Eine freche Klappe gehört auch nach all den Jahren immer noch zum Habitus.
Gefragt, welchen guten Rat er für junge Autoren habe, sagt Frank Gerber: " Viele fangen ja erst extremst spät mit dem Schreiben an. Aber wie sagte schon Freddy Chiller: " Early übt sich, was ein Master werden will. " Es ist nicht unclever, wenn man sehr früh mit dem Schreiben beginnt, ich begann mein literarisches Schreiben autodidaktisch bereits mit 10 Jahren. Meine Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen, Gedichte und Songtexte zu schreiben, das half mir. "
Viele Menschen dachten vielleicht, Frank Gerber kommt aus der kleinen Stadt Roswell im US-Bundesstaat New Mexico, wo er irgendwann bei dem sogenannten Roswell-Zwischenfall mit einem UFO abgestürzt ist. Fakt ist aber, dass er aus der kleinen Hafencity Wilhelmshaven kommt, auch wenn er sich da immer wie ein Alien fühlte. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen in Wilhelmshaven, wusste der Smalltown Boy früh, dass er Autor werden wollte: „Hatte echt keinen Bock auf das Leben meiner Alten. Ich wollte so’n richtig cooles Leben. " Die Enge und Tristesse der kleinen Provinzstadt nervte ihn total und er hoffte, als Autor da irgendwie rauszukommen. Der zehnjährige Frank probierte alles, um sich den Big Dream von einer eigenen Schreibmaschine zu erfüllen. „ Für mich war arschklar: Ein Schriftsteller ohne Schreibmaschine ist wie ein Auftragskiller ohne Knarre! Weil ich so’n Ding unbedingt haben wollte, machte ich diverse Jobs klar und sammelte zum Beispiel Altpapier. Ein harter Job, der mich echt ins Schwitzen brachte, aber Schweißperlen sind ja der Schmuck der hart arbeitenden Malocher. Irgendwann nach der ganzen Maloche hatte ich dann die Kohle für 'ne gebrauchte Schreibmaschine zusammen. Auf dieser alten Schreibmaschine wurde schon bald ein Anschlag verübt. Schnelles Tippen auf der Tastatur mit 10-Finger-System hatte ich aber nicht drauf - zwei Mittelfinger mussten reichen. Bald darauf war klar, was ich werden wollte: The Best Schriftsteller Of The ganze Welt. "
Bescheidenheit ist echt seine Stärke!
Der junge Frank hat schon früh seinen eigenen Kopf. Er will ab jetzt nur noch schreiben. Basta! Frank: „ Für meine Alten war das brotlose Kunst, aber ich sagte frech: „ Wenn’s hart auf hart kommt, fress' ich die Erdbeermarmelade auch ohne Brot! "
Frank erinnert sich gerne an ein ganz besonderes Ereignis: „ Irgendwann, da war ich vierzehn oder so, hab ich mit „ La Mamma " einen Shopppingbummel in der Marktstraße von Wilhelmshaven gemacht und so'n Album von Rockstar Udo Lindenberg gesehen. Ich hielt die Platte in der Hand, sah auf das Cover und meinte zu meiner lieben Mutter Grete: „ Du, irgendwann schreib ich mal mit diesem Typ zusammen Texte. " Meine Mutter schüttelte daraufhin nur mit dem Kopf und sagte milde: „ Natürlich, mein Junge. " Vermutlich dachte sie damals, das ist so ein Spruch wie: „ Ich werd später mal Astronaut und flieg' zum Mond! "
An seiner Schule ist Frank ein absoluter Außenseiter, eckt mit seiner rebellischen Art an. Eines Tages sprayte jemand „ I’M TO COOL FOR THIS SCHOOL! " an die Schulfassade. Der übliche Verdächtige trug natürlich Sonnenbrille und flog deswegen fast von der Penne. Zu Hause gab’s auch immer Zeugnis-Zoff – „ Trouble machen: sehr gut " stand da geschrieben. Schulkameraden berichten, Frank sei schon als Elfjähriger irgendwie komplett anders gewesen und habe mit den ausgestoßenen Jungs in der Pause Zigaretten und Joints geraucht und völlig stoned Gedichte rezitiert. Wenn er mal nicht blau macht, lümmelt er im Klassenzimmer auf seinem Stuhl und kaut gelangweilt auf einem Kaugummi. Frank ist der coole Rebell der Schule.
Frank: „ Wer anders ist, wird schnell gedisst! Klar, ich war ein Außenseiter, ich fühlte mich immer wie ein Alien auf diesem Planet. Das war schon in jungen Jahren so. Viele der anderen Kids haben sich mir gegenüber immer irgendwie merkwürdig verhalten. Glaub, sie wollten mich nicht dabeihaben. Ich war ihnen einfach zu anders. "
Die Schulzeit war für ihn die Hölle. Immer öfter biegt Frank darum vor dem Highway to Hell ab. Statt zur Schule zu gehen, streunt der wilde Junge immer öfter durch die Straßen der Stadt. In kleinen Bücherläden und Plattenläden hängt er lieber rum als in der Schule bei den anderen Kids. Daraufhin gibt es viele blaue Briefe und seine Eltern sind nicht gerade erfreut. „ Ich bin das schwarze Schaf der Familie ", sagte Frank mir mal mit einem Lächeln. „ Als ich ein kleiner Junge war, haben meine Alten immer gern alle Türen ganz weit aufgerissen, in der Hoffnung, dass ich endlich von zu Hause weglaufe! "
Auch sein gewollt punkiger Look kam bei den Lehrern nicht so gut an. „ Die and'ren kamen mit dem Schulbus, Frank brachte die Müllabfuhr! ", kommentierte er rückblickend. In der Schule hat der unangepasste Frank Probleme, weil er als nonkonformistisch und rebellisch gilt. Mit Vorschriften hat er es nämlich nicht so. Dabei will Frank überhaupt nicht anecken. Er bricht die Konventionen, weil er einfach nur anders ist als die anderen. Vielen Lehrern ist er zu schräg. Ein Vollchaot. Ein Superfreak.
Misstrauisch wird der Nachwuchsanarchist beäugt, der sich zwar für Sprache und Literatur begeistert, aber keinen Bock hat, ein Schulroboter zu werden. Frank ist Punk – 2 Jahre vor den Sex Pistols. Frank: „ Ich hatte, sprach die Leseratte, in der Penne lieber Deutsch statt Mathe! Eines Tages hörte ich einen Pauker über mich sagen: „ Aus dem wird nie was werden. Solche Typen landen in der Gosse. " Für eine Leseratte mit Kanalisationshintergrund sind das doch tolle Zukunftsaussichten, dachte ich und blieb ganz cool. Ansonsten schwänzte ich meistens den Unterricht. Blaumachen war mein Hauptfach. Ich war schon mit 13 zu alt für diesen Scheiß. Zudem hatte ich ein Problem mit Autoritäten. Nichts für mich. Musste darum oft nachsitzen, aber bei mir war das mehr ein nachliegen, weil ich eher der chillige Typ bin. Ich hab also clever getrickst und zog mein eigenes Ding durch. Das fand der eine oder andere Klassenzimmerdiktator natürlich nicht so komisch, die meisten Lehrertypen in der Penne waren keine Mitglieder im Frank Gerber Fanclub. Die wollten dort keinen, der einen eigenen Kopf hat. Mag sein, dass einige Schüler der von den Paukern angebotene Stoff interessierte. Ich sah das aber total anders und dachte: Mein Dealer hat den besseren Stoff. "
Das ist doch nicht etwa – oder doch? Die Brille dunkel, im Herzen ein Punk – wer kann das sein? Is' doch klar: Unser Frank! Nicht allzu oft sieht man ihn mit seiner illustren und schrägen Entourage mit Cafe Latte und Apple-Laptop in einem der gut frequentierten Cafes am Poelchaukamp in Hamburg. Und wenn, dann ist Frank Gerbers markantes Gesicht meist hinter einer dunklen Designer-Sonnenbrille von Gucci versteckt. „ Das ist eine ganz spezielle Brille ", lacht Frank. „ Diese Super-Sonnenbrille verleiht seinem Träger Superhelden-Fähigkeiten! "
Wer mit Frank Gerber durch Hamburg flaniert, erlebt einen Trip der besonderen Art. Der „ Herzhamburger " kann zu jeder Straße eine tolle Geschichte erzählen. Frank bleibt kurz stehen und sagt: „ Sprechende Straßen. Jede dieser Straßen erzählt dir eine Story. Du musst nur genau hinhören! "
Frank und ich sind mittlerweile wieder im Poelchaukamp unterwegs. Ganz in Schwarz gekleidet, schlendert er durch die Welt, als gehörte sie ihm.
Plötzlich schielt Frank über den Rand seiner Sonnenbrille und dreht sich nach einer jungen Blondine mit großen Airbags um – die so scharf aussieht, als hätte sie in Russ Meyers Supervixens mitgespielt - und knallt dabei fast gegen einen Laternenmast. Vermutlich wären Russ Meyer und Frank Gerber heute Busenfreunde.
Frank muss lachen.
Hört ein Panther jemals mit dem Jagen auf?
Wir machen einen Boxenstopp, gönnen uns irgendwo draußen am Tisch einen kleinen Snack im Stehen. Ich setze meine Jackie-O.-Sonnenbrille ab und höre Frank weiter interessiert zu, während ich genüsslich eine Lucky Strike nach der anderen smoke. Ich finde alles superspannend. Um ihn herum stehen einige seiner Freunde. Fast so wie die Jünger um den Heiland. Nach und nach kommen immer mehr dazu, vom Fotografen bis zum distinguierten Creative Director einer renommierten Werbeagentur - und irgendwie lenken die Gerberianer uns leider ein wenig von unserem Interview ab.
Der „ Cap-tain " schiebt das schwarze Basecap mit StarStatement-Logo tief ins Gesicht und sagt zu mir doppeldeutig: „ Das geht ganz klar auf meine Kappe. Sorry. "
Ein paar Minuten scheint alles geklärt und wir sind wieder allein. Dachte ich zumindest für einen Moment. Plötzlich steht neben Frank nämlich ein junger Mann mit langen Haaren und einem schwarzen Gitarrenkoffer.
„ Bleib cool, Baby! ", lacht Frank. „ Oder glaubste, der Typ hier holt aus seinem Gitarrenkoffer gleich die Maschinenpistole – und ratatatata! Vielleicht so wie in dem Thriller „ El Marichai " von Robert Rodriguez? "
Wir müssen lachen und der junge Mann stellt sich mir als Diego vor. Er ist Songschreiber und Frank und Diego umarmen sich herzlich wie alte Freunde.
Frank schaut eine Weile auf die belebte Straße und erzählt dann ruhig weiter: " Am Lappy, aber happy! Manchmal brauch ich einfach das giga-geile Gefühl von Leben um mich herum, dann häng ich hier als Chillout-Champ irgendwo mit dem Laptop in einem Straßencafé ab. Er hängt in Cafés rum, der coole Dichter – und nachts, da locken die Großstadtdlichter! In Hamburg sitze ich auch gern draußen im legendären „ Café Paris " an der Rathausstraße 4 und genieße die coole Atmo. Gibt nichts Besseres für mich, als da mit den Flaneuren ins Gespräch zu kommen und ein bisschen zu quatschen. Ich bin ja so’n echter Asphalt-Autor und häng viel auf der Straße rum. "
Der Star Statement-Boss spricht so ruhig und leise, als ob er alle Zeit der Welt hätte. Frank trifft viele Menschen, beobachtet sie im Strom der Zeit. Er nippt dann an seinem Cafe Latte. Ganz entspannt. Frank ist zwar kein Franzose wie sein Lieblingschansonnier Serge Gainsbourgh, aber das Savoir Vivre hat auch er im Repertoire. Er lässt sich auch von Passanten auf der Straße inspirieren, wenn er in Hamburger Cafes sitzt. Der deutsche Journalist und Schriftsteller Erich Kästner brachte übrigens seine Ideen auch lieber im Cafe zu Papier statt im Office oder zu Hause. Frank: „ Wer macht seinen Job denn noch im Büro? Im Büro abhängen ist so 1980! Wozu gibt’s denn heute Laptops und Smartphones? "
Superlässig hängt Frank manchmal auch mit einem Laptop auf dem Tisch draußen bei „ Bobby Reich " ab und nennt das „ Schreibtisch mit Alsterblick ". Er stehe auf die „ angesagte Alster-Atmo " und halte das typische Büro für „ obsolet ", sagte er mir einmal. Am liebsten schreibt Frank aber in irgendwelchen Bars: " Locker vom Barhocker. Immer locker und relaxed – so schreib ich 'nen coolen Text! So hat das vor mir schon ein weltberühmter Kollege gemacht. "
" Echt jetzt? ", frage ich.
" Aber ja! ", antwortet Frank. „ Mal ganz im Ernest: Hemingway! Der große amerikanische Super-Schriftsteller Ernest Hemingway hat auch so manches Büchlein in Bars geschrieben. Zum Beispiel in der kleinen Bar „ El Floridita " in Kubas pulsierender Hauptstadt Havanna. "
Die Zeit fliegt nur so dahin, plötzlich piept mal wieder sein Smartphone: Die Pflicht ruft, aber der Gute hört nix, weil er inzwischen lieber wieder angesagte Kopfhörer der Marke Beatz by Dr. Dre trägt. Frank schreibt nebenbei an einem neuen Songtext mit dem Titel " Das mit uns ist genau mein Ding ". Das ist sein Metier. Irgendwie gelingt es ihm gleichzeitig, The Rolling Stones in voller Lautstärke zu hören. Beim Schreiben hört er fast immer die Stones: " Dröhnend laut, mit Kopfhörern, das kickt mich voll! "
Frank Gerber ist ein Typ für sich. Wenn er schreibt, macht er das eben auf seine Weise: Bei Frank Gerber ist eben alles anders. Er ist eben sehr speziell. Ein verhaltensorigineller Typ. Irgendwann nimmt Frank die Kopfhörer wieder ab. " Voilá ", sagt Frank freudestrahlend, als er mir den neuen Text zeigt: „ Ist das ein Meisterwerk oder was? "
Ich hab' viel im Leben durchgemacht:
So manche wilde Partynacht!
Ich hab' auch sehr viele Frau’n getroffen
Mir auch manche noch schöner gesoffen
Ey, ich wusste nie, wohin das Schicksal mich führt
Das Thema Liebe: Es ist kompliziert …!
Ich kann davon nicht nur ein Lied singen -
Ich kann davon ein ganzes Album rausbringen …
Aber, Baby …
Das mit uns ist genau mein Ding
Ich weiß genau, wie das mit uns anfing
Mein Auftritt war nich' grad hollywoodreif
doch ich sagte ganz cool: Shit happens, that’s life!
Egal, was passiert – ich werd dich retten
Darauf kannst du deinen süßen Arsch verwetten.
Detailliert erzählt Frank mir dann, wie man einen verdammt guten Text oder einen verdammt guten Songtext schreibt: " Wow me! Beeindrucke mich! Ey, das Wichtigste beim Schreiben ist: Brich alle Regeln! Es wird aufregend, wenn du die Gesetze brichst. Manchmal ist es auch Detektivarbeit a la Sherlock Holmes oder man muss wie ein investigativer Journalist knallharte Recherche betreiben. Und über allem sollte stets der Hauch von Wahnsinn schweben, yeaaaaah, man sollte immer Aristoteles im Kopf haben: „ Kein großer Geist hat ohne einen Hauch von Wahnsinn je existiert! " Manchmal verwandele ich mich nachts beim Schreiben dann auch in „ Gonzo Gerber " – und verkleide mich auch mal mit Angel-Hut, Zigarettenspitze und gelber Pilotenbrille als Gonzo-Journalist Hunter S. Thompson, der mit „ Fear and Loathing in Las Vegas " ein echtes Kultbuch schrieb, wie ich dir bereits verklickerte. Mein primäres Ziel ist es immer, in neue Dimensionen vorzustoßen und mit viel Liebe zum Detail stets Einzigartiges zu schaffen. Mit Johnny macht man Cash: Das ist die Mona Lisa unter den Songtexten. Ultimativst überirdisch! So 'ne Zeile ist 1 Million Dollar wert. Hey, ich bin gut. Standing Ovations für mich. "
Ich frage: " Wartest Du immer auf den Musenkuss? "
Frank fährt lächelnd mit seiner rechten Hand kurz über seinen „ Drei-Nächte-Bart " und antwortet: " Ein Küsschen von der Muse ist ganz nett. Aber mit Zunge kommt das noch geiler. Yeah – der Musenkuss ist für mich ein absolutes Muss! Ich geh' da wie so’n Rocker ran – ich geh' die Sache locker an! Es gibt keine Deadline, bis wann ein Text fertig sein soll. Habe alle Zeit der Welt. Manchmal lässt man sich von der Muse knutschen oder wird von einem Götterfunken inspiriert. Bei dem Top-Text " Mit Johnny macht man Cash " hatte ich zuerst nur das Sujet im Kopf. Danach lag ich irgendwann cocktailschlürfend in 'ner Hängematte unter Palmen am türkisblauen Meer und schaute in den roten Sonnenuntergang – und zack, plötzlich kam die geile Zeile. Dann griff ich cool wie einst Goethe zur Feder: Immer schön crazy, denn: Normal kann jeder! "
Frage: Hast mir mal erzählt, dass es Texte gibt, an denen du über Jahre immer wieder dran warst.
Frank Gerber: Kann passieren. Manchmal bin ich aber auch der Turbo-Texter. Manche Sachen entstehen auch verdammt schnell und ich weiß: Nur 1 Tag, dann ist Rom erbaut!
Frage: Du hast ein vollständig neues „ Wowkabular " eingeführt.
Frank Gerber: Fast alle anderen Autoren haben 'ne ziemlich Normalo-Schreibe drauf: Total entcoolisiert. Ich wollte den Sound der Straße und den Dreck und den Rock 'n Roll da reinbringen, alles 'ne Ecke cooler machen. Nur die geilen Zeilen!
Frage: Was ist es für ein Feeling, wenn du einen Text vollendet hast?
Frank Gerber: Ich freu mich dann wie einst der italienische Maler Leonardo da Vinci nach dem letzten Pinselstrich auf seinem Meisterwerk Das letzte Abendmahl. Meine Texte sind ja auch Kunstwerke, Kunst zum Lesen.
Frage: Der englische Dramatiker und Lyriker William Shakespeare hat einmal gesagt: Und wenn du den Eindruck hast, dass das Leben Theater ist, dann such dir eine Rolle aus, die dir so richtig Spaß macht. Gibt Menschen, die glauben, dass Du auf deiner Website eine Rolle spielst.
Frank Gerber: Die Rolle als Internetsuperman, oder was? Der Internetsuperman, der im I-Net voll auf die Sahne haut, aber im realen Leben schüchtern wie Clark Kent ist. Nö, das ist keine Rolle, die ich spiele, sondern ein Teil von mir. Ich formulier' nur manchmal die Dinge so’n bisschen knalliger. Gerbertainment. Ich geb' den Gerbertainer. Wenn's einigen Leuten nicht gefällt, so what? I don’t give a fuck!
( „ Mir und vielen anderen Fans gefällt es ", stelle ich klar und klaue eine von Frank’s Zigaretten.)
Frank Gerber: Really? Freut mich, dass Sie das sagen, Madame Kainka. Ich werd Sie in meiner Rede erwähnen, wenn ich den Literatur-Nobelpreis in Stockholm erhalte.
OMG! ( OH MY GERBER! )
Smart, stilvoll – immer mit einem Augenzwinkern. Denn Gerber nimmt sich auf angenehme Weise selbst nicht so ernst, was sympathisch ist. Den Nobelpreis für „ Popp-Literatur " will der „ Popp-Literat " abgreifen - und ich stelle mir Frank mit dem Nobelpreis in der Hand gerade vor und denke: Ein extrem schräger Nobelpreisträger!
Frank Gerber ist es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Aber ab und zu möchte er auch mal sitzen. Zum Beispiel im Cafe. Bevor wir weiter talken, möchte sich der Kaffeejunkie Frank noch seine tägliche Dosis in dem legendären " Cafe Canale " holen. Er smiled mich an und sieht auf seine zwei markanten Schweizer Armbanduhren: " Wir sind jetzt schon fünf Minütchen over time …! Mrs. Peel, wir werden gebraucht. "
Okay, ich trage zwar keinen knallengen Leder-Catsuit wie Emma Peel, aber ich nicke zustimmend. Mit Stil, Charme und Melone spaziere ich neben ihm her, bis wir nach wenigen Minuten im trendigen Cafe im Poelchaukamp ankommen. Mr. Steed setzt die dunkle Sonnenbrille ab, bestellt uns höflich zwei Kaffee plus kleine Törtchen. Kurz darauf nippt er lässig an seinem herrlich duftenden Latte Macchiato. „Was für’n superschöner Tach! ", schwärmt Frank und legt sein Smartphone auf den Tisch. Es ist stummgeschaltet, doch auf dem Display poppen Nachrichten nahezu im Sekundentakt auf, ein endloser Strom aus Daten und Informationen.
Frank greift sich uninteressiert so ein Revolverblatt und blättert darin. Dann schnappt er sich eine andere Zeitung und schlägt das Feuilleton auf. Der herrliche Duft frischen Kaffees steigt in mein goldenes Näschen und ich trinke einen kleinen Schluck und entdecke dann am Tisch direkt nebenan mehrere Promis. Sie unterhalten sich über die Reichen und die Schönen. Über das Sex Tape von der Lifestyle-Ikone Paris Hilton. Über eine bevorstehende Promihochzeit. Über einen prominenten Quizmaster, der ein Hardwareproblem hat, aber zum Glück gibt es ja in unserer modernen Zeit Pornflakes. „ VIPoelchaukamp ", nannte der Autor Frank Gerber den angesagten Poelchaukamp im noblen Hamburg-Winterhude einmal, weil er bekannt ist für seine extrahohe Promi-Dichte. Der Poelchaukamp wurde in kurzer Zeit zum coolen Hotspot, vor allem für die Hipster-Crowd.
Schwarze Sonnenbrille, Zigarette oder Zigarre lässig im Mundwinkel, Adresse im Hamburger Poelchaukamp: Ja, da weiß sofort jeder, wer damit gemeint ist, nämlich Frank Gerber, der direkt in Winterhude seine geheime Kommandozentrale hat.
Number 19. Die wohl bekannteste Hausnummer im Poelchaukamp ist für viele die Nr. 19. Eine Stunde später öffnet sich wieder die Tür zur berühmten Star Statement-Zentrale, die sich durch typisch hanseatisches Understatement auszeichnet. Lediglich ein visitenkartengroßes Schild neben der Tür verrät, dass sich hier wirklich das geheime „ HQ 19 " befindet. Und nur Wenigen ist es vergönnt, einmal hinter die Kulissen schauen zu dürfen. Wenn Frank Gerber die heiligen Pforten zu seinem Headquarter öffnet, dann ist das schon etwas Besonderes.
Dort heißt es: „ Safety first ". Zwei athletische „ Buddy-guards " ( O-Ton Frank ) lassen uns herein. Beide Großstadt-Gorillas tragen eine schwarze Basecap mit der Aufschrift Star Statement Security. Mit ihren schwarzen Prada-Anzügen und Headsets sehen sie aus wie die Bodyguards des amtierenden US-Präsidenten.
Miles Davis als " Geräuschcoolisse ": Es läuft der Soundtrack zum Biopic " Miles Ahead ". Wir sitzen nun im " Spaceship ", dem stilvoll eingerichteten Headquarter nahe der von ihm geliebten Alster. Heute lebt Frank in der Elbmetropole – wenn der moderne Großstadtmann nicht gerade um die Welt jettet. Frank: „ Living in the City – voll mein Ding! Frische Stadtluft und so. Ich lebe gerne in der Großstadt – und ich muss ja bei meinem Job auch möglichst schnell zum Airport kommen. Das geht zum Glück von hier problemlos in circa 15 Minuten. "
Das neue Headquarter von Star Statement liegt geografisch in bester Lage im begehrten Hamburger Nobelviertel Winterhude im Poelchaukamp 19, nur wenige Schritte von der wunderschönen Außenalster und der feinen Bellevue entfernt. Eine gute Adresse. Frank: " Ich sage immer: Poelchaukamp 19 ist wie Downing Street 10 in London. Diese Adresse kennt jeder in der Stadt. "
Frank im " Jugend "-Wahn: Das futuristische und komplett durchgestylte Office befindet sich in einem repräsentativen und denkmalgeschützten JUGENDstilhaus, Baujahr 1900, das mich immer ein wenig an Goethes Wohnhaus in Weimar erinnert.
Die Tür geht auf, Ghost kommt herein. „ Frank, Yamamoto aus Tokio hat angerufen. "
„ Sag ihm bitte, dass ich mich morgen bei ihm mailde! "
Ghost schenkt uns ein kleines höfliches Lächeln und verlässt wieder den Raum.
Frank Gerber sitzt lässig mit den Füßen auf dem Schreibtisch im HQ und schaut kurz auf den Computer-Monitor. Vor ihm liegt ein großer Stapel Briefe, daneben Dutzende neuer Bücher und der kommerziell enorm erfolgreiche Weltbestseller Der kleine Prinz von dem großen französischen Schriftsteller Antoine De Saint-Exupéry: „ Dieses Buch hat mich sehr getouched und ist ein zeitloses Plädoyer für Freundschaft und mehr Menschlichkeit ", sagt Frank. Auf dem Schreibtisch liegt auch das Buch „ Udo Lindenberg – Stärker als die Zeit – Die Stadiontour, fotografiert von Tine Acke " mit persönlicher Widmung des berühmten Rockstars: „ Für meinen Freund, Inspirator und Text-Geheimrat u. Co-Autoren, den großartigen Frank Gerber. ThanXXL, Dein 4ever Udo. "
Wow! Die goldenen Worte eines Rockstars. Mehr geht nicht. Ich ziehe mein Smartphone heraus und mache ein Foto davon.
„ Zeit für die Fanpost ", sagt Frank und öffnet einen der vielen Briefe. Dann greift er zu seinem Montblanc-Füllfederhalter mit Goldfeder und macht sich akribisch Notizen. Zwischendurch ist er immer wieder am smartfonieren. Zum Glück ist er multitaskingfähig, kann nebenbei auch noch meine Fragen beantworten.
" Hast du mal mit dem Gedanken gespielt, woanders zu leben als in Hamburg? ", will ich wissen.
„ Wieso fragste? "
„ Weil du neulich nachts im Taxi mal von einem schicken Designer-Loft in New York City gesprochen hast. Hast gesagt, dass dir das neue New Yorker Luxusviertel Hudson Yards sehr gefällt. Außerdem hast du mir gesagt, du stehst nicht auf Nationen und fühlst dich als Kosmopolit. "
" Mein Zuhause ist der ganze Planet ", antwortet Frank und legt sein Smartphone beiseite. " Du weißt ja, ich bleib nirgendwo lange. Ich steh' nicht drauf, lange Zeit an einem Ort rumzuhängen. Unterwegssein ist mein Ding! Ich hab aber nicht vor nach New York City zu ziehen. Aber vielleicht sollte ich da 'ne kleine Dependance aufmachen – in einem der schwindelerregend hohen Wolkenkratzer im Viertel Hudson Yards vielleicht. Der totale Eyecatcher im angesagten Stadtviertel Hudson Yards ist übrigens das Kunstwerk The Vessel , das Gefäß von Thomas Heatherwick, Star-Designer aus Großbritannien. Weißte, ich wär' in vielen Städten ganz happy. Könnte mir auch vorstellen, dass ich wie einst der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. mit einem kompletten Hofstaat im prachtvollen Château de Versailles residiere. Aber Hamburg flasht mich total. Das hammergeile Hamburg ist für mich einfach die Happinesshauptstadt und der Place to be. Winterhude – das is' im Moment meine Hood. Winterhood sozusagen. Die Leute hier sind gechillt und nett. Die neue Star Statement-Zentrale in Winterhude ist mittlerweile ein angesagter Künstlertreff so wie früher Andy Warhol’s Factory. Hier gehen aber nicht nur Promis ein und aus, sondern alle möglichen Leute, Kreative aller Art – hier ist immer Action! Poelchaukamp Power! Die Gerberologen pilgern in Scharen in den Poelchaukamp. Hier in meinem Königreich genieße ich nachts aber auch manchmal die Ruhe und find Inspiration, um neue Ideen für Star Statement zu entwickeln. Eigentlich hab ich hier fast alles. Fehlt nur noch der Heliport für den Helicopter. "
Nachdenklich an seiner Cola Light nippend schaut Frank aus dem Fenster auf die Geschäfte auf der anderen Straßenseite. Um nicht auf dem Präsentierteller zu sitzen und seine Privatsphäre zu schützen, hat der „ Nächtebuch-Schreiber " nachts die Jalousien meist komplett heruntergezogen.
„ Für viele ist der Poelchaukamp ein Traum ", sagt Frank über die begehrte Lage und steckt sich eine große Zigarre in den Mund. „ Der Poelchaukamp liegt ja hier im Süden von Winterhude und ist für mich eine der schönsten Straßen. Ich kann leben, wo andere Urlaub machen. Außerdem fühl ich mich im Poelchaukamp so sicher wie die Royals im Buckingham Palace.'Ne Ewigkeit hab ich nach so einem Ort gesucht. War nicht leicht, eine adäquate Location zu finden. Für mich gibt’s derzeit keine coolere Homebase als Hamburg. Hamburg ist Home-Burg. Mit 14 oder so bin ich zum ersten Mal nach Hamburg getrampt und war sofort schock-verliebt und dachte: Hamburg sehen und bleiben! Hamburg ist heute eine hippe Metropole – mit szenigen Cafes und moderner Architektur wie zum Beispiel das neue Luxushotel The Fontenay Hamburg oder der geplante Elbtower oder die Elbphilharmonie in der HafenCity, die bestes Elbetainment am Start hat. Oder besser gesagt: Elphitainment. Ich liebe die wunderschöne Alster, den Hafen, die Herzlichkeit der Menschen und die Weltoffenheit der Stadt. OKchen, ich lieb' auch so wunderbare Städte wie zum Beispiel Paris, London, Rom, Moskau, Peking, München, Wien, Tokio und vor allem die Mega-Metropole New York City mit den gelben Taxis und den bunten Neonreklamen am Times Square und dieser atemberaubenden Skyline bei Nacht. Die Stadt, die niemals schläft, sieht im Moment allerdings ein bisschen müde aus. Aktuell sitz ich darum lieber hier als in einem exklusiven Star Statement Skyscraper an der Fifth Avenue. Weißte, neulich kam ich mit einer netten Deern aus New York zurück. Der Flieger war im Landeanflug auf Hamburg. Ich nahm die Stöpsel meines iPod aus den Ohren, kiekte aus'm Fenster runter auf die Stadt und plötzlich fielen mir die ersten Zeilen für einen neuen Songtext ein: In New York sagt man nicht Moin. Noch 'n Grund, sich auf Hamburg zu freu’n! "
Die edel gestylte Hightech-Zentrale in Number 19 gleicht fast einer Kulisse aus einem neuen James-Bond-Film, dem smarten britischen MI6-Agenten würde es hier sehr wahrscheinlich gefallen: Mit den überall herum liegenden Tablets oder mit dem privaten Smartphone lässt sich nahezu die komplette Star Statement-Zentrale steuern. Das ästhetische Interieur ist sehr hochwertig und ausgesprochen geschmackvoll gewählt. Frank: " Was die Räume angeht, in denen ich lebe, bin ich schon immer ein Ästhet gewesen. Ich mag einfach schöne Dinge um mich herum. Aber ich kann auch gut auf alles verzichten. "
Er erzählt, er sei mit nur einem Koffer nach Hamburg gekommen. Mehr brauche er nicht.
Frank greift nach dem " Couch Commander " ( Fernbedienung ) und schaltet den riesigen FlatScreen ein, der vis-a-vis an der stuckverzierten Wand hängt. Schnell zappt er durch alle Programme. Bei MTV bleibt er kurz hängen. Nimmt die dunkle Sonnenbrille ab, sieht mir tief in die Augen und spricht langsam mit heiserer, leiser Stimme, die mich an Marlon Brando in „ Der Pate " erinnert: " Elvis Presley griff in seiner Villa Graceland in Memphis-Tennessee gerne zum Revolver und ballerte auf den Fernseher, wenn dort ein Scheiss-Programm lief, das ihn abtörnte. Elvis hatte ja Kohle ohne Ende und hat am nächsten Tag einfach 'nen neuen Fernseher bestellt. Kein Ding für den King! "
In einem der großen Räume sind zahlreiche Designer-Chromstühle mit schwarzen Ledersitzflächen und Rückenlehnen um einen großen Konferenztisch herum gruppiert. An jedem Platz auf dem Konferenztisch liegt eine edle Dokumentenmappe mit japanischen Schriftzeichen und auf der steht in Versalien rot und groß " Top Secret ". Und neben jeder Dokumentenmappe liegt zudem eine schwarze Sonnenbrille: " Wenn wir ein Meeting haben, setzt jeder eine dunkle Sonnenbrille auf. Dunkle Sonnenbrillen für helle Köpfe. "
Schaut man sich genauer im Office um, könnte man denken, Karl Lagerfeld, The Men In Black, Ray Charles und die Blues Brothers waren mal zu Besuch, aber das sind alles Frank Gerber’s Sonnenbrillen!
Frank zieht ein graviertes, silbernes Zigarettenetui aus seiner Tasche, schiebt sich lässig eine Marlboro Light zwischen seine Lippen und steckt sie mit einem Klicken seines futuristischen Flammenwerfers an. Dann steht er auf, schlendert in Slow-Motion mit seinem typisch lässigen Raubtiergang zum gigantischen " Coolschrank " aus Edelstahl und öffnet die Tür. „ Was darf’s denn sein? Cocaine or Champagne? " fragt Frank und zeigt mir einen Energydrink mit dem Namen „ Koks – Pure White Energy ". Auf meinen Wunsch nimmt der „ coole Gastge(r)ber " eine Flasche Champagner aus dem begehbaren Kühlschrank heraus, holt zwei Gläser und lässt die Korken knallen. Wir stoßen an, er sagt: " Cheers – sprach schon Britney Spears. "
In einer Ecke sehe ich eine alte Wurlitzer Jukebox aus den Sixties, die vorher vermutlich in einem American Diner stand. Mein Blick fällt dann auf eine überdimensional große Schwarzweiß-Fotografie von Frank an der Wand. " Manche sagen, ich wäre narzisstisch. Frisch selbstverliebt – ja! Aber narzisstisch? Ich doch nicht! ", lacht Frank.
Plötzlich vibriert sein Smartphone und signalisiert den Eingang einer SMS. „ Das ist Mad Max ", sagt Frank. „ Hat mir gesimst, dass er mit ein paar Kumpels rumkommt. Max ist cool. Starker Typ! 'n Typ wie Elyas M’Barek in dem Film Fack yu Göhte. Er ist Ingenieur und hat die besten Connections. Wir hängen gleich alle ein bisschen ab. Du, Icke und die ganze schicke Clique. "
Frank erzählt, auf dem Bootssteg an der Alster soll relativ bald das geheimnisvolle U-Boot von Kapitän Nemo, die Nautilus, liegen. Er zeigt mir den Contract und die geheimen Pläne und sagt: „ Top Secret: For your eyes only! "
Das sind keineswegs nur die FUNtasien eines durchgeknallten Autors oder eine „ verrückte Idee " von Frank Gerber, denn er arbeitet mit hochqualifizierten Ingenieuren wie Max ernsthaft daran.
„ Das Ding zieh' ich zusammen mit Max durch, wir machen fifty-fifty. Haben wir im letzten Jahr so abgemacht. Es gab ein Gentlemen’s Agreement. Das wird 'ne große Touristenattraktion für Hamburg. Zugegeben, man wird keine 20.000 Meilen unter dem Meer damit reisen können, aber immerhin einmal durch die Alster. Die drei Musketouris und viele andere werden aus aller Welt anreisen. That’s the heezy for sheezy! Das ist der Shit! Aber pssst, das ist noch top secret! ", flüstert Frank und zwinkert mit dem rechten Auge. Dann macht er es sich bequem. Liest Marvel-Comics, während er auf Max wartet.
Nach einer Weile ertönen Stimmen vor der Tür. Max und seine Kumpels sind in der Star Statement-Zentrale eingetroffen. Wir kriegen mit, wie er mit Ghost spricht. „ I have an appointment with Mr. Gerber ", hören wir von draußen seine Stimme.
Dann kommt Max mit seiner Entourage rein. Er trägt eine stylische Apple Watch und die auffällige Basecap „ Skull " von Philippe Plein und teure italienische Slipper. Er sieht uns strahlend mit seinen stahlblauen Augen an. Er kommt gerade vom Karibikurlaub auf der Jetset-Insel St. Barth zurück und ist sonnengebräunt.
„ Hey, schmeißt eure Klamotten irgendwo hin. Ihr Jungs braucht sicher erstmal einen Welcome-Drink! ", lacht Frank und mixt routiniert die Martinis.
Aufgewachsen im italienischen Florenz, lebt der schwarzgelockte Ingenieur Max seit fast 20 Jahren in einem imposanten Stadthaus aus dem 19. Jahrhundert in Hamburg – mit schusssicheren Fenstern, Luxus-Pool, Designer-Möbeln und viel Marmor aus Italien. Wir nippen alle an unseren Drinks und der Zigarren-Connaisseur Max reicht uns Zigarren: „ Teure Dinger – 100 Mäuse das Stück! ". Es ist eine lockere, entspannte Atmosphäre und Frank fühlt sich sichtlich wohl. Zwischen Frank und Max stimmt die Chemie, auch wenn keine synthetischen Drogen im Spiel sind. Die Art, wie die Jungs miteinander reden, finde ich spannend. So was kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen, aus Mafia-Serien wie The Sopranos.
Frank Gerber ist gerade unterwegs im Cyberspace, der Meister trägt eine futuristische Virtual-Reality-Brille und sieht sich hocherfreut seine neue Erfindung an – und nach einigen Minuten setzt er die Brille ab und sagt mit einem Lächeln: " Ladies und Gentlemen, ich präsentiere Ihnen eine Sensation! Wie spät ist es? Zeit, an die Zukunft zu denken! Das hier ist keine Science-fiction, sondern eine Demonstration des spektakulären Superprojekts " Wiederauferstehung ". Ich mach mich nämlich unsterblich! Ikonen klonen – das ist das Ding! Die Menschen sterben schnell – doch ich leb' weiter virtuell! Mein total cooler Digital-Klon – der wartet nämlich schon … "
Frank erlaubt uns, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Ein spezielles Privileg, weil das vor uns noch niemand gesehen hat. Ein Ticket ins Abenteuer schenkt er uns. Es ist ein Magic Moment. Die Umstehenden schweigen erwartungsvoll.
Ganz schön aufregend! Sein Digital-Klon trägt natürlich eine coole Designer-Sonnenbrille. Einfach FRANKtastisch! Und der echte Frank schuf den virtuellen Frank extrem realistisch. Wow! Doppel-Wow!
Frank kippt seinen Drink runter und sagt: " In 2014, fünf Jahre nach dem Michael Jackson Kurt Cobain im Himmel die Hände geschüttelt hat, hatte der King Of Pop bei den Billboard Music Awards als täuschend echtes Hologramm ein fettes Comeback. Whacko Jacko sang den Super-Song " Slave To The Rhythm " und moonwalkte und dancte rum, als sei er immer noch am Leben. Sensationell! Da dachte ich: Nur die Smarten haben gute Karten! Etwas Spektakuläres muss her! Man muss den Denkmotor starten wie Albert Einstein und das irgendwie noch toppen, denn ich möchte auch post mortem noch weiter am Start sein! "
Der Future-Frank tourt nach seinem Tod als Hologramm und gibt weiter eine lockere Lesung nach der anderen, während ein speziell programmierter und mit künstlicher Intelligenz ausgestatteter Robutler coole Cocktails auf einem silbernen Tablett serviert. Eine schöne Vorstellung! Frank lächelt und reimt: " Wir legen immer noch einen drüber / Drunter tun wir’s nicht / Und wenn and’re den Schalter nicht finden / dann sagen wir selbst: Es werde Licht! "
Max und seine Clique sind bereits wieder in einen schweren schwarzen Mercedes der S-Klasse mit abgedunkelten Scheiben gestiegen und haben die Biege gemacht. Max wollte noch heute im luxuriösen Business-Jet von Hamburg nach Sylt fliegen. Frank und ich sitzen noch immer im „ HQ 19 " und er legt einen neuen Film in den DVD-Player, während dienstbare Geister neue Getränke servieren. Lässig greift Frank zu seinem Drink und kippt ihn runter. Er krallt sich die Fernbedienung, drückt „ Play " und lässt sich auf die schwarze Designer-Ledercouch fallen. Während wir ein Low-Budget-Roadmovie gucken, sprechen wir nebenbei über alles Mögliche.
Private Probleme hat jeder mal auf dieser Welt, Adam und die First Lady hatten schon Trouble im Paradies. Kennen wir alle irgendwie. Auch Mr. Gerber ging durch harte Zeiten. Eigentlich lief es für den Liebling der Götter damals echt super, aber plötzlich auftauchende gesundheitliche Probleme und eine Trennung haben ihn in hohem Maße belastet. An die Trennung kann er sich nur dunkel erinnern, erzählt er lachend, weil er wie immer eine dunkle Sonnenbrille trug: " Man kennt das ja: Plötzlich ist der Himmel leer, und überall liegen Sterne rum - für seine Angebetete hat man sie runtergeholt. Im Bauch ist auch tierisch was los, die berühmten Schmetterlinge - und dann trennt man sich irgendwann doch wieder und fragt sich: Macht Liebe wirklich blind oder war meine Sonnenbrille einfach zu dunkel? Die Ups und Downs in der Liebe. Gehört zum Leben dazu. Aber: Don’t Look Back In Anger! Typen wie ich schauen immer nach vorne und nicht zurück. Oder, um es mal mit der grandiosen Chanson-Diva Edith Piaf zu sagen: Non, je ne regrette rien. Ich als Lonely Hero musste mich ja erst daran gewöhnen, dass es sowas wie Zweisamkeit gibt, ich war ja ewiger Single, Hit-Single sozusagen, ich war ja jahrelang auf Platz 1 in den Single-Charts. Eines schönen Abends wollte ich das mal wieder ändern. Eigentlich wollte ich zum Speed-Dating gehen, aber ich war nicht auf Speed und ich wüsste nicht einmal, wo ich so’n Zeugs herkriegen sollte. Also nahm ich ein Taxi ins Hotel. Dort lernte ich in dann per Zufall 'ne Stylistin kennen. Sie war total verknallt in mich, und damit waren wir schon zwei. Aber die Lady kam mit meinem Lebensstil nicht klar: Nur weil man nächtelang unterwegs ist, hat man ja nicht tausend Mädels am Start! Die Liaison mit ihr war nach ungefähr einem Jahr vorbei, hab dann aus dem Beziehungs-Hotel ausgecheckt. Statt einem Happy End waren wir nicht happy und total am Ende. Ich guckte dann runter auf meine Biker Boots und sang leise vor mich an: „ These Boots Are Made for Walking … " Es war aus zwischen uns. War vielleicht besser so. Millionen schmachtende Frauen durften hoffen: Der charmante Selfmade-Single war wieder zu haben und wurde auch gleich wieder von anderen attraktiven Singles umsinglet. Da war zum Beispiel die Chica aus Costa Rica – und natürlich die supersüße Julia. She was single and ready to mingle! Eine wahre Gentlewoman. Ein echtes Gerber-Girl und miniberöcktes Meisterwerk. "
Aber: Seine Ex ließ nicht locker und machte Super-Stress. Das ging für Frank gar nicht! Die nicht öffentlich zelebrierte Liaison des Paares dauerte ungefähr ein Jahr und war turbulent. Nach einem ganzen Album mit überwiegend schlechten Songs war Frank aber nicht mehr scharf auf den Bonustrack. Ein Liebes-Comeback kam für ihn nicht infrage. Das konnte ich nachvollziehen. Ich war sofort im „ Team Frank ", als ich das hysterische Verhalten seiner Ex nicht nur einmal miterlebte.
Die Frau an der Seite von Mr. Gerber zu sein, ist sicher nicht immer ganz einfach. Er ist ja kein normaler Mann, den man fragt: " Schatz, wie war dein Tag im Büro? " Frank ist mehr der Typ, den man fragt: " Schatz, wie war deine Nacht an der Bar? " Machen wir uns nichts vor: Eher bricht der 1. Weltfrieden aus, als dass ein Typ wie Frank sich auf seine alten Tage noch ändert. Der Gerber als braver Ehemann im hübschen Vorstadthäuschen in the middle of fucking nowhere? Das kann sich wohl niemand richtig vorstellen. Andere in seinem Alter haben ihre wilden Zeiten hinter sich gelassen. Nicht so Frank. Man muss ihn einfach seine Freiheit lassen. Dann klappt’s auch mit dem Star Statement-Boss. Während meiner turbulenten Zeit in der legendären Musiksendung „ Musikladen ", die von Radio Bremen produziert wurde, habe ich wirklich die wildesten Stars kennengelernt, aber Frank Gerber toppt sie wirklich alle. Im Vergleich zu ihm war so mancher sogenannte Rockstar eine echte Pussy. Normale Leute bestellen zum Beispiel einen Cocktail, wenn sie Sex on the Beach haben wollen. Frank Gerber ruft ein paar willige Ladies an und lässt den kompletten Strand absperren.
Eigentlich spricht Frank Gerber aus Prinzip nicht über sein Privatleben und ist eher wortkarg als redselig, wie einer dieser harten Kerle aus einem dreckigen Italo-Western, und als ich ihn direkt darauf anspreche, sagt er: „ Du kennst doch den Spruch: In Hamburg sagt man Moin. Moin Moin is' schon Gesabbel. Ich bin einfach nicht der Typ, der viel und gerne redet. Ich bin Songtexter, kein Zutexter. Aber dies ist ja ein Interview, oder? "
Dann holt er ein Kaugummipäckchen aus seiner Jacke raus: „ He, willste eins? "
Ich nicke.
Frank erzählt weiter von dem Stress mit der Ex. Von endlosen nächtelangen Diskussionen, wo er am Ende genervt ein Taxi bestellte und nur noch dachte: Nix wie weg! Die Stylistin kam mit der Trennung einfach nicht klar. Machte ihm das Leben schwer. Nur Generve und Geschreie. Ein echter Schatz.
" Cool geht irgendwie anders ", lacht Frank, während er an einer neuen Zigarette zieht. „ Sie war echt furchtbar unentspannt. Ich fand diese ganzen Diskussionen total anstrengend. Einmal machte ich in St. Georg einen auf Bogey und sagte nachts im Taxi zu ihr: „ Schau mit mir nach vorn, Kleines! In ein paar Wochen, Baby, dann bist du drüber weg. Also, mach dich mal locker. " Aber es gab weiter Problemchen mit dieser Trouble-Trulla. Ich fühlte mich voll gefilmt, aber leider ohne Kamera! Ich kriegte nicht in die Birne rein, warum sie so unlocker war. Man muss doch nicht aus allem ein Riesending machen. Nach unsrer Trennung war sie nur am sabbeln, erzählte überall irgendwelchen Blödsinn rum, viele Leute fielen drauf rein. Es gab plötzlich 1000 wilde Geschichten und auch enorm viele Gerüchte, denn sie hatte ja so 'ne kleine Wohnung: Zwei Zimmer, Gerüchteküche, Bad. Ich hab plötzlich Sachen über mich gehört, die waren sogar mir neu. ( lacht ). Ich dachte nur: Was soll der Scheiss? Konnte ich nicht verstehen. Ich wollte nicht glauben, dass etwas, das so zauberhaft begonnen hatte, so mega-uncool enden konnte. Plötzlich erlebte ich das volle Programm: Mobbing und Burnout. Leute, von denen ich dachte, sie seien Freunde, ließen mich auf einmal hängen. Krass uncool! Wünsche ich wirklich niemandem. Zugegeben, diese Ungerechtigkeit hat mich nicht grad zutiefst erfreut. Retrospektiv möchte ich aber sagen: Mein verdammtes Glück war, dass ich das Arschkärtchen gezogen hatte! Aber das realisierte ich erst einige Jährchen später … "
Dass der damals fast 50-Jährige es gern mal krachen lässt und wie der große Gatsby ausschweifende und opulente Mega-Partys feiert, ist kein Geheimnis. Aber jetzt flippt Frank völlig aus. Ein Nachbar von früher erinnert sich: „ Leicht bekleidete Schönheiten gingen bei ihm aus und ein. Es war damals fast so, als wäre man zu Besuch bei Hugh Hefner in der Playboy Mansion. Als ich einmal nachts bei ihm klingelte, weil die Musik viel zu laut war, kam Frank Gerber völlig derangiert im Bademantel an die Haustür und auf seiner Wange prangten mehrere Kussmünder aus Lippenstift. "
Nachts treibt er sich meistens auf dem Kiez herum: Das funkelnde Lichtermeer aus bunten, blinkenden Leuchtreklamen zieht ihn wie magnetisch an. Sein wilder Trip durchs Hamburger Nightlife beginnt. Hämmernde Beats, viel Alkohol: Frank zieht regelmäßig los durch die zwielichtigen Clubs und trifft Nutten, Trinker, Penner, Stripperinnen, Ex-Knackis und verlorene Seelen. Fröhlich vögelt er durch die Gegend und treibt sich unter anderem mit einer Mafiatochter namens Violet in der Szene rum. Mit schwarzer Lederjacke und Hoodie streunt er wie ein einsamer Wolf um Hamburgs Häuserecken, Zigarette im Mundwinkel, Sonnenbrille im Gesicht. Ein wildes Leben führt er und schon bald hat er die „ Überdosis Reeperbahn " drin.
Als einer seiner besten Freunde dann noch plötzlich stirbt, bricht für Frank eine Welt zusammen. Es trifft ihn wie ein harter Uppercut direkt ins Gesicht. Nach dem Tod seines Freundes leidet der Autor zusätzlich unter einer akuten Schreibblockade. Um auf andere Gedanken zu kommen, nimmt er ein Time-out, jettet nach Kuba - und in Havanna knallt die blutjunge Unterweltchefin Juana in sein Leben, die ihn vom ersten Moment fasziniert. Frank erinnert sich: „ Der erste Kuss war die Einstiegsdroge. Danach waren wir beide voll auf Liebe." Nachts, auf der Terrasse des legendären Hotel Nacional de Cuba, in dem einst Mafiabosse logierten, knutschen sie schwer verknallt rum und rauchen fette Cohibas wie einst der Revolutionär Ernesto „ Che " Guevara oder El Presidente Fidel Castro oder Gangsterboss Al Capone, der fast auf jedem alten Foto eine Zigarre lässig im Mundwinkel trägt. Nächtelang ziehen sie zusammen durch die Hauptstadt der sozialistischen Republik, aber schon nach zwei Wochen ziehen plötzlich dunkle Wölkchen am rosaroten Beziehungshimmel auf. Als Juana nachmittags in ihr Haus kommt, liegt Frank noch immer im Bett. Und, oops, Frank liegt da nicht alleine …
Als sie Frank in flagranti mit einer anderen Kubanerin im Bett erwischt, tickt Juana komplett aus. „Ich hab ihr erzählt, dass wir für den Weltfrieden protestieren und nur das legendäre „ Bed-In for Peace "-Happening von Yoko Ono und John Lennon nachstellen wollen, aber irgendwie klang das wohl nicht so überzeugend ", kommentiert Frank lächelnd.
Zwischen Frank und der Kubanerin kriselt es. „ Die Kuba-Krise ", so nennt Frank diese Episode heute.
Back in Good Old Germany: Tagsüber zog Frank sich zurück, wurde häufig depressiv und fing an, zu viel zu trinken, denn hinter der coolen Fassade verbirgt sich ein besonders sensibler und verletzlicher Mensch. Zeitzeugen behaupten, Frank war zu dieser Zeit ziemlich down und dem Tod gefährlich nahe. Um seine Freunde nicht zu belasten, verschwieg er ihnen seine Probleme. Fragt man Frank Gerber heute nach dieser Zeit, dann resümiert er: " Die große amerikanische Jazzsängerin Billie Holiday verwandelte sich damals irgendwann mal in Billie Alcoholiday – und so’n Partyhopping-Papst wie ich war auch immer öfter zugeknallt. Blues in der Birne, ich soff wie ein Loch, sah manchmal aus wie so’n runtergekommener Clochard. Ich sah mich im Spiegel und dachte: Ich bin nicht mehr der, in den ich mich mal verliebt habe! Zombiefilm-Produzenten hätten mich wahrscheinlich spontan engagiert! ( lacht ) Es gab viele Parties – und viele, viele bunte Smarties! Bunte Pillen, die einen gut drauf brachten, Mother’s little helpers. Dazu kam noch das Schneechaos, mitten im Sommer. Ich traf viele Leute, die das Promipulver vertickten und ich sagte: „ Hi, Snowciety! " Zum Glück kann ich verdammt gut mit Drogen umgehen. Andernfalls würd ich bereits Kurt Cobain die Hände schütteln. Ich hab die Nacht zum Tag gemacht und so exzessiv abgefeiert, als ob's kein Morgen gibt. Ich dachte: Das Leben ist kurz, rauch' die Zigarette danach lieber schon davor! 'Ne wirklich harte Zeit machte ich durch. Hab' niemanden davon erzählt, weil’s mir irgendwie auch mega-peinlich war. Nie ein Wort drüber verloren. Unendlich traurig und depri war ich, aber muss ich das nach außen tragen? Bin eher der Typ Mann, der das mit sich alleine ausmacht. Wollte auch niemanden mit dieser Sache nerven. Jeder hat Scheiße durchgemacht. Also setzte ich mein perfektes Pokerface auf, um mir nicht anmerken zu lassen, dass es mir verdammt dreckig ging. "
Einiges aus der Zeit konnte man schon auf seiner Website lesen. War ja sozusagen schon auf seinem Album des Lebens. Das unveröffentlichte Bonusmaterial interessiert mich. Intensiv hake ich nach und Frank sagt: " Eigentlich wollte ich ja die Welt retten, aber jetzt musste ich erstmal meinen Arsch retten. Ähnlich wie der hedonistische Jüngling Dorian Gray in Oscar Wildes Skandal-Roman hatte ich mich ausgiebig ins Nightlife gestürzt. Ein wildes Leben mit Vollgas auf der Überholspur. Schlaflose Nächte. Feiern bis zum Morgengrauen. Tanzen am Abgrund. Dann: Totalabsturz. Üble Geschichte. Manchmal fühlte ich mich wie so'n angeschlagener Boxer, der nach Punkten hinten liegt, aber in Runde 12 blieb mir noch die Hoffnung auf den Lucky Punch. "
Eigentlich hatte man Frank Gerber längst abgeschrieben. Drogen und wilde Partynächte fordern ihren Tribut: Der geniale Freak ist fertig und geht fast k.o. Keiner hätte mehr einen Cent auf ihn gesetzt. Aber er boxte sich durch. Wie ein Schwergewichtsboxer, der nicht nur austeilen, sondern auch einstecken und einen fast verlorenen Fight noch drehen kann. Frank Gerber ist der wahre Rocky.
" Nach einer feuchtfröhlichen Nacht erwachte ich leicht derangiert neben vier schönen Ladies in meiner Luxus-Suite im Hotel und konnte mich einmal mehr an nix mehr erinnern ", erzählt Frank. „ Ich dachte: Ey Mann, was zum Teufel mach ich hier? WTF Happened Last Night? Wer bitte sind die vier nackten Bräute in meinem Bett? Und wo, verdammt, sind meine Klamotten? Leere Schampus-Flaschen und das Drogenbesteck auf dem Boden und die Büstenhalter am Kronleuchter deuteten auf eine turbulente Nacht hin! Sowas passierte mir immer wieder: Starker Verkehr – und dabei sind die Straßen leer! Getreu dem Slogan „ Sex, Drugs & Rock 'n' Roll " jagte eine Megaparty die nächste. Irgendwann hab ich sogar mal so 'nen heruntergekommenen Privatschnüffler engagiert, um rauszukriegen, wo ich mich nachts eigentlich so rumtreibe. Es war wirklich 'ne wilde Zeit und eines Nachts dachte ich: Entweder tanzen gerade ein paar durchgedrehte grüne Aliens in meinem Apartment und singen mit dem gitarrespielenden Papst den Rolling-Stones-Klassiker " I Can’t Get No Satisfaction " oder das waren gar keine Aspirin. Zugegeben, irgendwie war ich leicht neben der Spur. Neben der Spur ist manchmal aber auch auf der Überholspur. Klar, ich hatte schon definitiv bessere Tage gesehen. Hard Times. Die Zeiten waren hart und die Drinks auch. Jeder kann was gut: Ich zum Beispiel konnte gut volle Whiskygläser in leere verwandeln! Ich war lange Zeit nah am Whisky gebaut. Permanent promillig! "
Eine Insiderin aus seinem Umfeld packte aus: " Einmal stand Frank mitten in der Nacht vor meiner Tür. Mit einer Zigarette im Mundwinkel erklärte er, er sei gerade in der Gegend gewesen. Sein Atem roch nach Whisky und Tabakrauch. Er war schuldlos in eine Kneipenschlägerei geraten und sein blutiges Gesicht sah aus, als wäre sein Sparringspartner Mike Tyson gewesen. Er war wirklich völlig fertig. Frank war zu dieser Zeit oft down und hatte den Blues. Experimentierte gern mit allen spaßfördernden Substanzen, die er in die Hände kriegte und wusste manchmal selber nicht mehr, wie er wo hingekommen ist. Eine lange Zeit kämpfte er gegen seine Dämonen. Wie ein wilder und streunender Straßenköter trieb er sich jede Nacht in den Straßen der Millionenstadt Hamburg herum, war fast immer im Vollrausch: In der Szene erzählte man sich, dass sein letzter Drink, der sich unterhalb der 40%-Marke bewegte, wohl die Muttermilch gewesen sei. "
Frank sei übelst tief unten gewesen. Die Hölle war seine neue Adresse. Die Insiderin erzählte, er fühlte sich furchtbar dünn an, als sie ihn umarmte. Sie konnte Frank nicht ansehen, weil sie Angst hatte loszuheulen. Es brach ihr fast das Herz, ihn so zu sehen. Sein Anblick machte sie traurig.
" Okay, es gab Menschen, die sich Sorgen machten, aber man kann’s auch übertreiben. Gerüchte kursierten, der US-Präsident zieht eine rote Linie und Frank Gerber eine weiße Linie ", erzählt er lächelnd. „ Zudem machten sich manche Leute nass, obwohl ich doch trocken war. Naja, fast trocken. Ein Alki war ich jedenfalls nicht. Aber wer kann von sich behaupten, dass er keine Fehler macht? Shit happens. But life goes on. I Regret Nothing. Es ist geil, Schampus aus einem Damen-Pumps zu saufen und auf den Tischen zu tanzen und mit mehreren wilden Sex auf der Club-Toilette zu haben. Du wirst dich später nicht an deinen super Abend vor der Glotze erinnern. Wenn dein Leben zu grau ist, knall' Farbe rein! In einen meiner Songtexte hab ich mal den Reim geschrieben: „ Nüchtern betrachtet ist die Sache klar: Besoffen häng ich lieber an der Bar! " Und sowieso: Clean sein wird völlig überbewertet. 'Ne wunderbare Schauspielerin namens Katherine Hephurn sagte mal: " Wenn man immer nur tut, was sich gehört, verpasst man den ganzen Spaß. "
Schneller.
Wilder.
Gefährlicher.
Gerbers lockere Sprüche können nicht darüber hinwegtäuschen, wie dramatisch die Lage war! Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Tod anklopfte, um ihn zu holen. " Irgendwann sind wir alle dran und haben das letzte Date mit dem Sensenmann ", sagt Frank und steckt sich eine neue Zigarette ins Gesicht. „ Ich kam mir vor wie an Bord auf dem legendären Luxusliner Titanic und der Eisberg war schon in Sicht. Wenn ich jetzt nicht die Kurve kriegte, war ich voll am Arsch. Kennste auch, oder? Ich wollte aber noch nicht in die Kiste springen. Vorher wollte ich noch das eine große Ding durchziehen. Manchmal war da zwar die Todessehnsucht, dann aber auch wieder die Lebensgier. Außerdem wollte ich doch die Welt retten. Mindestens. Irgendwann dachte ich: Geh mal zur Seite, Superman – das ist ein Job für Frank Gerber! "
Unser Frank hatte die Superhero-Nummer aber damals noch nicht so richtig drauf. Dumm gelaufen!
Frank: " Zu diesem Zeitpunkt dachte ich: Rien ne va plus! Ich konnte die Welt nicht retten. Ich konnte nicht mal meinen Arsch retten. Ich war nicht bereit. Ich war breit. Aber ich musste jetzt locker lospowern. Ansonsten hieß es wirklich: Game over. "
Der dauerbetrunkene Oberchaot startet durch! Gerade für Frankie Boy ist das keine leichte Aufgabe. Dieser Typ hat sein Leben erfolgreich zu einer einzigen Party gemacht. Eines Nacht steht er zufällig gegenüber einer Bar an der Straßenecke. Lehnt lässig wie James Dean an einer Häuserwand. Frank schnippt cool seine Zigarette weg, tritt sie mit seinem Schuh aus. Dann geht er tänzelnd rüber in die Bar.
Frank erinnert sich: " Ich saß also irgendwo in einer hippen Bar an einer Straßenecke und soff eisgekühlte Drinks und kam mir vor wie einer der Nachtschwärmer auf dem berühmten Gemälde " Nighthawks " des US-amerikanischen Malers Edward Hopper. Neben mir auf einem der verchromten Barhocker saß ein Typ, der unbedingt die Bullen rufen wollte, weil er seine celebritygeile Alte beim Gang Bang mit einer berühmten Heavy Metal-Band im Hinterzimmer erwischte. Sie stand in Bad-Girl-Pose direkt vor ihm und schrie: „ Dein Penis ist nur auf Englisch dick! " Ich musste ablachen und dachte: Hey, das Entertainment-Programm hier gefällt mir! Direkt neben dem Typ saß ein Biker lässig auf einem Barhocker, die tätowierten Arme auf den Tresen gestützt. Mit dem Ding an seinem Handgelenk outete er sich als Rolexier. Bei dem Wahnsinns-Wecker handelte es sich um 'ne Rolex GMT Master II mit blauem Ziffernblatt. So ein Teil kostete locker zehn Riesen. Der Jung-68-er hatte wie viele andere in dieser Bar den Barphilosophen-Blues. Er hat sich dann auf dem Tresen Lines gelegt und sniffte das Koks durch ein silbernes Röhrchen. Whatever! Von Koks hatte ich die Nase voll! Dann stand der Biker auf und ging raus. Durch die Scheibe hinaus auf die Straße konnte ich sehen, wie er seinen Arsch auf 'ne coole schwarze Harley schwang. Der Motor seiner schweren Maschine heulte auf. Er bretterte davon. Einer der Barkeeper mixte etwas mit unbewegter Miene in einem chromsilbernen Shaker, während im Hintergrund leise Jazzmusik lief. Ich zog mir erstmal die Drinks rein. Was machste jetzt? Hab' den Denkmotor gestartet. Überlegt, was ich in Zukunft eigentlich machen soll. In den meisten sogenannten normalen Jobs wäre ich vermutlich total am abloosen, da wäre ich Mr. Larry Loser. Ich bin ja nicht besonders gut darin, Anweisungen entgegenzunehmen und Vorschriften zu befolgen, aber das ist nicht neu. Ich dachte: Entweder ich finde einen Job oder ich erfinde einen. So einen Job wie President Of The United Stars. Aber das wusste ich ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Okay, ich hing also in dieser Nacht irgendwo in dieser Bar rum. Fragte mich: Hat man als König eigentlich auch Quereinsteiger-Chancen? Eigentlich wäre ich auch noch wahnsinnig gern Schauspieler geworden. Wie Al Pacino. Oder Robert De Niro. Andere haben Pay-TV, ich hab Kopfkino for free! In meinem Kopfkino lief dann für einen kurzen Moment die glamouröse Oscar-Verleihung im Dolby Theater am Hollywood Boulevard in L.A. und ich hörte den legendären Satz: „ And the Oscar goes to … FRANK GERBER! " Eine sehr berühmte Hollywood-Schauspielerin – ich nenn' mal aus Diskretionsgründen keinen Namen – hat mir übrigens während der Berlinale mal verraten: „ Ich benutze meinen Oscar als Dildo! " Aber das nur nebenbei. Ich sah mich also ganz cool mit schwarzer Sonnenbrille auf der Bühne stehen, wo ich die goldglänzende Oscar-Statue als „ Bester Hauptdarsteller " entgegennahm und danach eine wunderbare Dankesrede hielt. Aber zurück zur Realität! Ich dachte: Hollywood ruft vielleicht, aber nicht laut genug. Jedenfalls hörte ich nix. Schauspieler, yeah, darauf hatte ich unheimlich Bock, aber mit meiner zerfurchten Keith Richards-Visage hätt' ich den klassischen Helden wohl eher nicht spielen können. Irgendwann dachte ich: What the hell! Ich hab so verdammt hart für diese wunderschönen Falten gearbeitet, das lasse ich mir von einem Facelifting oder durch Make-up garantiert nicht kaputt machen. Schönheit allein bringt’s ja auch nicht immer. Man sollte ein Typ sein! Scheiß auf Hollywood! Ich leerte mein Glas und schob es dem Bartender rüber: „ Larry – noch einen! " Dann kippte ich den Bourbon on Ice runter, knallte lässig die Scheine auf’n Tresen, lächelte dem Barmann, so cool es nur ging, zu und verließ die Bar. Draußen vor der Bar regnete es. Zum Glück hatte ich meinen Detektiv-Trenchcoat an. Cool wie Dick Tracy schlug ich meinen Mantelkragen hoch, steckte mir 'ne Zigarette an und winkte mir 'n Taxi herbei. In der Ferne hörte ich Polizeisirenen. Blaulichtparty im Rotlichtmilieu. "
Irgendwie hat Frankie in dieser Zeit keinen Plan. Aber er " arbeitet " daran. Frank Gerber ist der Größte – wenn es darum geht, sein Leben in ein Chaos zu verwandeln. Das Geld wird auch langsam knapp, der elegante Lebemann hat diverse finanzielle Engpässe: " Ich war einfach nicht mehr cashy. Würde Armani Gefängniskleidung machen, hätt' ich eventuell darüber nachgedacht, in eine Bank zu marschieren und zu sagen: Ladies and Gentlemen, das ist ein Überfall! " lacht er.
Nein, Knast riskieren, das will er absolut nicht. „ Keinen Bock auf Jailhouse Rock! ", sagt Frank und macht dabei einen Hüftschwung, als wäre er der Sohn von Elvis Presley. Übrigens: Im Jahre 1960, vor 59 Jahren, war der King of Rock 'n' Roll Elvis Presley als US-Soldat in Deutschland stationiert und machte die German Fräuleins verrückt. Frank Gerber ist 59 Jahre und wurde 1960 geboren. Denkt mal drüber nach.
Tick Tack, Tick Tack – die Zeit läuft! Frank braucht eine Auszeit, einen Moment zum Nachdenken und natürlich zum „ Extrem-Chilling ". Er braucht so dringend Ruhe wie einst Keith Richards einen Schuss. Er will sich selbst finden. Aber wer sich selbst finden will, muss sich erstmal suchen. Und Frank hat sich gut versteckt. Erst Monate später findet der liebenswerte Chaot in dem legendären Ferienort Timmendorfer Strand an der Lübecker Bucht zu sich und zu neuer Power zurück. Bis heute ist das beliebte Fleckchen an der Ostseeküste sein Seelenort. Frank: „ In Timmendorf hab ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Korb bekommen: Das war aber okay, weil’s ein Strandkorb war. Die meiste Zeit hing ich da im Strandkorb ab oder lief barfuß im Sand rum. Ich hatte 'ne Zeitlang vergessen, was wichtig ist. In Timmendorf blickte ich dann aber wieder durch. Um mich herum brach die Welt zusammen, aber ich blieb cool. Irgendwann dachte ich: Cool bleiben könnte ich auch hauptberuflich machen! "
„ Cool " ist sein Lieblingswort. Frank Gerber sagt cool allen harten Drogen erstmal Adieu. Der Party-Lifestyle ist ihm im Moment nicht mehr wichtig. Jetzt scheint auch diese Phase passé zu sein. Der kreative Nonkonformist zieht sich allein in sein puristisch möbliertes Apartment zurück oder versteckt sich wie ein Phantom in abgedunkelten Hotelzimmern und ist nächtelang nicht mehr zu erreichen: Der Maestro darf nicht gestört werden. Sein Hamburger Advokat zählt zu den wenigen Menschen, mit denen er regelmäßig Kontakt hat.
Dreht Frankie durch? Dreht Frankie einen Film? Dreht Frankie jetzt erst richtig auf? Nichts Genaues weiß man nicht! Monatelang zeigt sich der geheimnisumwitterte Autor Frank Gerber nicht mehr in der Öffentlichkeit. Für Freunde und Bekannte hat er erstmal keine Zeit, immer öfter schickt Frank eine E(il)-Mail: " Die Nacht ist jung, ich muss noch powern, es könnte etwas länger dauern! "
„ Du willst wohl der nächste Mark Zuckerberg werden, was? " bekommt Frank von einem Freund zu hören, als er vorsichtig andeutet, dass er da eine Idee habe, irgendwas mit Internet. Der Internetboom hat auch Frank stark beeindruckt und Leute wie der Hippie und College-Abrecher Steve Jobs inspirieren und faszinieren ihn sehr.
Frank Gerber: Deutschlands klickende Zeitbombe. Er tickt eben anders als andere, klickt sich durch die Musik-Seiten im Internet, um sich zu informieren, ob's schon etwas Vergleichbares gibt – und plötzlich macht es KA-BOOOOM und er weiß instinktiv: „ Yeaaaaaaah! That’s it! "
Die Erleuchtung! Mitten in der Nacht bei einem Joint und lauter Musik von den Rolling Stones kommt dem manchmal menschenscheuen Träumer plötzlich eine göttliche Eingebung. Star Statement. Eine geniale Idee! Er nimmt die Kopfhörer ab, schleicht panthergleich zum Fenster und öffnet es. „ Internet-Olymp, ich komme! ", ruft er laut in den nächtlichen Sternenhimmel und greift nach den Sternen, die er später für das Star Statement-Logo verwendet. Auf einmal hat Frank eine ziemlich exakte Vorstellung davon, was er in Zukunft machen will. Inspiriert von Apple-Gründer Steve Jobs und Internet-Größen wie Microsoft-Gründer Bill Gates, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg oder die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page gründet Frank Gerber binnen kurzer Zeit die neue Online-Plattform „ Star Statement ".
Frank: " Ich war in meinem Leben so’n paar Mal falsch abgebogen, aber jetzt war ich wieder auf dem Highway der Hoffnung unterwegs. Ich hatte Lust auf was Neues und sagte zu mir selber: Ich schmeiß alles hin und werd Mr. StarStatement! Let’s fetz im Netz! Die Denkmaschine auf Speed, es gab in mir eine Explosion der Kreativität. And suddenly I had a very concrete vision of what I wanted to do and thought: Ich bin ein cooler Typ – ich zieh' das jetzt eiskalt durch! "
Gründer sind die Rockstars des 21. Jahrhunderts. Nach Google, Facebook und Twitter muss endlich mal was Neues her – THE NEXT BIG THING! Der feinsinnige, kunstliebende Autor Frank Gerber hat einen großen Traum: Die coolste Online-Plattform der Welt gründen. Seit früher Jugend ist er sehr an Kunst interessiert: " Speziell Musik war schon als Teenager mein Ding. Ich bin von zu Hause abgehauen, hab mich auf Konzerte geschlichen und die Nächte mit Musikern durchgemacht. Der Vorteil war, dass ich morgens nicht aufstehen musste, weil ich nämlich noch gar nicht im Bett war. Den fehlenden Schlaf holte ich dann in der Penne nach. "
Als er einigen Leuten voller Vorfreude von der Idee mit der Online-Plattform erzählt, erntet er nur Hohn und Spott. Ist der Typ vollkommen verrückt?
In ganz Deutschland spricht er mit vielen Leuten, die mit seiner Vision nichts anfangen können und darin kein Potenzial sehen. Aber Frank vertraut ganz seinen Straßeninstinkten und seiner Intuition. He’s street-smart. Der Typ weiß, wo es langgeht. Er weiß auch: Star Statement ist das nächste große Ding! Es gibt zwar viele große Dinge im Internet, aber: „ Cool " geht anders. Also setzt er Himmel und Hölle in Bewegung, um sein Ziel zu erreichen. Dabei legt der charismatische CEO mit ungeheurem Tatendrang ein hohes Tempo vor, in der Gewissheit, dass sein großer Traum schon bald Realität wird.
Der passionierte Abenteurer und Hardcore-Optimist nimmt mit viel Risikofreude die Challenge an und lässt sich von seinem Traum nicht abbringen, doch vor Frank liegt ein harter Weg und wie Soul-Star Xavier Naidoo schon sang: „ Dieser Weg wird kein leichter sein … " Die Straße zum Erfolg ist schlecht ausgeschildert, doch zum Glück ist sein Kopf das beste Navi.
Yeah! Der Mann mit der Sonnenbrille meldet sich mit einem großen Knall triumphal zurück! Gerberman ist wieder da! Zorro sitzt wieder im Sattel. Die Konkurrenz zittert. Schlechte Nachrichten verbreiten sich schnell.
In den gut informierten Insiderkreisen tuschelt man bereits: „ Jetzt ist Gerber wieder an einem dicken Ding dran: Der Typ mit der Sonnenbrille will im Internet mitmischen und eine Revolution starten. Er will den ganz großen Coup landen. Bestimmt hat Mark Zuckerberg schon schlaflose Nächte. Entweder ist Frank Gerber bald in der Weltpresse, oder in der Klapsmühle! "
Frage: Was sagt du dazu, dass viele dich damals für karrieregeil hielten?
Frank Gerber: Ich muss nicht karrieregeil sein, das würd' mich stressen. Dafür bin ich auch viel zu lazy. Ich bin so verdammt faul, dass ich oft mit Sonnenbrille pennen geh', weil’s mir zu anstrengend ist, das Licht auszuschalten. Auf den roten Teppich wollt ich nie, Fame ist mir egal. Als Teenie, damals mit 18, hab ich schon gecheckt: Besser mit dem Bike zum Strand als mit der Bonzenkarre zur Maloche. Ich kenn 'nen reichen Investmentbanker, der hat so’n mit Edelsteinen verziertes Smartphone mit so 'ner Vollpfostenantenne, der macht immer Selfies, wie er mit der nackten Scheckbuch-Barbie Frances Famebitch auf seiner teuren Super-Yacht vor der Küste von Rhodos liegt und der Champagner sprudelt aus Magnumflaschen. Protz-Pics, da schlaf ich ein. Wayne interessiert das schon? Gähn! Der Typ müdet mich so an, immer die Story von seinem harten Weg zum Reichtum. Einige posten auf Insta Fotos von ihrem vergoldeten Bentley oder ihrem schneeweißen Privatjet, weil sie heiß auf Likes sind. Diese Likegeilheit find ich auch ultimativst ungeil! Damals, vor einigen Jahren sagte ich mal zu diesem Typ: „ Checkst du’s nicht? Weißte, Alter, ich hab nix gegen Kohle, aber ich steh nicht auf diese peinliche Protzerei und ich kapier diese Leute nicht, die für so’n bisschen Luxus dem Geld und der Karriere hinterherhecheln „. Ich zieh einfach extremst easy mein Ding durch, weil’s mir Fun bringt. Kommt der Laster voll Zaster – okay. Kommt er nicht, auch okay. Ich bin da so supergechillt, eigentlich sollte so’n Superchiller wie ich 'nen Helden-Umhang mit einem großen „ S " drauf tragen. Viele dieser karrieregeilen Businessleute sind echt sooo verbissen und uncool. Ich glaub, viele Leute da draußen mögen, dass ich da so locker rangehe. Geht doch auch darum, Spaß zu haben.
Frage: Irgendwann hattest du die geniale Idee mit Star Statement. Was passierte dann?
Frank Gerber: Ich war auf der Suche nach einer Garage.
Frage: Warum?
Frank Gerber: (lacht) Garagen können dein Leben verändern. Frag Bill Gates.
(Frank steckt sich eine Marlboro Light an.)
Frage: Und? Hast du die Garage gefunden?
Frank Gerber: Ich hätt es ja wie Bill Gates gemacht oder wie Kollege Steve Jobs, der in 'ner Garage im Silicon Valley gestartet ist, aber es war keine verdammte Scheiß-Garage in der Nähe.
Frank muss jetzt umdenken. Der Barhocker wird zum Firmensitz. Clever, wie der coolste Boss der Welt einfach den Barhocker zum Firmensitz erklärt und loslegt.
Um im Internet ganz oben mitzumischen, muss man nicht in einer Garage in Kalifornien begonnen haben. In Deutschland läuft es sowieso anders. „ Bill Gates fing in einer Garage an. In Deutschland wäre er damit schon an der Gewerbeaufsicht gescheitert ", sagte Roman Herzog.
Frage: Gab es am Anfang ein professionelles Management?
Frank Gerber: Es gab weder professionelles Management noch einen Masterplan. Es hat sich einfach alles ergeben. Manche haben einen 10-Punkte-Plan. Ich hab' auch ohne 10-Punkte-Plan voll gepunktet.
Frage: Heute hat Star Statement / Celebrity Statements Millionen Fans. Ganz am Anfang war das noch anders, nicht?
Frank Gerber: Yeah. Nur du und ich: Der kleinste Fanclub der Welt.
Frage: Der Start war hart.
Frank Gerber: Da hast du verdammt recht. Die I-Net-Branche ist genau das richtige Ding für verrückte Typen wie mich, aber das Ballaballa-Business ist für viele auch verdammt hart – grad am Anfang, wenn du unter Druck stehst und voll durchstarten willst. Ich war zum Beispiel rund um die Uhr am powern und mein Doc fragte mich eines Tages: „ Erinnern Sie sich noch daran, was Schlaf ist? " Der Terminkalender ist da voller als George Clooney’s begehbarer Kleiderschrank. Die Termine sind eng getaktet. Manchmal muss man ein Treffen mit Freunden canceln: „ Sorry, ich kann doch nicht. Bin total busy! " Und wer 'nen Hänger in diesem Bizz hat, der wird schnell rausgekickt. Ein Durchhänger auf der Überholspur ist so kontracool. „ Hängerhausen, Kreis Downstadt " kommt als Adresse nicht so gut. Deswegen leben viele nach der Devise: „ Limits? What Limits? Wir ziehen alles, außer Grenzen! " Ziehen sich dann jeden Tag 'ne Line oder Nootropics rein. Manche topmotivierte Macher im kalifornischen High-Tech-Zentrum Silicon Valley ziehen sich ja Nootropics rein, um ihr volles Potential auszuschöpfen und sich im Job noch weiter nach vorne zu pushen. "
Frage: Das sind leistungsstarke Ergänzungmittel, oder?
Frank Gerber: Yeah. In Amiland nennt man das Zeugs auch Neuro Enhancer oder einfach Smart Drugs. Doping für die Denkmaschine. Obwohl ich ja schon mega-brainy bin, hab ich das auch mal probiert, um das Gehirn aufs nächste Level zu bringen – Du fühlst dich wie so’n Superhero und denkst: Mein Batmobil steht in der Garage. Genau das Richtige für Kreativitäter, damit sie noch kreativer werden! Nootropica ist im Moment vor allem in San Francisco der geile Scheiß – die Smart Drugs sind voll angesagt unter Programmierern der kalifornischen Startup-Szene. Mich würde interessieren, ob sich der geniale Microsoft-Gründer, der ja schon zu Schulzeiten ein Programmierer war, auch irgendwas reingeknallt hat? Irgendwann werd ich mal rüberjetten und ihn freundlich fragen: „ Hey Bill, wie Gates? Erzähl doch mal bitte … " Bin echt mega-gespannt, was er so antwortet …
Er lacht. Die Zigarette hängt ihm jetzt lässig aus dem Mundwinkel wie einst James Dean in „ Giganten ". Der smarte Mastermind Frank Gerber behauptet, er hätte nur die echt harmlosen Drogen genommen. Nee, is' klar.
Frage: Unter uns: Was hast du dir alles reingepfiffen?
Frank Gerber: War er clean oder war er dicht? Man munkelt, man munkelt, aber man weiß es nicht!
Frage: Mach das Lama und spuck’s aus!
Frank Gerber: Okay, ich war immer voll drauf. Die Leute, die keine Drogen nehmen, sind doch auch eher so eine gesellschaftlliche Randgruppe. Ich konsumierte alles: Heroin, Kokain, Speed, Ecstasy und alles, was reinknallt. Hey, nein, das war ein Gag. Natürlich hab ich mir nicht alles reingezogen. Wie kommt man gut drauf? Der Käffchenkick ist für mich voll wichtig, klaro, aber auch die Kräuter der Bronx, Nikotin, Liquid Cocaine, also Energydrinks und 'ne neue Designerdroge mit dem Namen XXMegaOne standen bei mir ganz oben in den Charts. Dazu diverse Gut-drauf-Pillen. Manche steh’n auch auf 'ne Mikrodosis LSD. Der Mix macht’s. Aber was für mich funktionierte, muss nicht automatisch für andere funktionieren. Das Spiel mit Drogen ist immer wie Russisch Roulette.
Frage: Würdest du sagen, dass du eventuell ein Drogenproblem hattest?
Frank Gerber: Immer schön cool bleiben! Wie schon einmal ein berühmter Philosoph namens Keith Richards sagte: „ I’ve never had a problem with drugs, I’ve had problems with the police ", ich habe keine Probleme mit Drogen, nur mit Cops.
Frage: Um das Thema Drogen wird immer eine Riesensache gemacht. Frank Gerber dagegen sieht’s locker, oder?
Frank Gerber: Hey, ich sag nicht: Legalize jeden Scheiß! Aber vor allem mit dem Kiffen seh' ich das nicht so eng. Bin sowieso für eine Legalierung und für eine absolute Drogenfreigabe. Die offizielle Drogenpolitik ist doch total gefloppt. Sogar viele Ärzte, Politiker und Polizisten fordern heut die kontrollierte Abgabe, um die Qualität des Stoffes zu garantieren und den illegalen Markt auszutrocknen.
Als ihn vor einigen Jahren ein deutscher Politiker wegen eines ähnlichen Statements ein schlechtes Vorbild nannte, sagte Frank nur cool: „ Blablabla … Und? Sonst noch was? " Er hatte einfach keine Lust mehr auf solche Diskussionen. Lieber sorgte er mal wieder für Aufsehen und ließ sich in der Pose der State of Liberty fotografieren, mit einem brennenden Joint statt der Fackel in der Hand – eine Inzenierung, für die ihn viele am liebsten zur Freiheitsstatue der Kifferbewegung küren würden.
Frage: Weiß jemand wie du eigentlich, wer hier im Viertel gutes Gras vertickt?
Frank Gerber: Klaro, ich hab doch Hoodknowledge.
Frage: Deinen großmäuligen Kleindealer, der als Double von Johnny Depp durchgehen würde, den habe ich ja mal kennengelernt. Der hängt meistens vollgedröhnt in St. Georg rum, Lange Reihe, oder?
Frank Gerber: Mein Straßenapotheker Mr. Energy aus St. Georg in Hamburg sieht mit seinen langen Haaren und der megateuren Markensonnenbrille tatsächlich ein bisschen so aus wie Johnny Depp in seiner Rolle als George Jung in dem Drogen-Drama „ Blow ". Sein bester Kunde Billie Breit hat mir geflüstert, dass der Typ sogar 'ne eigene Firma hat: Smart Drugs GmbH und Co. KG. Er hat mal die Hokuspokus-Pillen vertickt und danach dachte ich: Die Zeit der Zauberer ist gekommen. Obwohl Mr. Energy ein Dealer ist, kommt er dennoch sympathisch rüber. Eigentlich ist er auch nur einer von diesen armen Hunden, die ihre Sucht mit Dealen finanzieren. Hauptsächlich dealt er nämlich mit Gras und macht den Chilllinger und quatscht jeden an: „ Do you need something, my friend? " Mr. Energy ist clever und smart und hat fast alles am Start. Auf seinem verwaschenen T-Shirt steht: „ Und was qualifiziert Sie zum Beruf des Dealers? „" – „ Ich hab das Zeug dazu. " Echt ausgeflippt, der Typ! Einmal wurde er von den Bullen mit 29,8 Kilogramm Marihuana erwischt und erzählte denen dann cool, dass es sich nur um Eigenbedarf handele. 29,8 Kilogramm Eigenbedarf! Er ist eben unheimlich locker drauf und der coolste Dealer ever! Natürlich durfte er nach diesem Ding statt den Smog von St. Georg erstmal gesiebte Luft atmen. Im Klaro-Text: Er wanderte direkt in den Knast, wo er die Zelle mit einem Mitternachtsschlosser teilte, der in Rififi-Manier in ein Juwelier-Geschäft eingestiegen war. Der italienische Anwalt, der ihn dann rausgehauen hat, hätte übrigens John Gotti doublen können. Er sah genauso aus wie der Mobster aus New York City und trug auch immer elegante Maßanzüge und so.
Frage: Kommen wir bitte noch einmal zurück zum Thema Nootropica. Was ist es für ein Gefühl, wenn man damit drauf ist?
Frank Gerber: Es ist jedes Mal eine echte Grenzerfahrung für Gehirn, der totale Power-Push – und ich fühl mich wie in einer rasend schnellen und wild kreisenden Hochgeschwindigkeits-Achterbahn. Ich spiele mit den freshen Wörtern wie Portugals Fußball-Genie Cristiano Ronaldo mit dem Ball – I love it! Andere machen Entertainment, ich mache Enterbrainment. Innerhalb von nur 40 Minuten hab ich mal die genialen Texte „ Club 27 " und „ Mit Johnny macht man Cash " geschrieben. Beide Meisterwerke sind der absolute Überhammer, speziell „ Mit Johnny macht man Cash " ist ultimativst überirdisch und nicht von dieser Welt. The Next Steve Jobs? Oder ein Geistesgigant wie Albert Einstein, der Erfinder der Relativitätstheorie? Der richtige Mix ist der Masterkey für die Türen zum Olymp und auch der Backstage Pass zu den Göttern – und dann kannst du alles sein, alles ist möglich. Wunder geschehen: Blinde gehen und Lahme sehen! (lacht) Und die Leute rufen einem zu: „ Sind Sie etwa Jesus Christus reloaded?
Frage: Was sagst du zu Kritikern, die strikt dagegen sind, dass immer mehr Menschen ihre Gehirnleistung mit diesen Smart-Drugs-Pillen pushen?
Frank Gerber: Eigentlich bin ich heute nicht mehr so der Pillen-Typ. Trotzdem würde ich denen sagen: „ Take A Chill Pill! "
Frage: Gesundheitlich ging’s dir damals aber weniger gut, oder?
Frank Gerber: Mir ging’s verdammt schlecht. Bin jahrelang nicht zum Doc gegangen, weil ich Angst vor der Diagnose hatte. Der mutigste Mensch der Welt bin ich nämlich auch nicht. Eines Tages ging ich aber zum Doktorchen und ich ließ mich durchchecken: Ruhe-EKG, Belastungs-EKG, Blutwerte-Tests – ich hab alles Mögliche gemacht. Der Durchblick-Doc informierte mich später über die Resultate des medizinischen Check-ups und meinte sinngemäß, wenn ich so weitermach, dann werd ich bald Kurt Cobain die Hände schütteln.
Spontan engagiert Frank einen professionellen Personal-Trainer, der schon einige internationale Top-Sportler gecoacht hat. Gelegentlich trainiert er jetzt im angesagtesten Gym von Hamburg oder macht Streetskating oder rast mit seinen neuen Inline-Skates durch die Straßen der Stadtteile Harvestehude und Rotherbaum. Besonders gerne fährt er nachts durch den Harvestehuder Weg, vorbei an sündhaft teuren Luxus-Immobilien und herrschaftlichen Villen: Der Prachtboulevard am Alstervorland in Hamburg gehört zu seinem Revier, aber auch die Straße Bellevue an der Hamburger Außenalster. Nach kurzer Zeit ist er wieder in shape und " topfit wie ein Paar Sneakers. " Nachts setzt er die coole Cuba-Cap auf und zieht die Sportswear an und joggt unterm Sternenhimmel um die Außenalster in Hamburg, natürlich mit einer Kippe lässig im Mundwinkel. Kein Scheiß.
„ Man nennt mich auch Mick Jogger! ", erzählt Frank. „ Ich jogge neuerdings fast jede Nacht durch Hamburg. Am Anfang war das verdammt schwierig für mich, denn ständig schwappte der Whisky über den Rand des Glases. Aber neue Herausforderungen sind ja voll mein Ding! " Und dann fügt Frank hinzu: „ Der Brite George Mallory wurde gefragt, warum er den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest, besteigen wolle. Seine coole Antwort: " Weil er da ist. " Manchmal hat man einfach 'nen ambitionierten Traum – und dann muss man das durchziehen. Konsequent. Viele Menschen haben ihre Träume verloren. Leider gibt es kein Fundbüro für die verlorenen Träume. "
Mission? Yes! Impossible? No! Agent Frank Gerber: Mission StarStatement. Wie der britische Agent James Bond lebt auch Frank für seine Mission, ist der klassische Abenteurer. Mit ihm wird sogar jede Pauschalreise zum Abenteuerurlaub. Schon immer führt Frank Gerber ein Leben auf der Überholspur. " Zweite Reihe ist nix für mich. Bin eher der Pole Position-Typ. Ich war immer schon bereit, Vollgas zu geben, wo andere brav das STOP-Schild akzeptierten. "
Frank nimmt ultralässig seine Sonnenbrille ab. Steht auf, um sich einen Espresso zu holen. Erneut ist er total auf Koffein-Entzug. „ Mein Lieblingsspielplatz ist am Rand des Abgrunds ", sagt er lächelnd und nippt an seinem Espresso. „ Ich liebe es, zu tanzen. Vor allem auf dem Vulkan. Ich bin immer auf der Suche nach dem ultimativen Adrenalin-Kick. Wie so’n Base-Jumper, der sich von den höchsten Gebäuden der Welt stürzt. Wie so’n Extremsportler, der sich Steilhänge runterstürzt oder aus der Stratosphäre springt oder im Winter auf dem Gipfel des Nanga Parbat steigt. Normal? Bockt nicht! Rockt nicht! "
Ich greife nach einem Energydrink. Nach einer kurzen Pause frage ich Frank: „ Kann es sein, dass die Leute Recht haben, die immer behaupten, der Gerber sei total gaga? "
Er beantwortet die Frage mit einem rauen Lachen. Keine Antwort ist auch 'ne Antwort. Dann aber setzt er seine schwarze Sonnenbrille wieder auf und sagt: „ Manche Leute schimpfen mich crazy. Thank you for the compliment. Die Welt braucht definitiv mehr Verrückte und weniger Normale. Immer, wenn man mir sagt, ich wäre nicht normal, guck ich mir die sogenannten Normalen an und bin mega-happy. Ich riskier' lieber alles, als irgendwann in ferner Zukunft zu bereuen, mich nicht getraut zu haben. Das Leben ist für mich wie ein Casino und ich hab immer mit verdammt hohen Einsätzen gespielt. Ist wie in der Liebe: Du kannst der Verlierer mit einem gebrochenen Herzen sein oder Du gewinnst und hast die schönste Lovestory des Jahrhunderts. Aber Du musst voll auf Risiko gehen, um es überhaupt erstmal rauszufinden. "
Auf dem gigantischen Superflat Screen läuft mittlerweile eine DVD über den silberglänzenden Zeppelin „ Hindenburg ", der 1937 nach New York startete, und Frank schaut sehr interessiert hin. Der gigantische Feuerball des brennenden Luftschiffs spiegelt sich auf den Gläsern seiner schwarzen Designer-Sonnenbrille. Ich frage: „ Kannst du dich noch an die Zeit erinnern, als kaum jemand an deine Version glaubte, Star Statements / Celebrity Statement richtig groß zu machen? "
" Of course I remember ", antwortet Frank. „Natürlich erinner' ich mich. Ich war einfach nur 'n Typ von der Straße, mit ein paar Ideen und 'nen Traum. Ich hab sehr früh gecheckt: Manche Leute sind auf der Welt, um der Nachwelt etwas Großes zu hinterlassen: Die Zauberflöte, eine Mona Lisa, ein " E=mc2 " oder eben Star Statement. Viele Nullchecker hielten mich für komplett verrückt. Du weißt doch, wie das läuft. Ich kriegte viele blöde Sprüche reingedrückt. Wenn blöde Sprüche Dollars wären, wär' ich jetzt reicher als der US-Investmentgigant Warren Buffett. ", sagt er mit leicht bluesigem Timbre.
High Noon in Frankfurt, zwölf Uhr mittags: Irgendwann gab es ein Meeting mit einem grenzdebilen Banker. Frank erinnert sich: " Der Showdown in Bankstertown! Geistig duelliert haben wir uns. Der Banker war so'n typischer Super-Spießer. Er war so’n angepasster, oberbornierter Krawatten-Django und meinte: " Darauf hat die Welt gerade noch gewartet. Noch eine Online-Plattform. " Als er diesen Spruch brachte, dachte ich nur: (brüllt) Fuck off! Aber ich bewahrte die Contenance und ballerte mit freundlichen Worten zurück: " Wenn Sie meinen, dass Mercedes nur ein Auto ist, dann ist StarStatement natürlich nur eine Online-Plattform! " Es war schnell klar: Keiner dieser Anzugstypen würde einen wie mir jemals auch nur einen verdammten Cent leihen. Kann man nix machen, ne? Diese fantasielosen Schnarcher konnten oder wollten meine Vision nicht sehen. Meine dunkle Sonnenbrille hätte ich also nicht mit in die Bank nehmen müssen: Dieser Banker war nicht grad der Hellste! "
Nachdem die Bank den Kredit abgelehnt hat, geht Frank erstmal in die nächste Bar und besäuft sich. Doch Frank ist jemand, der sich von einem frühen Gegentor nicht unterkriegen lässt – never ever. Was ein echter Streetkicker ist, der hängt sich dann eben noch mehr rein.
„ Eines Nachts stieg ich ins Auto und cruiste wieder mal locker-lässig durch die Freche- und Hammerstadt Hamburg ", erzählt Frank. „ Die Straßen der Stadt waren fast leer. Der Tank meiner Karre auch. Mein Konto sowieso. Es war irgendwie mal wieder nicht mein Tag und irgendwann dachte ich: Es ist auch nicht mein Jahrhundert! Dabei lief es eigentlich super an. Einzig in monetärer Hinsicht lief es bei mir nicht so gut. Die Kohle für das Projekt Star Statement kratzte ich echt nur mit Not zusammen. Gab harte Zeiten, in denen ich die Miete oder das Telefon nicht bezahlen konnte. Aber ich kam mit dieser Situation klar, denn ich hab in meinem Leben schon mal mein komplettes Vermögen verloren. „ Scheiß drauf: Es ist nur Geld! ", sagte ich damals schon. Natürlich sind solche Geldprobleme unschön. Das gehört aber dazu. Ich kriegte eben nicht nur Fanpost, manchmal kam auch 'ne Mahnung reingeflattert. Cool bleiben, dachte ich. Ausrasten, das bringt’s nich': Mülleimer auf, Mahnung rein, Mülleimer zu! Ich dachte immer, wenn’s hart auf hart kommt: Ich werd schon irgendwo einen Platz zum Pennen finden. Notfalls kauf ich mir 'n Zelt. "
Mit einer unverschämten Lässigkeit brachte Frank Gerber den Rock 'n' Roll in das angestaubte Internet. Der leicht exentrische Star Statement-CEO mit Rock-Attitüde kann nicht normal – auch nicht geschäftlich. Und weil Gerber eben Gerber ist, sah das bei ihm so aus: Er freute sich immer auf Business-Meetings mit sogenannten seriösen Geschäftsleuten – und verkleidete sich manchmal aus Spaß als der Joker aus dem Blockbuster " The Dark Knight": Mit dem lila Mantel und den leicht grün schimmernden Haaren und so, da sah er Heath Ledger in seiner düsteren Rolle als Comic-Superbösewicht The Joker frappierend ähnlich.
„ Superschräg ", ist ein Wort, das oft fällt, wenn es um Frank Gerber geht. Mr. Star Statement hat sein eigenwilliges Verhalten immer wieder auf ein neues Level gebracht: Es gibt auch noch Fotos und Videos davon, wie Frank im Office als Elvis verkleidet im weißen Las-Vegas-Anzug und der typischen Haartolle zum Golfschläger greift: Damit lochte er zusammengeknüllte Geldscheine in ein leeres Whiskyglas ein. Und dazu lief laut der Presley-Song A Little Less Conversation. Echt Frank! Einige Businessleute brachte der passionierte Bürogolfer damit an den Rand des Wahnsinns. Sie kamen mit der manchmal launischen Diva Gerber nicht klar. Sie hatten wirklich genug von seinen Kapriolen.
Natürlich gab es nicht wenige spaßfreie Businessleute, die meinten, Freaky Frankie müsse sich mehr anpassen, sollte nicht ständig wie ein durchgeknallter Internet Punk respektlos die Regeln brechen. Er war zwar noch ein Newcomer im Internet-Geschäft, doch Frank wäre nicht Frank, wenn er alle Spielregeln brav akzeptieren würde: " Ich hab mich noch nie um Konventionen geschert. Diese Spießer sollen sich echt mal locker machen und mich nicht volltexten. Denen sage ich immer: Leute, ich bin nun mal nicht brav und angepasst und Typ netter Schwiegersohn wie der Facebook-Chef und Z-Promi Zuckerberg, sondern das krasse Kontrastprogramm. Ich bin eben anders! Kommt drauf klar, so läuft das nun mal bei mir. Wer das nicht akzeptiert, soll zur Hölle fahren. Ich hab Star Statement nicht gegründet, um möglichst schnell Karriere zu machen und viel Kohle abzucashen. Das war nicht meine Intention. Unsere Philosophie bei Star Statement ist es vor allem, Spaß zu haben. Ich wollte vor allem Spaß und 'ne gute Zeit haben. Mir ist egal, was diese Leute von mir halten: Am besten meinen Drink! "
Im südlichen Teil der kalifornischen San Francisco Bay Area liegt das Mekka der IT- und Hightech-Industrie: Unglaublich viele Technologie-Unternehmen wie z.B. Google, Apple, Yahoo, Amazon und Facebook haben ihren Sitz im Silicon Valley. Vor drei Jahren kriegte Frank einen Anruf aus dem Silicon Valley. Ein millionenschwerer Amerikaner witterte den Mega-Deal seines Lebens, hatte schon Dollarzeichen in den Augen und wollte groß bei $tar $tatement einsteigen, so nach dem Motto: Geld spielt keine Rolex. Frank sagte damals zu mir: " Die Jungs aus dem Silicon Valley haben’s echt drauf. Okay, nicht alle, aber viele von denen sind verdammt coole Typen. Gelegentlich treff ich Leute, die glauben, die Dot-Commander sind die neuen Gladiatoren und das Internet ist das neue Kolosseum. Die Arena gibt's aber in Wahrheit nicht, weil die meisten von uns keine Konkurrenten sind, denn manchmal entstehen sogar wahre Freundschaften. Konkurrenzdenken ist und war auch noch nie mein Ding. Konkurrenzdenken ist so yesterday. Doch die Moneymaker aus dem Silicon Valley, die alles nur unter dem monetären Aspekt sehen und sich mehr für die schnelle Kohle interessieren als für die Sache, auf die steh' ich nicht. Dicke Hose ist aus der Mode. Dicke Hose ist doch echt ein bisschen last season. Protz ist ein Abtörner! "
Frank hat mich dann irgendwann „ gekainkanappt " und nahm mich dann mit und er sah seine Checkliste vor diesem Mega-Meeting lieber zweimal durch und ging fokussiert ins Gespräch. Wir trafen den Businessman in seinem Bürotower und er sagte zu uns: „ Please, sit down! " Frank wollte sich aber nicht wieder setzen. Er wollte sich widersetzen. Aus Solidarität schloss ich mich Mr. Star Statement an und er sagte lächelnd zu mir: „Willkommen im Widerstand! "
Der stinkreiche Amerikaner erzählte, dass er Good Old Tschörmany liebe und machte Fränk Görbör aus Hämbörg dann ein Angebot. Allerdings nur unter der Bedingung, dass Star Stätement Internäschennel in Zukunft glatter und angepasster wird und er auch inhaltlich mitreden könne. „ Hey, der war gut ", sagte Frank müde lächelnd und schob die schwarze Sonnenbrille, die ihm auf die Nasenspitze gerutscht war, mit dem Mittelfinger wieder zurück.
Coooool!
Spätestens ab diesem Zeitpunkt war Frank mein absoluter Superstar. Ich knuffte ihn in die Seite. „ Wie wär’s mit einem Autogramm? "
Frank Gerber ist wirklich anders! Er geht cool damit um, hot zu sein, er ist nicht bereit, seine Seele zu verkaufen, und er zieht sein Ding ganz cool durch. Denn Star Statement / Celebrity Statements ist mehr als nur eine weitere Site im Netz. Es ist eine Lebenseinstellung. Star Statement ist ein politisches Statement, ist rebellisch und unangepasst. Star Statement wird als Underdog wahrgenommen und das ist immer cooler als Mainstream. Oh yeah!
Das Ende der Story ist: Mit einer Zigarette im Mundwinkel sah Frank den Typ provozierend locker an. Frank trug einen schwarzen Armani-Anzug, die Hand lässig in die Hosentasche gesteckt. Er sah ein bisschen wie Frank Sinatra auf diesem berühmten Foto aus, wo er das Jackett über der Schulter trägt und den Hut schräg im Gesicht. In diesem Moment hatte er die Aura eines schwarzen Panthers, Sekunden bevor er seine Beute killt. Dann lehnte er das Angebot höflich ab. Er teilte dem amerikanischen Geschäftsmann quasi durch die Blume mit, wie die Dinge stehen, nein, er sagte es ihm schön direkt durch die Gerbera-Blüte. Er machte einen auf Heidi Klum und meinte zu dem Typen sinngemäß: Heute habe ich leider kein Foto für Dich!
Nicht wenige hatten Frank Gerber damals für total gaga erklärt, weil er nicht bei der ersten großen Offerte euphorisch einschlug. Aber Frank wusste nicht recht, was zwei Piratenkapitäne auf einem Schiff sollen: " Der verwegene Captain Jack Sparrow behält schließlich auch am liebsten allein das Kommando über sein Schiff, die Black Pearl. Leute wie wir segeln weiter unter schwarzer Totenkopfflagge durch die Karibik, wild wie Wind und Meer. Außerdem laberte dieser Typ zu viel rum. Ein echter Pirat labert aber nicht rum. Ein echter Pirat säuft Rum! "
Aye, aye, Captain Frank!
Star Statement Pirate Captain Gerber kriegte in dieser Zeit wirklich reichlich Gegenwind. „ Gerade das macht das Leben erst spannend! ", sagte Frank – und zog gegen alle Widerstände das Star Statement-Ding maximalcool durch. Ein Frank Gerber macht keine halben Sachen.
Auch einige Leute aus seinem Bekanntenkreis waren zunächst sehr skeptisch. „ Das schaffst Du doch sowieso nicht, das bekommst du nie gefickt, haben die meisten Leute gesagt ", erinnert sich Frank. „Cool bleiben, sagte ich mir immer wieder. Ich dachte nur: Unterschätzt mich ruhig. Das wird 'n Mega-Spaß! Für diese Fulltime-Skeptiker waren Typen wie ich total abgespaced, für die waren Leute wie ich nur Spinner, aber: Heute Spinner – morgen Winner! Wie sagte schon Mark Twain: Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat. "
Jetzt erst recht, dachte Frank und powerte los. Sollen die anderen doch reden, was sie wollen. Irgendwie genießt es Frank sogar, der Underdog zu sein.
„ Ehrlich gesagt: Ich wusste gar nicht so richtig, wie ich alles machen soll ", erzählt Frank. „ Es gab nichts Vergleichbares wie Star Statement. Konnte mich an nix orientieren. Ich dachte: Natürlich kann ich damit auf die Fresse fliegen, aber ohne Risiko läuft’s im Leben nicht. Is' wie bei einer Fussball-WM: Jede Nationalmannschaft möchte die goldene World Cup-Trophy holen! Dafür muss man aber auch 'nen Flotten Elfer machen, was riskieren und sich voll reinhängen. Natürlich dachten damals nicht wenige: „ Der Typ hat 'nen kompletten Knall! " Doch mit meiner sympathischen Art schaffte ich es schließlich, mein Umfeld zu überzeugen. " (lacht)
Wer Erfolg haben will, muss auch ein Risiko eingehen. Frank Gerber traut sich, und sein Erfolg gibt ihm recht. Manche Jungs haben’s einfach drauf.
„ Es ist fast wie in der Formula One ", sagt Frank. „ Man braucht Dauerpower und sollte tricky und supercool sein, wenn Du irgendwann der Pole-Mann sein willst! Zum Glück lief es dann irgendwann wunderbärchen und eines Abends im Hamburger Hotel " Le Meredien " sah ich in den Spiegel und mein Spiegelbild sah megahappy aus. Ich hob das Glas, prostete mir selber zu und sagte zu mir: „ Congrats, Mr. Gerber! Great Job! " Dann ging ich direkt runter an die stylische Bar und sprach zu meinen Freunden: " Mission erfüllt – Jetzt wird gechillt! Hey Leute, dies ist ein Moment von historischer Bedeutung. Möge dieser Moment uns in Erinnerung bleiben. Man hat's hingekriegt! BÄM! Ghettofaust! " Dann knallten wir alle lässig die Fäuste zusammen und ich rief: " Lasst uns chillen und 'n Fläschchen Schampus killen! " Ich hab die ganze Nacht durchgefeiert, so glücklich war ich! Das war wieder so ein Moment, in dem mir klar wurde, was für ein Supertyp ich bin. " ( lacht )
Der Weg nach oben war nicht nur für die Rolling Stones steinig. Gerade in den Anfangsjahren, als Star Statement noch ein ambitioniertes Projekt war und noch nicht so erfolgreich lief, habe auch ich wie viele andere mitgekriegt, wie Leute alles schlecht redeten, was Frank machte. Frank war aber sichtlich amüsiert und nicht beleidigt, wie er das hätte sein können. Er ist eben der coolste CEO der Welt, der in der Anfangszeit einfach den Barhocker zum Firmensitz erklärte und der sich außer Kunst, Frauen und Whisky für relativ wenig interessiert. Manchmal erinnert Frank Gerber mich an den exentrischen Bayernkönig Ludwig II, der ja bekanntlich das Regieren den Ministern aufs Auge drückte, um sich auf dem pompösen Schlösschen Neuschwanstein nur der Kunst zu widmen. Im Fokus des Interesses steht auch bei Gerber fast ausschließlich die Kunst.
Der Berufscoole der Nation: Frank Gerber neigt nicht dazu, die Nerven zu verlieren. Sein Credo: Cool sein, in jeder Situation den Humor bewahren. Frank: „ Hey, diese ganzen Hirnis von damals mit ihrer Denkzwerg-Denke, die hab' ich nie wirklich ernst genommen. Das war echt die gleiche Art von Leuten, die damals sowas sagten wie: „ Ich glaub ja nicht, dass sich dieses „ Internet „ durchsetzt. " Pardon, aber man kann wirklich nur noch darüber lachen. Glaub', solche Reaktionen muss man nicht wirklich kommentieren. Selbst wenn ich wie Superman fliegen könnte, würden einige noch ablästern: " Hey, guck mal, gehen kann er auch nicht! " Ich bleibe cool, weil es nix bringt, sich über solche Schwachmaten aufzuregen. Weil es mir auch scheißegal ist, was die denken. Wenn solche Nullchecker ihre Sprüche ablassen, ist mir das totalo egalo. Who cares? "
Echt Frank!
Total cool, der Typ.
Aber nicht kalt.
In einem seiner aktuellen Songtexte gibt es den genialen Reim: " Ein neues Zeitalter hat begonnen: Ich hab' mit Gott gepokert und die Welt gewonnen! "
Groundcontrol to Major Frank: „ Der Countdown läuft! " Die Star Statement-Rakete startete enorm erfolgreich und der Astronaut Gerber ruft erfreut: „ Ich glaub, ich heb voll ab! "
DING DING DING DING. Jackpot!!!
Echt fett im Net!
So eine Online-Plattform hat die Welt noch nicht gesehen! Star Statement: Das Ding geht durch die Decke! Mittlerweile mischt die wichtige Online-Plattform made in Germany das Internet so richtig auf, die Erwartungen sind plötzlich so gigantisch hoch wie der Burj Khalifa im Golf-Eimirat Dubai. Frank Gerber ist wieder back in the Game. Seine besondere Website ist im Internet der hot shit, wie man so schön sagt. Sie ist ein absoluter Hit. Frank Gerber verkörpert das Cool Germania. Der Mann mit der schwarzen Sonnenbrille ist Gesicht und Gehirn der populären Online-Plattform. Unter den Millionen Fans genießt der avantgardistische Star Statement-Gründer einen Ruf wie Donnerhall. Frank: " Ultimativst überirdisch! Ich bin ein E-Mailliardär: Die StarStatementianer schreiben mir sogar aus Australien, den USA, Italien, Frankreich, China, Russland und aus GR8 Britain und und und. Ist das cool oder ist das cool? Offenbar hat sich unser Ruf schon bis ans Ende der Welt rumgesprochen, die Reaktionen sind total phänomenal – und so’n punkiger Plattform-Präsentator wie ich ich freut sich echt wahnsinnigst darüber! Eine Online-Plattform muss nicht groß sein. Nur großartig. Stark, stärker, Star Statement! Hol dir den Kick mit einem Klick! Zieh’s Dir rein und sag nicht nein! Ich sag immer zu manchen Leuten: Ich bin zwar nicht Marlon Brando in Der Pate. Meine Online-Plattform Star Statement ist dennoch ein Angebot, das Sie nicht ablehnen sollten! "
Die exklusivste aller Online-Plattformen, Star Statement, ist nicht mehr zu toppen und nicht mehr zu stoppen. Mit " Star Statement " hat Frank Gerber einen spektakulären Internetcoup gelandet und Millionen User auf der Welt zum Klicken animiert. Läuft!
Ich greife nach meinem Energydrink und frage: „ Hat dich der gigantische Erfolg überrascht? "
" Andere ernten einen Shitstorm – wir ernten einen Klickstorm! Coole User entscheiden sich auch für eine coole Online-Plattform. Wenn’s einen Award für die beste Community gibt, dann geht der eindeutig an die Star Statement-Community! ", sagt der unkonventionelle StarStatement-Boss Frank Gerber. " Ich hab von Anfang an tausendpro an den Erfolg der Wahnsinnswebsite geglaubt. Dass es dann aber so eingeschlagen hat, hat mich natürlich schon überrascht. Wäre ich jesusmäßig übers Wasser gelatscht, die Sensation hätte nicht größer sein können! "
Inzwischen ist Star Statement die coolste Online-Plattform der Welt und erfreut sich großer Beliebtheit rund um den Globus. Eine Online-Plattform, die rockt! Star Statement ist Entertainment at is best, Frank Gerber hat immer die coolsten Künstler am Start: The Rolling Stones, Madonna, Taylor Swift, Snoop Dogg, P!NK, Post Malone, Bob Dylan, Robbie Williams, Justin Timberlake, Willie Nelson, Rihanna, Jennifer Lopez, Carla Bruni, Lady Gaga, U2, Ariana Grande, Miley Cyrus, Demi Lovato, Christina Aguilera, Camilla Cabello, Moses Pelham, Childish Gambino, The Weeknd, Eminem, Peter Maffay, Marteria, Keith Richards, Zayn Malik, Andreas Bourani, Dolly Parton, Drake, Shawn Mendes, Kendrick Lamar, Justin Bieber, Calvin Harris, David Guetta, Felix Jaehn, Herbert Grönemeyer, Barbra Streisand, David Bowie, Zara Larsson, Selena Gomez, Sido, Sting, Miles Davis, Travis Scott, Kylie Minogue, Leonard Cohen, Sarah Connor, AC/DC, Mark Forster, Falco, Mariah Carey, Samy Deluxe, Nena, Maluma, Nicki Minaj, Imagine Dragons, Barbara Schöneberger, Travis Scott, Parov Stelar, Lena Meyer-Landrut, Metallica, Namika, Rita Ora, Carrie Underwood, Adele, John Leged, Shakira, Future, Kylie Minogue, Gwen Stefanie, Andrea Bocelli, Ellie Goulding, Billie Eilish und und und. Mehr geht nicht. Das Beste scheint gerade gut genug. Gern zitiert Frank den exaltierten englischen Schriftsteller Oscar Wilde: „ Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden. "
Was für ein kometenhafter Aufstieg in den Internet-Olymp! „ Star Statement ist Weltcoolturerbe! ", schrieb Frank Gerber mal auf seiner Website. „ Das Cool-O-Meter zeigt permanent neue Höchststände an, immer wieder haben wir neue hochkarätige Stars am Start, total krassomatic, ein atemberaubendes Feuerwerk der Highlights! "
Vom Insider-Tipp zur Kult-Plattform – Chapeau! Ich zieh' meinen Hut schneller als Lucky Luke seinen Colt. Nobody is perfect, aber der Star Statement-Boss Frank Gerber ist verdammt nah dran. Der unglaubliche Mr. Gerber war schon immer seiner Zeit voraus. Und alle anderen rufen plötzlich: „ Nichts wie hinterher! " Glaube, für viele Musiker ist es inzwischen ebenso cool auf der angesagten Online-Plattform „ Star Statement " präsentiert zu werden wie auf dem Cover des amerikanischen Musikmagazins Rolling Stone zu kommen. Ich habe schon in der Anfangszeit fest daran geglaubt, als Star Statement nur ein ambitioniertes Projekt und ein heißer Insider-Tipp war. Damals hieß es noch: What the Fuck is Star Statement? Aber ich wusste, dass das funktionieren kann – und zwar richtig groß! Zu meinen Freunden sagte ich immer: „ Big Business braucht Big Balls! " Schon damals hatte Frank die Eier und wirbelte im Netz viel Staub auf. Wie ein Sturm fegte Frank durch das Internet. Deutschlands Zuckerberg mag eventuell ein wenig crazy und durchgeknallt sein. Aber dieser Exzentriker hat seinen Traum wahr gemacht. Er sagt, dass Star Statement noch nicht die größte Website sei, aber die coolste. Mit seiner weltweit einzigartigen Online-Plattform besitzt er etwas sehr Wertvolles: Es ist fast so, als besäße einer das Grabtuch von Turin oder einen Goldschatz oder die Mona Lisa von Leonardo da Vinci.
Frank Gerber ist überglücklich! Nach dem bombastischen Erfolg von Star Statement strahlt der charismatische Gründer vor Freude: " Besser wir strahlen als ein Castortransport! Der gigantische Erfolg von Star Statement macht mich total happy. Es zeigt: Es ist immer extremst relevant, sein eigenes Ding durchzuziehen! Aufgeben, nee, war definitiv nie 'ne Option für mich. Frank Gerber gibt niemals auf. Dieses Ding war echt ein Herzenswunsch und ich hab’s gerockt, Baby! Typen wie ich freuen sich nicht auf Wochenenden und Urlaube, denn dann würd irgendwas total falsch laufen: Ich freu' mich echt auf jeden Tag in meinem supergeilen Leben! Hab auch Star Statement vom ersten Tag an geliebt. Ich brenne für das, was ich tue! Manchmal so sehr, dass besorgte Freunde den Feueralarm auslösen! "
Was können wir vom Meister lernen? Greife immer nach den Sternen! Frank Gerber hat es tatsächlich geschafft, Star Statement höchst effizient zu einer unverwechselbaren Marke zu stilisieren, die aufregend anders ist. Coole Brands gibt es hierzulande nicht so viele, aber mit Star Statement hat Deutschland wieder eine sehr coole Marke dazu gewonnen.
In seinem Mundwinkel hängt jetzt eine dicke kubanische Zigarre, aus der kleine Rauchwolken steigen. „ Star Statement ist echt jeden Tag ein Abenteuer – so aufregend wie 'ne atemberaubende Fahrt im Rollercoaster! ", sagt Frank, der übrigens auch den legendären Super-Spruch „ Star Statement – So geht cool! " erfunden hat.
„ Ich wusste schon immer: Star Statement holt sich irgendwann clever die Pole Position, hängt alle anderen ganz lässig ab und macht das Rennen ", lacht Frank. „ Aber was ist ein formidabler Formel-1-Pilot und knallharter Racer ohne seine exzellente Boxencrew? Ich hatte und habe die beste Boxencrew aller Zeiten, lauter tolle Leute, die an Star Statement geglaubt und das Ding mit angepowert haben: Die vielen greatartigen internationalen Künstler, fantastische Menschen aus den Plattencompanys, die Managements, die Agenturen, loyale Forever-Freunde wie Silvia K. und Volker R. und all die anderen – und vor allem die vielen Millionen User überall auf der Welt, die den Star Statement-Spirit spüren und immer total zu uns gehalten haben und die mit ihren Clicks die Seite powerful pushen! Das haben wir gemeinsam geschafft! "
„ Star Statement ist der Underdog. " Frank Gerber ist stolz darauf anders zu sein und aus der Reihe zu tanzen. Im Internetkosmos dominieren – formulieren wir es einmal höflich – Milliarden sehr unschöner Websites. Doch die deutsche Online-Plattform Star Statement macht alles anders. Keine andere Marke legt so viel Wert auf Coolness und Style. Frank: " Vielleicht gibt es coolere Online-Plattformen. Vielleicht gibt es auch kleine grüne Männchen im All. "
Weniger ist mehr lautet die Devise von Star Statement. Frank: " So wie wir das machen, das hat’s noch nie gegeben. Ich habe eine Weniger-ist-mehr-Einstellung. Puristisch und klar mag ich es, deshalb wird alles Überflüssige gekillt. Ich steh' außerdem auch nicht auf Klatsch und Tratsch. Wer den aktuellsten Gossip aus der Welt der Stars und Promis sucht, der ist bei Star Statement auf der falschen Plattform. "
Ein weiteres Highlight auf www.star-statement.com ist – auch das ein Novum – die Präsentation von international renommierten Pop Art-Künstlern. Wenn einer Farbe bekennt, dann Gerber. Kein Wunder, dass so viele Pop-Art-Künstler gerne auf die Online-Plattform wollten. Cooler als auf star-statement.com kann man nicht präsentiert werden.
„ Jetzt KUNST du was erleben! ", sagt Frank. „ Auf StarStatement ist der Flirt zwischen Pop Art und Pop Music besonders intensiv. Die coolsten Künstler der Pop Art – wir haben sie alle am Start! Devin Miles, Heiner Meyer, David Gerstein, James Rosenquist, Laurence Jenkell, Richard Orlinski, Ekaterina More, James Francis Gill, Mauro Perucchetti, Charles Fazzino – und Meisterwerke von Malern aus der Abteilung " Vorsicht! Frech gestrichen! " und und und. Würde Andy Warhol noch leben, er wäre garantissimo auch supergerne auf unserer Online-Plattform. Übrigens: Pop Art braucht einen coolen Kunstpreis. Gerne möchte ich 'nen Preis ins Leben rufen, der das Ziel hat, junge Pop Art-Künstler zu pushen. Der neue Award zu Ehren der weltberühmten Pop Art-Ikone Andy Warhol soll den Namen „ Pop Art A.W.ard " haben und die Form soll eine mit Gold überzogene Warhol-Figur sein. "
Frank drückt mir das Buch Andy Warhol: Voyeur des Lebens in die Hand und erzählt mir von dem US-amerikanischen Pop-Art-Künstler. Wie, Sie kennen Andy Warhol gar nicht? Keine Sorge, damit Sie nicht allein! Bis vor einigen Jahren hatte ich von diesem Künstler auch noch nicht viel gehört. Nur sein Kunstwerk Campbell’s Soup Cans und das berühmte Bonmot Andy Warhols kannte ich: „ In der Zukunft wird jeder für 15 Minuten weltberühmt sein! " Die Freundschaft zu Frank Gerber verschaffte mir vor einigen Jahren das Entrée zur Pop Art und Einblicke in die Welt von Andy Warhol. Ich frage: " Du hast auf einer Vernissage Andy Warhol kennen gelernt. Wann hast du angefangen, dich für Pop Art zu interessieren? "
" Begegnung der unheimlich coolen ART: Es war in den 80ern, als ich zum ersten Mal einige Bilder von Andy Warhol gesehen habe ", antwortet Frank. " Ich lernte Andy auf einer Vernissage kennen und er war ziemlich blass. Krass blass! Der Ärmste sah aus, als hätte er eine harte Grippe hinter sich. Er war ja einer der relevantesten Vertreter der Pop Art und ich checkte sofort: Andy Warhol poppt auf seine Art! WARHOL IST WOW! Ein echter Andy ist voll trendy! Die Preise für einen echten Warhol steigen exorbitant, aber wer wie Richie Rich oder wie Multi-Trilliardär Dagobert Duck am Existenzmaximum lebt und im Club der Superreichen ist, kann sich einen echten Warhol und andere Meisterwerke für ein paar Milliönchen und Billiönchen locker leisten. Wer allerdings nicht so viel Kohle macht wie einst der kolumbianische Drogenbaron Pablo Escobar oder der Amazon-Gründer Jeff Bezos, der kann ja zumindest mal gucken. "
Die schrille Pop Art-Ikone Andy Warhol titulierte sich selbst mehrfach als " Groupie der Prominenz " und war fasziniert von Hollywood und seinen Celebrities.
„ Gerne hätte auch ich zu den priviligierten Personen gehört, die sagen dürfen: Andy Warhol hat mich popträtiert. Er machte Marilyn Monroe und Liz Taylor zum kosmischen Kunstwerk und suchte auch immer intensiv die Nähe zu den Reichen und den Schönen ," erzählt Frank. „ Zum Beispiel zu Gunter Sachs. Der legendäre Kunstsammler, Fotograf und Playboy Gunter Sachs, der in den wilden Sixties und Seventies zum europäischen Jetset gehörte, war übrigens einer der ersten, der den " Godfather of Pop " in Europa vorstellte. Andy wurde dann immer berühmter und machte fett Kohle. Drückte 'nen Haufen Scheine für ein Strandhaus in den Hamptons ab. Nur zur Info: Die Hamptons auf Long Island sind der ultimative Hot-Spot der New Yorker High Society. Manchmal gab Andy 'ne Party in den Hamptons, aber richtig mit Stil und nicht nach dem Motto: Ich bin ja sowas von arty und schmeiß jetzt 'ne Party! Dicke Hose, fette Party – nee, das war absolutely nicht sein Ding! Illustre Gäste hingen da bei ihm rum: Rolling Stones-Frontman Mick Jagger zum Beispiel. Aber auch John Lennon oder die wunderschöne Jackie Kennedy oder die Performance-Künstlerin Grace Jones, die ja zu einer Ikone der Gay-Community aufstieg und die in der VIP-Lounge im legendären New Yorker Club „ Studio 54 " oft mit Andy krass abfeierte. Yeah, das „ Studio 54 ", da hing Andy damals auch viel rum, mit dem Maler und Graffitikünstler Jean-Michel Basquiat zum Beispiel, aber das ist wieder ein ganz neues Thema. "
Frank steht nicht nur auf Girls, auch auf Beuys. Joseph Beuys war für ihn auch einer der ganz großen Künstler – und Joseph Beuys ist auch der Titel einer Porträtserie des amerikanischen Pop-Art-Künstlers Andy Warhol aus dem Jahr 1980. Womit wir wieder bei Andy Warhol wären. Es gibt dieses Zitat von Rocksänger Lou Reed über Andy Warhol: " Wir nannten ihn immer Drella. Für uns war er eine Mischung aus Dracula und Cinderella. " Ich frage Frank, ob Andy Warhol mit Lou Reed eigentlich richtig befreundet war?
„ Yeah, die waren gute Kumpels ", antwortet Frank. „ Lou Reed war ja zusammen mit dem britischen Musiker John Cale Gründungsmitglied der von Andy Warhol inspirierten Avantgarde-Band The Velvet Underground. Hey, übrigens hab ich noch das erste Velvet-Underground-Album mit dem berühmten Bananen-Cover von Andy Warhol. Das Album ist giga-genial. Leider ist Lou Reed schon in die Kiste gesprungen, der jahrelange Umgang mit Whiskey und vor allem Heroin forderte seinen Tribut. „ Im Alter von 71 Jahren hat Lou Reed den Löffel abgegeben. Die Spritze nimmt er allerdings mit ins Grab ," schrieb übrigens das Magazin Titanic. "
Spätestens seitdem ein Banksy beim Londoner Auktionshaus Sotheby’s in der New Bond Street für über 300.000 Pfund versteigert wurde, kaufen auch russische Oligarchen, arabische Scheichs, asiatische Multi-Milliardäre und VIPs wie Kanye West, Rihanna, Brad Pitt und Schauspielerin Angelina Jolie immer öfter Werke von populären Street-Art-Künstlern. Auch Frank steht neben Pop Art auf punkige und poppige Street Art und sagt: „ Street Art ist seit langer Zeit ein fester Bestandteil urbaner Kultur, Leute wie der international renommierte Graffiti-Sprayer Banksy können ein Stück Mauer in ein Meisterwerk verwandeln. Street ohne Art ist wie der Louvre ohne Mona Lisa. "
Ich frage: " Hast du es eigentlich mal selber irgendwann mit der Malerei probiert? "
" Geht Malen nach Zahlen eigentlich als große Malerei durch? "
" Nein. "
Frank lacht. " Hab’s wirklich mal probiert. Bin mir aber nicht so sicher, ob ich das drauf hab. Ich male Bilder wie ein Schlafwandler auf Ecstasy. "
" Hast du denn deine " Meisterwerke " mal jemanden gezeigt? "
„ Na klar ", antwortet Frank. " Aber ich fühlte mich manchmal verkannt. Das geht vermutlich vielen Genies so. " (lacht)
„ Meinst du, dass du das mit deiner Kunst auch wirklich ernst genommen hast? "
„ Natürlich! " antwortet Frank gespielt empört. " Ich nahm die Kunst sehr ernst und wollte mir in meinem ARTelier sogar 'n Ohr abschneiden wie dieser weltberühmte Post-Impressonist Vincent van Gogh. Zum Glück hab ich’s mir anders überlegt, denn ich brauch die lockeren Lauscher noch, um gute Musik zu hören. "
Auf einmal hat Frank die grandiose Idee, uns ein wenig Kunst zu präsentieren: „ Ich kenn hier 'ne Galerie, da gibt’s richtig coole Kunst. " Frank bittet uns daher freundlich, ihn in diese Galerie zu begleiten: Wir nehmen ein Taxi. „ Mensing Gallery, please ", wird der Fahrer instruiert.
Die Taxifahrt Richtung Downtown dauert wenige Minuten. Im Taxi läuft ein Song von einem populären deutschen Schlagersänger und Frank dreht sich zum Fahrer um und sagt: „ Ey Mann, kannste den Scheiß bitte mal leiser drehen? Solche Massenverblödungssongs haben echt nichts mit Musik zu tun – das ist einfach echt endbescheuert. "
Der Taxichauffeur wechselt den Sender, plötzlich hören wir einen Song von Falco und Frank singt mit ihm im Duett: " Die ganze Welt dreht sich um mich, denn ich bin nur ein Egoist … " Nachdenklich blickt Frank dann aus dem Fenster, während der Fahrer die Limousine mit Tempo 50 souverän durch den Hamburger Stadtverkehr manövriert.
Einen kurzen Moment lang denke ich über die Situation nach. Manchmal verstehe ich diesen Typ nicht. Frank ist sowas von anders als andere. Er wirkt manchmal so der Welt entrückt, so unnahbar – als wäre er ein Alien, obwohl er doch sehr humanoid aussieht.
Dann sind wir am Ziel und das Taxi stoppt. Ein paar Leute gucken neugierig, als der große coole Mann mit der scharfen Super-Sonnenbrille aus dem Taxi steigt. Von welchem Planeten kommt der denn?
Frank Gerber, ultimativst üüüberirdisch! Lächelnd deutet Frank auf die Glastür der Galerie: „ Wollen wir? " Seine Entourage und ich begleiten Frank in die Galerie Mensing im Kaufmannshaus, Bleichenbrücke 10, die für alle interessierten Kunstliebhaber wirklich sehr zu empfehlen ist. Wir sehen uns um und Frank ruft: " Alles so schön bunt hier. Pop Art is my drug! Ich bin zu jung für alte Meister! Obwohl: Gibt natürlich auch tolle Meister aus vergangenen Jahrhunderten. Da sehen dann die jungen Wilden schnell echt alt aus! "
Einen Moment bleibt er vor dem Bild eines Malers stehen. Dann sagt Frank: " Vor Jahren stand ich mal vor einer absolut weißen Leinwand. Auch schön. "
Wir sehen uns weiter in der geilen Galerie um, genießen die Art-Atmo und haben Bock auf Bilder und superstarke Skulpturen von interessanten Künstlern und so ganz nebenbei lerne ich von Frank: „ Kunst zu erkennen, ist auch eine Kunst für sich. "
Wir sprechen über den brasilianischen Neo-Pop-Künstler Romero Britto, Damien Hirst und über den angesagten New Yorker Künstler Jeff Koons, der übrigens auch das Cover für das Studioalbum Artpop von Pop-Diva Lady Gaga kreierte.
„ Eine gute Galerie ist für mich immer ein Stück Himmel in dieser Hölle ", sagt Frank zu uns, als wir alle eine Stunde später die Galerie verlassen.
Es gibt eine Skulptur, die mich speziell interessiert, und ich frage Frank: „ Versuch doch mal bitte, ob du die Nummer dieses Künstlers rausfinden kannst, ja? "
„ Ich telefonier' mal rum ", sagt Frank und zieht sein Smartphone aus der Hosentasche, als sei es ein Colt und er ein Gesetzloser in einem Western.
Smart ist er auch ohne Phone. Aber jetzt greift er zum Smartphone. In seinem „ Frankie-Fon " ist sogar das Nümmerchen des Präsidenten gespeichert. Typen wie Frank Gerber verlassen das Haus nie ohne ihr Handy. Ohne Handy ist er irgendwie gehandycapt. Es könnte ja der Papst aus Rom dran sein. Die Corleones.-) Oder Hollywood. Oder sogar der Robbie Williams der Erleuchtung, der Dalai Lama.
Inzwischen ist es fast 18 Uhr. Frank hat seiner Entourage mittlerweile Goodbye gesagt. Wir haben die Location gewechselt. Incognito, mit einer riesigen Jackie-O.-Sonnenbrille und Hut, schlendere ich nun mit Frank durch die belebten Straßen von Winterhude, meine hohen Absätze klappern auf dem Asphalt. Frank sagt: " Die extrem gut aussehenden F.B.Eyewear-Agenten Silvia und Frank sind wieder mal in geheimer Mission unterwegs. Sonnenbrillen auf! Es kommen wieder blendende Aussichten! "
Mit meiner extragroßen Designer-Sonnenbrille sehe ich vermutlich wie die toughe „ Vogue"-Chefin Anna Wintour aus. Die Zarin der Fashion-Welt geht ja auch nie oben ohne.
Frank geht am Mühlenkamp in eine Bäckerei rein und sagt freundlich: " Zwei Brötchen bitte! " Das überaus attraktive Mädchen hinter dem Verkaufstresen fragt: " Normale? " Darauf sagt Frank lächelnd: " Nee, lieber die Verrückten! "
Echt Frank!
Mit einem Coffee to go im Becher in der Hand schlendern wir entspannt weiter. Langsam. Eine Armee der Smartphone-Zombies, die man neudeutsch Smombies nennt, starren beim Gehen mit gesenktem Kopf auf die Displays ihrer Handys und laufen dabei fast in uns hinein. Die Smombie-Apokalypse steht kurz bevor! Ein Touri mit seinem Trolley und viele junge hübsche Dinger, die mindestens so super aussehen wie Madonna-Tochter Lourdes Leon oder It-Model Gigi Hadid, kommen uns auch entgegen. Ein junges Mädchen sieht sogar fast so aus, als wäre sie Kosmetik-Königin und Instagram-Ikone Kylie Jenner, die mit ihrem Beauty-Imperium Kylie Cosmetics die jüngste Selfmade-Milliardärin aller Zeiten wurde.
Die Sonne knallt im Moment nur in meiner Fantasie. Aber weil wir keinen an der Waffel haben, geben wir uns im angesagten Eiscafé im Poelchaukamp erstmal die Kugel. Wenn mein Eis reden könnte, würde es jetzt vermutlich sagen: „ Leck mich! "
Frank lehnt nun lässig draußen an der Häuserwand und betrachtet das Geschehen. Nur ein paar Meter weiter direkt neben uns an der Kreuzung lässt plötzlich eine Frau das Fenster ihres knallroten VW New Beetle herunter und ruft laut: " Hallo, du cooler Vogel! Kennen wir uns nicht? "
Die markante Gerber-Fresse, die schwarze Sonnenbrille , die Basecap, der lässige Gang – wer kennt ihn nicht, denke ich. Es ist seine alte Bekannte Charlotte. Als Frank stehen bleibt, parkt sie ihr neues Wägelchen. Steigt mit einer flippigen Freundin aus. Begrüßt ihn französisch, Küsschen rechts, Küsschen links.
„ Wie geht es dir? ", fragt sie.
Frank schiebt ganz langsam seine Sonnenbrille hoch und mustert sie von oben bis unten. „ Von allen Straßen auf der ganzen Welt … ", sagt Frank mit einem beiläufigen Lächeln. Und antwortet dann: „ Fine, thanks. And you? "
Sie steht nur da. Lächelt.
Und Frank wirkt wirklich seeeehr happy, Charlotte heute hier wiederzusehen. " Hey Süße, was geht? Everything cool? ", fragt er dann mit einem unverschämt charmanten Lächeln und der brennenden Marlboro Light im Mundwinkel. " Ich bin sehr enchantiert, liebste Charlotte, dass ich dich hier treff. Wollten grad für ein Stündchen in ein Bistro. Du kannst mit uns abhängen. Komm doch einfach mit, quatschen wir ein bisschen. Hey, hab gewusst, dass wir uns heut auf dieser goldenen Straße des Glücks treffen. "
Charlotte scheint jetzt etwas irritiert und fragt: „ Wieso hast du das gewusst? Bist doch kein Hellseher! "
„ Aber ja doch, meine Liebe ", lacht Frank. „ Natürlich kann ich hellsehen, ich setze einfach die dunkle Brille ab. "
Charlotte muss kichern. Sie trägt ihr Haar blond und schulterlang wie einst die glamouröse Stil-Ikone Grace Kelly. Sie ist blond, aber nicht blöd. „ Von wegen Blödinen bevorzugt! Blondinen bevorzugt! ", sagte Frank mir mal vor langer Zeit. Er steht auf intelligente Frauen wie zum Beispiel die Juristin Amal Clooney. Intelligenz ist der Backstage-Pass zu seinem Herz.
Sie ist schwarz gekleidet, trägt Jeans und Chanel-Blazer. Charlotte fragt ihre russische Freundin, ob sie etwas Zeit hat, während Frank für einen Moment Charlotte’s neue Tussiletten bewundert. Charlotte ist dressed to kill und trägt neue und mörderisch teure High Heels vom spanischen Designer Manolo Blahnik und sagt lachend: " Kennst doch den Spruch: Männer bekommen von neuen Schuhen Blasen. Frauen bekommen vom Blasen neue Schuhe! "
" Einen kleinen Schuhtick hatte sie echt schon immer ", lacht Frank plötzlich. " Fast jeder will ins Showgeschäft. Nur Charlotte will ins Schuhgeschäft. In New York City brauchte sie mal eben dringend Kohle für schicke Schühchen – schlappe 500 tote Präsidenten! "
Charlotte lacht.
„ Hey Ladies! ", sagt Frank, „ lasst uns starten! " Wir gehen alle in ein wunderschönes Bistro, der Duft von zuckersüßen Törtchen und feinstem Kaffee liegt in der Luft und beim Eintreten behandelt man uns wie Könige. Merkwürdig. Das sehr feine Bistro ist gut besucht, aber wir haben offenbar Glück und kriegen prompt einen Tisch. Frank grinst uns an. Er sieht jetzt aus wie so’n kleiner Junge, der etwas ausgefressen hat. Frank lacht plötzlich laut und klärt auf: „ Ich habe mir erlaubt, einen Tisch zu reservieren. "
Wenn Frank Gerber einen Raum betritt, ist es schwer, ihn nicht zu bemerken. Mit meist schwarzer Sonnenbrille und vor allem seiner coolen Art zieht er mühelos prompt alle Aufmerksamkeit auf sich. Es ist ungefähr so, als würde ein berühmter Revolverheld den Saloon betreten: Es liegt sofort eine gewisse Spannung in der Luft. Bäm!
Die blonde Bistro-Barbie kommt an unseren Tisch und fragt Frank: „ Käffchen, Chefchen? " Während alle anderen Kaffee bestellen, ordert der Aquaholiker Frank zunächst nur Wasser und Cupcakes – und als die gezuckerten Cupcakes fünf Minütchen später serviert werden, begrüßt Frank sie mit den Worten: „ Hallo, ihr Süßen! "
Lässig ziehe ich meine schwarze Bikerjacke aus und mach es mir bequem. Charlotte’s russische Freundin setzt sich direkt neben mich und schlägt entspannt die Beine übereinander, die mindestens so lang sind wie die von Supermodel Kaia Gerber. Sie hat kein Make-up aufgelegt. Ein schönes Kleid von Designerin Victoria Beckham trägt sie und drückt mir eine ihrer Hochglanz-Visitenkärtchen in die Hand. Darauf steht: Irana, Cellistin. Und ich so: „ Aha. "
Dann bewundert Irana meinen Look und fragt, ob ich dafür eine Stylistin engagiere. Ich verneine und plötzlich fällt mir ein Interview auf Süddeutsche.de ein, in dem die französische Schauspiel-Ikone Sophie Marceau gefragt wurde: „ Und damit Sie auf dem roten Teppich besonders hübsch aussehen, engagieren Sie einen Stylisten, der sich um Ihre Garderobe kümmert? " Daraufhin antwortete die schöne Französin cool: „ Wollen Sie mich beleidigen? Sprachen wir nicht eben über die Selbstbestimmung der Frau? Und dann soll ich mich fühlen wie eine Dreijährige, der von Mutti die Anziehsachen rausgelegt werden? Das kriege ich gerade noch selber hin. Auch ohne Abitur! "
Frank erzählt mir die Story, wie er das mondäne Ex-Model Charlotte kennen lernte: (lacht) „ Ich lernte sie in Casablanca kennen – oder war es doch Hamburg? Egal! Meinen trendigen Trenchcoat von Burberry hatte ich jedenfalls gegen 'ne Lederjacke getauscht und sie hieß Charlotte und auch nicht Ingrid Bergmann. Ich lernte sie nach einer wilden Aftershowparty abends in einer schicken Hotelbar kennen. Sie war von überirdischer Schönheit und sofort war ich freudig erregt und in Ständerstimmung und sie brachte so’n Spruch wie: Haben Sie ein Smartphone in der Tasche, oder freuen Sie sich nur, mich zu sehen? Ich dachte: Das muss die Schwester von Superwoman sein! Eine totale Wow-Frau! Zudem sah sie zum Vernaschen süß aus – so supersüß wie 1000 bunte Cupcakes! "
Nachdem Frank zuvor wieder mal den legendären Klassiker „ Casablanca " gesehen hatte, versuchte er Charlotte mit toughem Auftreten á la Humphrey Bogart zu imponieren. Frank Gerber war zu dieser Zeit ein veritabler Womanizer und datete viele verschiedene Frauen wie z.B. eine italienische Comtessa oder eine schöne Ballerina oder ein heißes Model, das wie die junge 68er-Ikone Uschi Obermaier aussah. „ Müssen wir noch treu sein? " war seine Standardfrage. Bevor es ihn dann mal wieder voll erwischte. Als er die Schöne erblickt, ist er gänzlich entzückt!
Frank: „ Wir sahen uns an und waren sofort hin und weg: Es war Liebe auf den ersten Blickfick. Man nennt mich ja auch Mister Knister: Zwischen Charlotte und mir knisterte es nämlich heftig. Ein sexy Kleid und Fuck-me boots trug sie und roch sehr gut nach Opium von Yves Saint Laurent: Das Parfum des französischen Modeschöpfers sorgte 1977 für ein Skandälchen. Aber das ist wieder 'ne andere Geschichte. Der Action-Abend an der Hotelbar endete jedenfalls mit einem totalen Alk-Absturz und etwas später stand sie vor mir im Hotelzimmer und trug sexy Dessous des britischen Labels „ Agent Provocateur ". Dann landeten wir zusammen im Bett und ich meinte: Hey Charlotte, Let’s Spend the Night Together, und dann seh’n wir mal, wie das mit uns weitergeht. Zuerst dachten wir beide, das war nur ein ONS und vielleicht wird es sowas wie das Vier-Nächte-Abkommen oder wir werden Fuckbuddys, aber dann wurde daraus doch ein Affärchen, na klärchen, und wir sind monatelang hormongeflashed durch die Gegend gezogen und verbrachten den Super-Sommer in Südfrankreich. "
Frank war von Charlotte sehr angetan. Mehr als Freundschaft sollte aber bitteschön nicht daraus werden. Denn kurz bevor die Wedding-Pläne thematisiert werden, wird Frank prinzipiell der Boden unter den Füßen zu heiß, und er macht die Fliege. Frank sagte damals zu Charlotte: „ Heiraten? Nee! Forget it, Baby! Für mich wäre das nichts. Das Herz ist ein heißes Pflaster. Die Liebe kann ein Killer sein. Als hätte Amor statt dem Bogen 'ne verdammte Smith & Wesson benutzt. Leute wie ich lieben anders. Ich bin nicht nur in eine verknallt. " Natürlich kam es dann doch alles etwas anders. Der Autor Frank Gerber und seine damalige Freundin Charlotte gingen in Südfrankreich sogar eine ménage á trois mit einer jungen Französin namens Chloé ein und hatten viel Spaß zu dritt. Blow Job-Sharing und so. Während Monsieur Gerber uns von Mademoiselle Chloé erzählt, hört Charlotte trés interessiert zu. Zustimmend nickt sie und sieht ihn dabei mit ihren tropengrünen Augen an.
„ So war das ", erzählt Charlotte und zieht - wie einst die jungen Damen im mondänen Berlin der wilden 20erJahre - an ihrer silbernen Zigarettenspitze.
Frank nippt inzwischen entspannt wechselweise an Espresso und Mineralwasser. Ich frage ihn: " Was war so faszinierend an Charlotte? "
Frank zieht seine Sonnenbrille cool bis zur Nasenspitze vor. „ Zum Beispiel reagiert sie nicht allergisch auf Nüsse. Wenn du verstehst, was ich meine! "
Charlotte lacht und verschluckt sich fast an ihrem Kaffee. Schnell stellt sie die Tasse ab und sagt: „ Balllicking ist nun mal mein Ding. "
Shut up!, denke ich. TMI ( Too Much Information )! „ Mal ernsthaft ", frage ich weiter. „ Was war so faszinierend an Charlotte? "
" Jede Beziehung profitiert von spontanen Aktionen ", antwortet Frank und zieht dann an einer E-Zigi mit Cannabisgeschmack. „ Kennste den Song " Taxi nach Paris "? Mit einem Taxi nach Paris, das haben wir echt gebracht. Einfach so ", erzählt Frank. " Zuerst ging ich in die Bank rein. Die Cash-Maschine kotzte ein paar Scheine aus. Dann rief ich: „ Hallo, Taxi! " Ich schob dem Taxifahrer die Kohle rüber, zwei lausige Riesen – und so’n paar Stunden später sahen wir schon den Eiffelturm und ich rief: Bonjour, süße Leichtigkeit! Wir fanden es superschön, ohne konkretes Ziel mit der Metro durch ganz Paris zu fahren. Dann pantherten wir in den Louvre und verbrachten viele Stunden damit, uns in diesem Museum berühmte Kunstwerke anzusehen. Einmal hatten wir sogar Sex im Louvre. Wir dachten: Machen wir’s auf französisch vor der Mona Lisa! Diese Revolution hatte Frankreich nicht auf dem Zettel! Das gab vielleicht ein Theater! Die Französische Revolution von 1789 bis 1799 hatten viele Franzosen vielleicht schon vergessen, aber von unserer Revolution wird tout Paris noch in 1000 Jahren sprechen! Eine amüsante Story wie aus einem Hollywoodfilm. (lacht) Wir streunten auch im Pariser Künstlerviertel Montmartre rum, besuchten die berühmte Garnier Oper und am Abend schlenderten wir mit 'ner Flasche Schampus in der Hand champagnersaufend über die Champs-Elysees bis zum L’Arc Triomphe. Später sind wir durch unzählige angesagte Clubs gezogen und haben auf dem Dancefloor getanzt, Party like a Rockstar. Nächtelang kippten wir Drinks in Harry’s New York Bar in der Rue Daomou Nr. 5, aber irgendwann war der Trip vorbei: Au revoir, Harry’s Bar! Als Charlottchen am nächsten Tag ihre Erzeugerfraktion anrief, gab’s vor allem richtig Trouble mit ihrem Alten und ich dachte nur: Was will er denn jetzt? Meine modernen Ansichten führten schnell zum Konflikt mit Charlottes konservativen Eltern. Speziell ihr hochnäsiger und versnobter Vater tickte komplett aus, machte einen auf Drama-King und beschimpfte mich am Telefönchen wegen meiner niederen Herkunft als Filou. Sympathisches Kerlchen. "
Charlotte nickt zustimmend und Frank erzählt weiter: „ Das muss man sich mal reinziehen. Und alles nur, weil wir locker abgefeiert haben. Was sollt’s? Ich glaub, ihr Alter war ganz happy, als sein geliebtes Töchterchen sich von mir trennte: Die Schöne ohne Biest! "
Frank erinnert sich an den Tag, als Charlotte ihn partout ihren Eltern vorstellen wollte: „ Solche Aktionen sind natürlich nichts für den Frank. Ich sagte zu Charlotte: „ Sweetheart, ohne 'ne Buddel Bier und 'n paar harte Drinks steh ich das nicht durch. " Im schönen Stadtteil Blankenese hab ich mich dann erstmal zugeknallt. Voll getankt fuhren wir dann mit dem Taxi direkt bei ihren stinkreichen Eltern in der Elbchaussee vor. 'N büschn angetüdelt war ich und als wir dann zu Fuß die letzten Meterchen auf die Villa zutorkelten, sah ich ihre oberöden Oldies schon vor der edlen Eingangstür stehen. Hölle. Als ich ihre langen Gesichter sah, wurde mir auf einmal echt ganz übel und meine Drinks feierten fast ein Comeback. „ Scheiße, der Gerber kommt! ", sagte ich, weil ich ihre Gedanken lesen konnte und zudem instinktiv checkte, dass meine Anwesenheit nicht wirklich erwünscht war. Zum Glück gehörte so ein Typ wie ich zur „High " Society, und ich sprech nicht von der gesellschaftlichen Oberschicht. Einige Nächte zuvor hatte ich nämlich per Zufall einen durchgeknallten Drogenbaron aus Mexiko getroffen, der mir freundlicherweise Speedy-Gonzales-mäßig ein paar schöne Sachen in die Pfoten drückte. Mit den spaßfördernden Substanzen verpisste ich mich dann erstmal schnell auf die Toilette ihrer Eltern: Legal, illegal, scheißegal. "
„ Der gut situierte Familienclan bekam es echt mit der Angst zu tun, als ihre Richbitch zum Essen diesen schrägen Vogel mit nach Hause brachte ", lacht Charlotte laut, den Blick auf mich gerichtet.
„ Hey, das hab ich gehört! ", lacht Frank.
„ Als ich Frank meinen Eltern vorstellte, waren die konsterniert ", erzählt Charlotte. „ Sie dachten: Why Him? Für meine Eltern war sein Benehmen wirklich shocking! Seine wilden Wuschelhaare waren wie immer zerzaust und standen punkig in alle Himmelsrichtungen, und im Mund hatte er permanent eine Zigarette. Mein schwer erziehbarer Dad hielt ihn für einen impertinenten Rotzlöffel, weil er später im teuren In-Restaurant trotz Rauchverbots einfach paffte und meine Mutter sagte hinterher zu nur mir: „ Kann der Junge sich nicht mal die Haare ordentlich kämmen oder zu Star-Coiffeur Udo Walz gehen? " Meine Eltern hielten ihn für einen notorischen Bad Boy, aber für mich war Frank der coolste Typ auf diesem Planeten, weil er mir zeigte, dass das Leben auf der wilden Seite sehr viel geiler ist … "
Ein Tag im Dezember: Der charismatische Autor Frank Gerber und seine Göttin Charlotte sitzen wenige Tage vor X-mas im Flieger Richtung New York, um im Big Apple Silvester zu feiern. Sie checken im noblen Hotel The Plaza ein, machen eine romantische Kutschenfahrt durch den Central Park, sehen sich den gigantischen Weihnachtsbaum vorm Rockefeller Centre in Manhattan an und gehen shoppen im weltberühmten Geschäft von Tiffany & Co. an der Ecke 57th Street und Fifth Avenue.
New York, New York! The City That Never Sleeps, und der ausgeschlafene Frank war wieder mal mitten drin. „ Es war 'ne tolle und eine verrückte Zeit ", erinnert sich Frank, der sich damals regelrecht in diese Stadt verliebte. „ Wir lagen nackt in einer Badewanne voller Champagner. Das war genau nach Charlotte’s Geschmack, sie war damals fast so verschwenderisch und vergnügungssüchtig wie die französische Königin Marie Antoinette und fast meine komplette Kohle ging für ihre Markenklamotten drauf, denn sie lebte nach der Devise: No-Name-Teil? Not my Style! "
Charlotte kichert. Sie schiebt ihm einen Teller mit neuen Cupcakes hin. „ Probier doch bitte mal von denen ", sagt sie großzügig.
Frank schüttelt den Kopf. „ Non, merci ", haucht er leise. Dann lehnt er sich sehr lässig zurück und erzählt weiter: „ Irgendwie fand Charlottchen mich damals rattenscharf, obwohl ich nicht zum Rat Pack gehörte. So'n Paar wie Romeo und Julia waren wir aber nicht. Eher so wie Sid und Nancy oder Kurt und Courtney. Gibt Leute, die meinen sogar, wir waren mehr so’n Anarcho-Pärchen wie Clyde und seine Gangsterbraut Bonnie. So’n Typ namens Amor machte dann einen auf Sniper und nahm uns ins Visier, aber irgendwie hat er uns beide nicht voll getroffen: War nur so’n Streifschuss. Eines Tages wachte ich auf und sie war wech. Ohne Tschüss zu sagen und so. Thank you for the wonderful time! hatte sie mit einem pinkfarbenen Lipstick auf den Badezimmerspiegel meines Apartments geschrieben. Nach nur 42 turbulenten Tagen jettete sie dann ins sonnige L.A. und verliebte sich neu. Ihr junger Lover war der attraktivste Quarterback in der gesamten American Football Liga, er lebte in einer prächtigen Villa am Sunset Boulevard, wo übrigens auch das legendäre Chateau Marmont Hotel liegt, in dem mal die Mitglieder der Rockband Led Zeppelin die Lobby des Hotels auf Motorrädern durchquerten. Aber irgendwann haben sich Charlotte und dieser Typ nur noch gezofft. Sie hatten kaum noch Sex: Ihr sixpacktragender Lover hat ständig die Tür geknallt, aber leider sie nicht mehr. Also packte Charlotte eines Nachts nach einer Late Night Show die kultigen Köfferchen von Louis Vuitton und zog weiter. Charlotte ist zwar seit vielen Jahren überzeugte Veganerin, Frischfleisch mochte Charlotte aber schon immer: Die Liste ihrer Toyboys, Poolboys und galanten Gigolos ist gigantisch lang. "
Charlotte sieht Frank eine Weile schweigend an. „ Zum Glück hast du mir verziehen, dass ich damals einfach abgehauen bin. "
„ Au contraire, meine liebe Charlotte ", lächelt er.
„ Wirklich nicht? "
Frank streckt lächend in Mick-Jagger-Manier seine Zunge raus. „ Sorry, ich bin totally nachtragend. It’s true. Das Ende unserer Love Story hat mir den totalen Knockout versetzt. Ich gab damals sogar eine Verpißtenanzeige auf. Ich komm nicht drüber weg, dass du dich einfach so verpisst hast und mit diesem Quarterback losgezogen bist. "
„ Meinst du das ernst? "
„ Nee. Quatsch! ", lacht Frank. „ Ich bin nicht nachtragend, da hätt' ich zu viel zu schleppen. "
„ Dieser Quarterback war sowieso nicht Mr. Right ", lacht Charlotte. Ich kenne coole Frauen, die Eier in der Hose haben und Männer, die echte Pussies sind. Er war eine echte Pussy. "
Alle lachen. Die russische Cellistin Irana wechselt das Thema und erzählt uns von einem geplanten Urlaubs-Trip: „ Vielleicht gönnen wir uns ein paar Tage im Schnee. "
„ Im Schweizer Promi-Skiort St. Moritz? ", fragt Frank.
„ Nein ", kichert sie. „ Kolumbien. "
Alle sind am Abkichern. Irana sieht der US-amerikanischen Rocksängerin Courtney Love zum Verwechseln ähnlich. Die Witwe von Nirvana-Sänger und Grunge-Ikone Kurt Cobain ist aber ein weniger größer. Irana hat ihr Smartphone ständig im Anschlag, postet reihenweise Selfies auf Instagram. Nach dem Abitur studierte die androgyne Schönheit in London Kunst. Träumte davon, Bildhauerin zu werden, bevor sie sich in das Cello verliebte. Etwas später wurde die talentierte Cellistin an einem renommierten Konservatorium aufgenommen.: „ Ich wollte nicht so enden wie mein Momager ", erzählt Irana. „Meine Mom lebt noch in Moskau, hat mich damals gemanagt. Dann traf sie in einer schmuddeligen Bar einen neuen Macker und heute hat sie verdammt schlechte Karten. Ihr Baby hängt an der Flasche. Ihr neuer Mann auch. Der Typ säuft nur den billigsten Fusel und ist ständig voll wie 1000 Russen. Eine Flasche Vodka ist ja in Moskau für nicht wenige Menschen das russische Frühstück. "
Anscheinend ist der neue Typ an der Seite von Irana’s Mutter ein Säufer und noch dazu ein Schnacker, der ihrer Mom das Blaue vom Himmel verspricht – doch der Alltag in Moskau ist ziemlich grau.
Charlotte sieht plötzlich nervös auf ihre sündhaft teure Cartier-Uhr. Sie müsse jetzt los, meint sie.
Ganz gentlemanlike bestellt Frank den Ladies am Ende des Treffens ein Taxi für eine sichere Heimfahrt, weil wir alle zuviel getrunken haben.
" Was machste eigentlich so jobmäßig im Moment? ", fragt Frank.
" Habe einen gut dotierten Job. Böse Zungen behaupten, ich hätte mich hochgefickt. ", lacht sie schallend und zieht das Smartphone aus ihrer royalblauen Birkin-Bag von Hermés. „ Nein, ohne Witz: Im Moment jobbe ich bei einer Werbeagentur und lege nebenbei als DJane in angesagten Clubs auf. "
" Ich Tarzan – du DJane! ", lacht Frank. " So’n Job hat das It-Girl Paris Hilton auch mal gemacht, ne? Kaum zu glauben, wie viel manche DJs abcashen. "
" Das DJing ist lukrativ. Für vier Nächte auf Ibiza sahnte Paris Hilton laut " New York Post " satte 2,7 Millionen Dollar ab. "
„ In echt? " fragt Frank. „ Das is' ja der Superbringer! Hey, willste bei uns auch mal so’n bisschen mitmachen? Eigentlich biste ja wie ich eher der Nachtmensch, oder? Vampirfreundliche Arbeitszeiten sind bei uns selbstverständlich. Man macht nur die Nachtschicht und tagsüber kann man die Öhrchen bügeln. "
Charlotte pustet sich energisch eine Haarsträhne aus dem Gesicht. " Ja, mal sehen. Aber nicht als Sexcretary. Wir können gerne nochmal drüber reden. "
" Okay, geht klaro, wunderbaro! Brave Mädchen kommen in den Himmel. Böse Mädchen kommen zu uns! Komm auf die dunkle Seite. Wir haben Sonnenbrillen! ", lacht Frank.
„ Gibt es bei Star Statement irgendwelche Regeln? "
„ Regeln? Nicht bei uns! ", antwortet Frank.
" Sounds good! "
„ Charlotte, lass uns bitte später phonen. Ich call die nächsten Tage mal durch, okaychen? ", sagt er lächelnd. Bevor er sich galant mit Kusshand verabschiedet: „ It was nice to meet you! "
" Und wann rufst du mich an? "
" Wenn Dein Telefon klingelt! "
" Das ist aus dem Film " Be Cool " mit John Travolta. "
" Hey, du bist ja 'ne echte Cineastin. Du hast es drauf, Baby! "
" Call me darling, es ist alles okay zwischen uns ", lacht Charlotte. Ciao-ciao, bis bald. Küsschen, tschüsschen! "
„ I see you Baby … ", nuschelt Frank lässig. „ Bis später, vielleicht auch früher … "
Dann steigen Charlotte und ihre russische BFF in den Wagen ein, machen noch 'ne Winkung und der junge Taxifahrer mit der Ray Ban und dem Star Trek-T-Shirt brettert fast so wie im Film Fast & Furious mit Full Speed los.
Die Bistro-Barbie fragt freundlich nach, ob wir noch was möchten. Nach einem intensiven Blick in die Karte entscheide ich mich für einen Rotwein – genau fünf Euro. Frank nimmt noch 'ne Coke.
„ Merci, Marie-Louise ", sagt Frank lächelnd, nachdem die flamboyant gekleidete Bedienung schon mal die leeren Gläser abräumt. Während wir auf die Getränke warten, lenke ich das Gespräch schnell auf ein neues Topthema.
Frage: Vor nicht langer Zeit feierte Rockstar Udo Lindenberg das offizielle Release seines neuen Albums " Stärker als die Zeit ", an dem du wieder mitgewirkt hast. Mit Udo Lindenberg zusammen Songtexte zu schreiben kommt für die meisten Textdichter einem Ritterschlag gleich. Du hast bei zwei Songs die Texte mitgeschrieben, bei " Coole Socke " und bei dem grandiosen Song " Göttin sei Dank ". Erzähl mir bitte was darüber.
Frank Gerber: Back on top: Udo Lindenberg landete mit seinem neuen Werk sofort direkt auf Platz 1 der deutschen Album-Charts. In ganz Deutschland kam es zu Panik-Käufen: Unglaublich viele Fans wollten das neue " Panik "-Album STÄRKER ALS DIE ZEIT, bevor es eventuell irgendwann vergriffen ist.
Frage: Du hast darüber folgendes geschrieben: „ Von wegen altes Eisen: Udo Lindenberg ist Heavy Metal! "
Frank Gerber: Yeah! Der Mann mit dem Colt in der Kehle war ja zu diesem Zeitpunkt zarte 70 Jahre jung und meldete sich mit einem Knall zurück. Sogar der ROLLING STONE knallte Udo auf dem Cover seiner aktuellen Ausgabe! Der Run auf die Tickets für die Must-See-Stadion-Konzerte von Udo war auch gigantisch. Tickets wurden in großen Mengen vertickt. Dann hieß es: Ausverkauft! Die einen hatten die Konzertkarte, die anderen die Arschkarte! Okay, sein von Kritikern enthusiastisch abgefeiertes Abgeh-Album " Stark wie Zwei " war bereits fucking fantastisch und ein absoluter Meilenstein. Hab ja damals darüber den Spruch gebracht: Udo Lindenberg rettet der deutschen Rockmusik den Arsch. Es geht aber immer weiter: Einen Rückwärtsgang hat mein alter Kumpel Udo nicht – nur einen Rockwärtsgang! Irgendwann hat Udo einen neuen Vertrag bei DolceRita Recordings unterschrieben, einem Label von Warner Music Central Europe. Sein 35. Studioalbum " Stärker als die Zeit " hat dann alles nochmal locker getoppt und reiht sich im erstklassigen Oeuvre des deutschen Rocksängers ganz vorne ein.
Frage: Thomas Hüetlin schrieb in DER SPIEGEL: „ Niemand in diesem Land hat so viel SOUL wie dieser alte weiße Mann, der das Singen nie gelernt hat. " Daraufhin hast du geschrieben: „ Wir erklären uns mit Udo Lindenberg SOULidarisch! "
Frank Gerber: Yeah! Viele der neuen Songs sind 'n echter Burner! Udo ist der Musik-Polizei ja schon öfter (hit)verdächtig aufgefallen. Mit Songs wie „ Sonderzug nach Pankow " schrieb Udo Lindenberg deutsche Musikgeschichte. Und auch diesmal hat der berühmte Musik-Magier wieder 'n paar Hits aus seinem berühmten Hut gezaubert: Udo ist kein One-Hit-Wonder, er ist ein One-Hut-Wunder! Ganz oben auf meiner Playlist steht der Titelsong " Stärker als die Zeit ", der in London an der Abbey Road aufgenommen wurde, das ist die Melodie von Nino Rota aus Francis Ford Coppolas Mafia-Epos " Der Pate ". You’ve got to spotify this song. It’s so awesome! Check den Track - Killercooles Ding!
Frage: Udo Lindenberg hat kürzlich erst das Album „ MTV Unplugged 2 – Live vom Atlantik " herausgebracht und es waren wieder hochkarätige Gäste dabei wie zum Beispiel die Kids On Stage, Jan Delay, Alice Cooper, Gentleman, Andreas Bourani, Marteria und die deutsche Schauspielerin Maria Furtwängler. Aber auch exzellente Musiker wie Pascal Kravetz standen mit auf der Bühne. In all den Jahren hatte Udo immer sehr gute Musiker um sich, oder?
Frank Gerber: Klar, das Panikorchester. Udo hatte immer exzellente Musiker am Start: Jean-Jacques Kravetz, Steffi Stephan, Bertram Engel, Hannes Bauer, Jörg Sander, Hendrik Schaper und so. Die Jungs haben alle verdammt viel drauf.
Frage: Du hast mal gesagt: Udo Lindenberg ist nicht irgendein Rockstar, er ist DER Rockstar, eine Legende.
Frank Gerber: Yeah, so ist es. Das Musikbiz ist verdammt schnelllebig. Stars kommen, Stars gehen – Hallöchen und Auf Wiedersehen! Leute von heute sind schon morgen von gestern. Aber mein junger Freund Udo ist schon ewig am Start und powert heiter weiter. Udo hat viel Power, nur seine Bilder lassen sich hängen. Ein Blick in seine komplette Diskografie zeigt, dass Udo Lindenberg enorm produktiv und kreativ war. Er haut immer neue Alben raus, ist auf dem „Rockliner " unterwegs, und rief sogar die Udo Lindenberg Stiftung ins Leben. Ich bewundere ihn vor allem für sein soziales und politisches Engagement. Rock gegen Rechts? Das macht er doch mit links! El Panico denkt positiv: Udo lässt den Kopf niemals hängen, sonst fällt ja auch sein berühmter Hut runter. Er ist 'ne coole Nummer, wir hängen gern zusammen ab. Udo und Frank in Action! Typen wie wir, zwei Jungs von der Straße, sind oft zusammen irgendwo bei 'nem Drink an der Bar und manchmal malt der Panicasso auch was für mich - ein echter Lindi hängt ja schon in der Star Statement-Zentrale hinter Panzerglas. Dieses signierte Meisterwerk ist absolut newseumsreif. In einem Tresor hab ich außerdem rund ein Dutzend Original-Zeichnungen von Udo, die er mal extra für mich an der Bar im „ Atlantic Hotel " gemacht hat. Ich sage immer: Besser von Lindenberg gemalt als vom Leben gezeichnet! "
Frage: Udo Lindenberg’s knallbunte „ Likörelle " sind in der Tat der Hammer! Der Meister mischt die Farben und so ganz nebenbei auch noch die Kunstszene auf. Seine Werke werden ja mittlerweile in Galerien ausgestellt und befinden sich heute sogar im deutschen Bundeskanzleramt. War Udo’s Bruder nicht auch Maler?
Frank Gerber: Righty right, Udo’s Brother Erich Lindenberg war auch ein greatartiger Kunstmaler, unterrichtete zeitweise an der Akademie der Bildenen Künste in München als Dozent.
Frage: Manche Stars bekommen einen Stern auf dem Walk of Fame. Udo Lindenberg bekam einen eigenen Stern mitten auf St. Pauli. Zudem hat er ein Denkmal in Gronau, seine Panik City und das Bundesverdienstkreuz und die Regisseurin Hermine Huntgeburth hat das musikalische Biopic „ Lindenberg! Mach dein Ding! " inszeniert - und sogar eine Schule wurde nach ihm benannt, die Udo Lindenberg Mittelschule in Mellrichstadt.
Frank Gerber: Coole Schule – yeah! Und eins ist oberklar: Udo Lindenberg wird auch zum neuen Ehrenbürger der Stadt Hamburg ernannt.
Frage: Ihr seid bevorzugt mit dem Auto unterwegs, denn Udo kann sehr gut „ rockwärts ausparken " hast du mal erzählt.
Frank Gerber: Turn Up The Music - und dann nachts im Agenten-Look in seinem schwarzen Panik-Porsche rumcruisen, das machen wir auch öfter, yeah. Oder wir quatschen über neue Songtexte und über neue prestigeträchtige Projekte und so. Nachdem das neue Mega-Meisterwerk " Stärker als die Zeit " ready war, schrieb Udo mir: „ Thanx for all, bist ´n echter Top-Amigo! " Yeah, unsre Freundschaft ist das Größte, so richtig Rat-Pack-mäßig, best Buddies wie Frank Sinatra und Dean Martin.
Zwei echte Typen: Frank und Udo! Die beiden Männer gehen wirklich sehr vertraut miteinander um, sie sind echt beste Freunde. Habe die beiden schon öfter zusammen gesehen, zuletzt im Atlantic Hotel: In der integrierten Smokers Lounge saß Udo Lindenberg und rauchte Zigarre. Frank Gerber haute ihm kumpelhaft auf die Schulter. Dafür bekam er dann eine dicke Umarmung vom Panikrocker.
Frage: Wie läuft die kongeniale Zusammenarbeit des Jahrhundert-Duos?
Frank Gerber: Es ist keine Arbeit. Finde dieses Wort nicht wirklich passend. Es ist kreativer Spass. Macht einfach immer Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Dabei entstehen dann natürlich so Sachen wie zum Beispiel Lyrics, Lockerlyrics: Als Kreativitäter mit an Bord bin ich ja schon viele Jahre. Seine Ecken und meine Kanten sind ein gutes Team. Wenn wir zusammen abhängen, sind wir oft wie kleine Kinder. Wir hängen dann oft ein Schild draußen vor die Präsidentensuite: „ Bitte nicht stören! (U)Do Not Disturb! " Manchmal trommelt Udo dann auf irgendwelchen Gegenständen rum und singt unplugged nur für mich.
Frage: Zur Vorbereitung auf dieses Interview durfte ich als einzige auch kurz in einige wertvolle Briefe von Udo Lindenberg reinlesen, die er dir vor vielen Jahrzehnten geschrieben hat. Zum Beispiel schreibt der Bundesrocker in einem Brief die goldenen Worte: „ Ich glaube, dass Du ein sehr guter Schreiber werden kannst und wenn ich sag sehr gut, dann meine ich total spitze, und davon gibt’s in Deutschland nicht viele. "
Frank Gerber: Ich war damals noch 'n junger Typ und es hat mir natürlich unglaublich viel bedeutet, dass ein großer Künstler wie Udo Lindenberg einem Straßenjungen wie mir solche Zeilen schreibt. Hat mir 'nen unheimlichen Kick gegeben. Sein Standing im Musikbiz ist exzellent. Von ihm ein Kompliment zu bekommen, ist eine ganz große Ehre. Ultimativst überirdisch! Er hat mir außerdem immer Mut gemacht, wenn ich mal down und nicht so super drauf war. Ich werd ihm dafür auf ewig dankbar sein. Udo war für mich schon damals einer der genialsten Texter in Deutschland und ganz viele Jahre später haben’s ja auch die anderen endlich geschnallt: Er hat dann etliche literarische Auszeichnungen erhalten – 2007 bekam Udo Lindenberg zum Beispiel die Carl Zuckmayer Medaille, 2010 den Jacob Grimm Preis.
Frage: Der in Bremen geborene Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre, der auch Bücher wie „ Soloalbum ", „ Livealbum " oder „ Deutsches Theater " geschrieben hat, hat in seinem Buch „ Panikherz " sehr viel über Udo Lindenberg berichtet. Hast du das Buch gelesen?
Frank Gerber: Nee, leider noch nicht, aber ich werd mir das Ding irgendwann mal reinziehen. Ich mag Benjamin. Udo und ich kenn' uns schon so verdammt lange, ich könnt' 1000 Bücher über ihn und die Panikprominenz schreiben. Vor allem über die Zeit, als wir beide jahrelang fast jede Nacht an dem Comeback-Album „ Stark wie Zwei " dran waren. So’n bisschen was hab ich ja auch schon geschrieben – Mein Kumpel, der Rockstar. Das übrige ist hier oben sicher verwahrt. (Er tippt sich gegen die Stirn.)
Frage: Auf Tour mit Udo Lindenberg: Gibt sicherlich Menschen, die glauben, dass es schwer sein muss, mit einem berühmten Rockstar wie Udo Lindenberg einfach so mal um die Häuser zu ziehen?
Frank Gerber: Da hast du verdammt recht. Millionen Leute denken: Ständig lauern ihm Paparazzi auf und ein Superstar wie er kann keinen Schritt mehr ohne eine Armada von Bodyguards machen, aber das ist natürlich Bullshit. He is one of the very famous people in Germany, aber so krass isses nun auch wieder nicht: Die nationale Musikikone ist nicht rund um die Uhr von Security umgeben. Manchmal ruft er mich an und kurze Zeit später erreiche ich dann mit einem Taxi das Hotel Atlantic Kempinski an der Alster. Das Hotel Atlantic ist ja der Panikpoint. Ist immer wieder ein giga-geiles Gefühl, wenn das Taxi vor dem Grand Hotel vorfährt, ein livrierter Portier mir freundlich die Beifahrertür öffnet und ich ins Foyer schreite. Die Geschichte des Hotels ist prompt präsent und man denkt an die berühmten Glamour-Gäste wie die Opernsängerin Maria Callas, Madonna, Romy Schneider oder die Rolling Stones, die ich da übrigens nachts mal getroffen habe. Nicht selten hängen Udo und ich in seiner Suite oder in der imposanten Lobby im mondänen Hotel Atlantic rum. Dauert nur noch ein Minütchen, spricht dann der Mann mit Hütchen. Udo lebt ja im Hotel - Coco Chanel hat's vorgemacht: Die französische Modedesignerin Coco Chanel lebte viele Jahre im Pariser Hotel Ritz an der Place Vendome. In solchen Hotels war damals immer was los: Der Liftboy holt sich munter einen nach dem anderen runter – und der Gast aus Hamburg-Rissen ordert noch ein extra Kissen …
Frage: Eine Privataudienz beim Panik-Papst ist für „ Normalsterbliche " natürlich nicht so einfach zu erhalten. Ihr trefft euch also im Hotel Atlantic – und was macht ihr dann so?
Frank Gerber: Durch die berühmte gläserne Drehtür verlassen wir dann irgendwann das Hotel Atlantic: Ich bin übrigens schon zig-tausendmal durch diese Drehtür gegangen. So langsam hab ich den Dreh raus. Einmal liefen wir zum Beispiel rüber zu Nina Hagen. Die Sängerin Nina Hagen, die deutsche „ Godmother of Punk ", war in St. Georg, Deutsches SchauSpielHaus Hamburg, und sang Bertolt Brecht. Ein voll geiler Brecht-Abend. Nina hat das echt gut gemacht. Ich bin übrigens ein wirklich sehr großer Brecht-Fan. Glaub, jeder kennt den Welt-Hit „ Die Moritat von Mackie Messer " aus seinem berühmtesten Werk Die Dreigroschenoper von 1928: „ Und der Haifisch, der hat Zähne … " Echt Brecht! Hammer, oder? Danach haben Udo und ich einen Taxi-Trip zur Reeperbahn gemacht. Am Hans-Albers-Platz drückten wir dem Taxifahrer ein paar schnelle Scheine in die gierigen Greifhebel und sprangen raus. Vor dem St. Pauli Theater am Spielbudenplatz haben wir dann den grandiosen Schauspieler Ben Becker getroffen, der in vielen coolen Filmen mitspielte wie z.B. Marlene Dietrich, Sid & Nancy / Ex & Pop, Comedian Harmonists oder Chaostage – We Are Punks! Bis morgens um vier haben Ben, Udo und ich mit ein paar sehr schönen Frauen dann abgefeiert.
Frage: Du bist ein absoluter Nachtmensch, das weiß jeder, und du hast mal gesagt: Menschen, die morgens um 14 Uhr frisch und ausgeschlafen bei mir klingeln, sind mir suspekt.
Frank Gerber: Yeah! Was stimmt mit den Leuten nicht, die einem morgens um 14 Uhr aus dem Bett klingeln? Haben die sonst nix zu tun? Neulich sagte ein Typ zu mir: „ Ich bin Frühaufsteher und stehe dazu. " Daraufhin antwortete ich: „ Ich bin Langschläfer und liege dazu. "
Frage: Wo treibt du dich mit Udo sonst noch rum, wenn ihr hier in Hamburg seid?
Frank Gerber: Manchmal panthern wir auch in seine galaktisch geile Galerie " Udo Lindenberg & more, Walentowski Galerien " in die Europa Passage am Ballindamm. Und alle so: Kreisch! Maxikreisch! Alle stehen auf Udo, Mann! Der in Germany immens populäre Rocksänger wird natürlich überall erkannt: Viele Fans wollen dann ein Autogramm oder ein Selfie vor der Elphi. Gibt auch viele Leute, die können gar nicht glauben, dass da plötzlich der echte Udo L. aus Gronau vor ihnen steht und halten ihn für ein Lindenberg-Lookalike. Wer weiß, wer weiß. Vielleicht wurde Udo Lindenberg ja nach dem großen Erfolg von Stark wie Zwei entführt und durch ein Udouble ersetzt?
Frank und Udo machen auch auf der weltberühmten Reeperbahn oft kräftig einen drauf. Hier trifft sich die halbe Welt und die Halbwelt.
„ Heut ist mir die Reeperbahn etwas zu zivilisiert ", sagt Frank über die Meile. „ Als sie noch schön dreckig und gefährlich war, war's geiler. " Frank erzählt mir von seinen zahlreichen Reeperbahn-Besuchen mit dem Rockstar: " Udo und ich, wir sind beide nachtaktiv. Obwohl tageslichttauglich, sind wir meist nachts unterwegs. Die geilste Zeit beginnt um 1.00 Uhr morgens! Ich nehm Udo immer in den Arm und sag: „ Ey Alter! Wir zwei haben ja einen Spezialauftrag: Wir machen wieder die Nacht zum Tag! " Wenn zwei vertrauenserweckende Typen wie wir um die Häuser ziehen, will natürlich immer irgendjemand was von uns. Wir fallen ja auch auf wie Pinguine in der Wüste oder Crocodile Dundee im grell-bunten L.A. Darum ziehen wir ab und zu auch die hippen Hoodies an und sind undercover unterwegs. Die Meister der Tarnung ziehen dann durch den Großstadtdschungel oder wollen sich im Hamburger Redlight-District amüsieren: Zwei Buddies rocken die Reeperbahn. "
Frage: Die Reeperbahn hat sich im Laufe der Zeit doch sehr verändert. Trotzdem gibt es viele Leute, die immer noch die alten Bilder im Kopf haben.
Frank Gerber: Yeah, das Gequatsche ist noch immer dasselbe: Für sie ist Hamburg Klein-Chicago an der Elbe! Gangster, Zuhälter und Rocker – und die Colts, die sitzen locker! Aber meistens sieht’s doch ganz anders aus: Die Sonne geht unter, die Lichter der Stadt gehen an und auch die Reeperbahn glitzert dann nachts in allen Farben und erinnert mich ein bisschen an den Strip in Las Vegas. Auf der Reeperbahn geht’s dann voll ab - und nicht nur nachts um halb eins. Da steppt zwar nicht Fred Astaire, aber dafür der Bär! Ich bin mit Udo wirklich oft auf’m Kiez: Große Freiheit, Panoptikum, Beatles-Platz und Herbertstraße. Wir sprechen oft über Domenica und den Star-Club. Manchmal gehen wir in die legendäre Boxer-Kneipe „ Zur Ritze ". Oder wir ziehen uns 'n cooles Musical rein oder so. Das auf seinen Songs basierende Musical „ Hinterm Horizont " lief übrigens auch sehr lange auf der Reeperbahn. Wir treffen ab und zu auch so manche Drama Queen, aber am liebsten treffen wir eine ganz spezielle Drag Queen. Die super-erfolgreiche Drag Queen Olivia Jones haben Udo und ich schon oft in ihrer Bar auf der Partymeile Große Freiheit getroffen. Die Drag Queen ist not amused, wenn wir mal nicht spontan reinschauen und 'ne Runde klönen.
Frage: Also, jetzt ohne Scheiß, jetzt kommt eine superwichtige Frage: Trägt Udo immer Hut?
Frank Gerber: Die Rock-Ikone geht selten oben ohne! So’n Hut kommt doch gut. Bad Hair Day, fiese Frise - kennt doch jeder. So’n Hut ist dann ganz praktisch und rettet so manchen Bad-Hair-Day. Außerdem: Im Moment ist für mich sein Hut die Krone der deutschsprachigen Rockmusik!
Frage: Okay, anderes Thema: Was für Musik hörst du so?
Frank Gerber: Just good music, die deutsche Hard-Rock-Band Scorpions zum Beispiel. Ich werd oft eingeladen und war auch mal auf der Album-Release-Party der Scorpions. Im berühmten Hamburger Hard Rock Cafe direkt an der Elbe. Ich war eingeladen und es war 'n cooler Abend. Die Band hat es einfach drauf.
Frage: Und sonst so?
Frank Gerber: Heute im Taxi auf dem Weg zum Hotel „ Vier Jahreszeiten " lenkte ich mich zum Beispiel mit Jazz ab. Ich scrollte durch meine Playlist, bis ich Bye Bye Blackbird gespielt von Jazz-Trompeter Miles Davis fand. Gerne zieh ich mir auch The BossHoss rein. Die Jungs sind echt der absolute Überhammer. Mehr Wow-Boys als Cow-Boys! Ich such mir gerne kosmische Künstler und Abhebe-Alben raus und bleib' dann irgendwo hängen. Im Moment liebe ich wieder so 'nen Best of-Sampler von Bob Dylan mit seinen alten Sachen. Das gefällt. Der Songwriter und Singer ist ein voller Bringer! Als junger Typ hab' ich Bob Dylan krass gefeiert. Das neue Album von Keith Richards, der mich mal hier in Deutschland zu einem Dröhn-Drink eingeladen hat, hör ich auch grad sehr gern. Sehr geiles Album: Jeder Song knallt so richtig rein! Aber auch Nirvana, The Doors, The Beatles, The Ramones, John Lennon, Lou Reed, Bob Marley, Sex Pistols, Oasis, David Bowie, Johnny Cash, Amy Winehouse und den Soul-Sänger Stevie Wonder zieh' ich mir gerne rein. Ich sag immer: Besser Stevie Wonder als One Hit Wonder! Manchmal relaxe ich auch auf der Le Corbusier-Liege und denk: JAZZ gibt’s auf die Ohren! Dann stell ich die lockeren Lauscher für eine Sounddusche auf Empfang und geb' mir feinsten Jazz von dem international renommierten Jazzmusiker Till Brönner, Miles Davis, Billie Holiday und natürlich Chet Baker, den sie in jungen Jahren den " James Dean des Jazz " nannten und der fast vier Jahrzehnte voll auf Heroin war. Ich bin wirklich ein großer Jazz-Junkie. Manchmal träum ich mich in den legendären Cotton Club in New York City, in dem während der Zeit der Prohibition coole Jazzmusiker und Entertainer wie Duke Ellington und Cab Calloway auf der Bühne standen. Verdammt gern hätte ich diese Jungs mal live gesehen …
Frage: Hast du ein Lieblingsalbum?
Frank Gerber: Mein liebstes Album ist " Exile on Main Street " von den Rolling Stones. Mein wildes Leben ist ja manchmal wie ein Actionfilm und die Rolling Stones liefern den Soundtrack dazu. Die Rolling Stones sind für mich die coolste Band ever! Ultimativst überirdisch! Das Album ist endsgeil! Diese im Mai 1972 releaste Platte hat’s total drauf: 18 coole Rocksongs. So cool, dass die Plattennadel Eis ansetzt. Aber nach den Rolling Stones kommen gleich die Sex Pistols. Deren Durchblickologen-Debütalbum Never Mind the Bollocks , Here’s The Sex Pistols hat mich damals totalst umgehauen! Mann, was groovt diese Scheibe!
Frage: Es ist kein Geheimnis, dass du ein großer Fan der Britpop-Band Oasis bist. In London hast du mal " Oasis "-Songwriter Noel Gallagher getroffen und ihn wegen einem Song kritisiert.
Frank Gerber: Ich bin ein großer Oasis-Fan, aber wenn ich Musik nicht mag, ist Klartext angesagt: Ich hab noch nie im Leben einen OHRgasmus vorgetäuscht!
Frage: Wie hat Noel reagiert?
Frank Gerber: Keine Ahnung, echt nicht. Ist lange her. Ich war ziemlich betrunken.
Frage: Du bist auch ein Fan von Lady Gaga und wolltest neulich auf ein Konzert gehen, nicht? Aber auf Empfehlung ihrer Ärzte musste sie auf einmal ihre Europa Tournee absagen.
Frank Gerber: Yeah! Gerne hätte ich Lady Gaga live on Stage gesehen. Aber plötzlich hieß es: Tournee? Tour? Nee!
Frage: Wie denkst du über die deutsche Musikszene?
Frank Gerber: Ich bin natürlich immer interessiert, was da passiert. Aktuell ist die deutsche Musikszene echt endfresh. Megaspannend. Gibt so wahnsinnig viele neue junge Bands und Interpreten, die total was drauf haben und grandiose Texte machen.
Frage: Spielst du eigentlich selber ein Instrument?
Frank Gerber: Klar. Ich war Luftgitarrist bei den Rolling Stones. Nee, ohne Scheiß: Ich spiel 'n büschn Gitarre.
Frage: Bist du gut?
Frank Gerber: Sagen wir mal so: An meinem letzten B-Day schenkte mir mein Kumpel Max 'ne coole Gibson. Konnte kaum erwarten, meine neue E-Gitarre auszuprobieren. Doch ich bemerkte, dass alle Leute in Panik das Weite suchten. Beantwortet das deine Frage?
Frage: Es gibt immer wieder Künstler, die gerne über andere Künstler herziehen. Von dir hat man sowas noch nie gehört.
Frank Gerber: Ich hab kein Interesse daran, andere zu verletzen. Ich möchte nicht über andere ablästern. Ich will über Kunst reden. An alle Lästerschwestern: Lästern war gestern!
Frage: Am 29. November 2016 erschien die neue DVD " Holdrio Again " von Deutschlands Gag-Gigant Otto Waalkes – inklusive Premiere: Otto und Udo Lindenberg singen " Dr. U und Dr. O ". An dem Text hast du auch mitgeschrieben.
Frank Gerber: Das sind schon coole Jungs. Deutschlands Comedy-Legende Otto Waalkes und Deutschlands Rock-Legende Udo Lindenberg und Frank Gerber machen gemeinsame Sache. Nicht übel, he?
Frage: Kannst du dir vorstellen, dass Du auch für andere Künstler Songtexte schreibst?
Frank Gerber: Aber klar, warum nicht? Wer Interesse hat, kann sich einfach mailden. Aktuell schreib ich auch was für 'ne Newcomer-Band. Hab den Drummer der Band mal auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg getroffen.
Frage: Du hast eine ultracoole Kommandozentrale im angesagten Winterhude in Hamburg, leitest eine hippe Website und bist mit vielen großen Stars auf Du und Du. Welche Stars würdest Du gern noch kennenlernen?
Frank Gerber: Einige kenn' ich ja schon, klar, aber wenn ich mehr Zeit hätte, dann würd ich sie am liebsten alle kennenlernen und gern alles über ihre knallige Kunst wissen wollen. Spontan fällt mir die Punkrock-Legende Iggy Pop ein, oder Melody Gardot oder Nick Cave oder Steven Tyler, der Leadsänger der Rockband Aerosmith. Gerne würd ich auch den selbsternannten „ God of Fuck " und Schockrocker Marilyn Manson mal treffen. Am liebsten würd ich aber nochmal mit Pop-Ikone Madonna sprechen. Wir haben uns schon mal getroffen. Ihr Engagement für die LGBT-Community find ich cool.
Frank fragt: „ Was dagegen, wenn ich mir eine ins Gesicht stecke? " Ich verneine. Er nimmt einen weiteren Sargnagel aus dem edlen Etui und will ihn jetzt anzünden. „ Eigentlich sollte ich echt weniger rauchen ", sagt er und klemmt dann die Zigarette hinters Ohr.
Es gibt da diese Story, dass Gerber mit Vornamen Frank heißt, weil seine Mutter den US-amerikanischen Crooner und Entertainer Frank Sinatra so verehrt. Ich spreche Frank direkt darauf an.
„ 'ne wahre Story! ", ist Franks Kommentar.
Ich frage: " In deinem Büro am Poelchaukamp habe ich neulich eine Anleitung für den Bau einer Zeitmaschine gefunden. Eine Maschine für Zeitreisen willst du schon lange konstruieren. In welches Jahr bzw. Zeitalter würdest du dich gern mit einer Zeitmaschine beamen lassen? "
" Ich denk, dass ich gern zuerst per Zeitmaschine ins Jahr 1790 reisen möchte – in die Welt von Wolfgang Amadeus Mozart ", antwortet Frank. " Mozart – Live in Concert , das wäre extremst edgy, oder? Danach werf ich einen Blick auf mein Zeiteisen – und werd weiter durch die Zeit reisen: I drink champagne with Kurt Cobain. Mit Bob Marley auf der Harley. Mein Therapeut ist Sigmund Freud. Mit Marlene in der Berliner Szene. Reisende soll man ja nicht aufhalten – und Zeitreisende soll man auch ziehen lassen … "
Am späten Abend hat Clanboss Frank alle großzügig in ein derbst exklusives Edelrestaurant in Hamburg eingeladen. Das italienische Restaurant ist wie immer gut besucht und unter den Gästen kann ich sogar einen berühmten Showmaster entdecken. Im letzten Sommer waren wir in diesem sternengeschmückten Superschuppen öfter dinieren und saßen mit seiner coolen Clique outdoor, doch jetzt ist der Sommer noch etwas entfernt. Und so nutzt „ Don Gerberone ", wie ihn seine italienischen Freunde liebevoll nennen, den schönen Abend, um den Tag nochmal Revue passieren zu lassen. Bei Pasta, Pizza, Salat und viel Wein diskutiert man über Leonardo da Vinci und die Medici. Alle um Frank herum haben gute Laune und lachen. Und es scheint niemanden zu geben, der ihn nicht sympathisch findet: Der Sym-Pate nimmt für einen Moment seine Designer-Sonnenbrille ab und macht auch den neu ankommenen Gästen auf charmante Weise die Honneurs. Der Consigliere Mario geht währenddessen zu Don Gerberone rüber und flüstert ihm etwas ins Ohr; der macht mir daraufhin ein Zeichen mich zu nähern und sagt dann leise mir heiserer Stimme: „ La Familia – und Du gehörst dazu! " Alles, was er mir dann erzählt, ist natürlich streng vertraulich. Danach sagt Frank noch ein paar freundliche Worte zu seinem Coolness-Clan: „ Mille grazie! Vielen Dank, dass ihr alle gekommen seid! "
„ Entschuldigung, Frank ". Zwei junge Mädchen stehen auf einmal direkt vor dem Tisch. „ Könnten wir bitte, bitte, bitte ein Selfie mit dir haben? " Die Girls kichern und wirken etwas schüchtern.
„ Klar, wieso nicht? ", erwidert Frank, und die eher introvertierten Girls macht das richtig happy. Sie schießen ein paar Selfies, bedanken sich sehr höflich und gehen schließlich davon.
„ Tschüssi ", ruft Frank ihnen nach.
Während des Essens schendert Frank dann spontan rüber zum Nebentisch und setzt einem kleinen traurigen Mädchen plötzlich seine schwarze Sonnenbrille auf. Einfach so. Die Achtjährige freut sich …
" Ey, kannste behalten ", sagt Frank und albert zur großen Freude der Eltern mit der Kleinen herum. Wer hätte das gedacht? Frank Gerber kann mit Kids richtig gut! Eigentlich pflegt Frank meistens genussvoll sein Badass-Image, aber ein Kinderlächeln macht auch diesen harten Kerl weich, auch wenn er noch so sehr auf cool macht.
" Mein Lieblingssound ist das Lachen von kleinen Kindern ", sagt Frank mir etwas später. " Aber schreib bitte nix drüber. Kein Wort, okay? Vor allem nix Gutes, Baby! Mein wunderbar schlechter Ruf ist sonst ruiniert. "
Frank ist auch mit über 50 irgendwie immer noch ein großes Kind. Ich glaube manchmal, er hat echt nicht die geringste Ambition, erwachsen zu werden. Frank: „ Erwachsen zu werden, war für mich bislang keine Option. Ich mag den Kerl, der in diesen coolen Filmen mitmacht: Johnny Depp. Der mehrfach Oscar-nominierte Hollywood-Hottie sagte nämlich neulich irgendwo: " Älterwerden kann man nicht verhindern, aber niemals erwachsen werden ist möglich. Mindestens einmal am Tag bricht der Peter Pan in mir durch. " Besser hätt' ich es auch nicht formulieren können. Und Campino, der Lead-Sänger der mega-erfolgreichen Punk-Band „ Die Toten Hosen " sagte in einem SPIEGEL-Interview: „ Wenn Erwachsenwerden heißt vom Gaspedal runtergehen – dann lieber jung sterben! " Ein Punk kommt auf den Punkt! "
Um Mitternacht will King Frank mal eben kurz in sein Königreich. Er will sich frisch machen, umstylen, „E-rotic-Mails checken ". Die Fußgängerampel ist rot, und Frank wartet nicht darauf, dass sie auf Grün schaltet. „ Wir sehen uns dann gleich im Headquarter. Bis später, sprach der Genialitäter! ", ruft Frank uns zu und schlendert fröhlich pfeifend davon. Er ist ein Typ, der gerne pfeift. Vor allem auf Regeln!
Nachdem Mister StarStatement sich umgezogen hat, meldet sich mein iPhone eine runde Stunde später mit der mafiamäßigen Melodie von Der Pate. In meiner Fantasie rufe ich „ Beam me up, Hottie! ", aber in der Realität beame ich mich ein paar Minuten danach wieder selber auf das Star Statement-Raumschiff - und Captain Frank benutzt den elektrischen Eiscrusher und mixt uns extrem professionell die Drinks.
Der „ Berufscoole " sieht gerade wieder mal sehr chic aus: „ Neuer Gehrock? I like! "
„ Gestatten - Johann Wolfgang von Gerber ", sagt Frank mit einem Lächeln und statt Goethes Faust gibt’s jetzt die Ghetto-Faust.
Der Meister ist jetzt etwas anders gestylt, trägt extravagante Doc Martens Boots Black Anarchy, einen schwarzen barocken Second-Hand-Gehrock und darunter einen schwarzen Hoodie mit seiner eigenen unverwechselbaren Silhouette und dem selbstironischen Slogan WHO THE FUCK IS FRANK GERBER? Ein futuristischer Edelstahl-Sticker mit Star Statement-Logo dient als stylisher Eye-Catcher. Hot or Not? Eindeutig hot!
„ Was guckst’n so? ", sagt Frank, als er bemerkt, dass ich seinen neuen Look genauer inspiziere. „ Sorry, aber mein Superman-Cape ist in der Reinigung. Nee, ernsthaft: Sachen vom Schwarzmarkt sind mein Ding – ich trage ja am liebsten ein fröhliches Schwarz ", lacht Frank und dann stoßen wir mit unseren Drinks an.
„ Früher war ich echt ein Fashion-Junkie! ", sagt Frank lachend. „ Mein Schrank war knallvoll mit Designer-Drogen. Designer-Drogen sind für mich Drogen vom Designer, also von Karl, Giorgio und so. Besonders cool find ich auch Jean-Paul Gaultier und die Punk-Ikone und provokative Mode-Aktivistin Vivienne Westwood, die ja wirklich world-famous ist. Diese Fashion-Designer liefern den Stoff, der süchtig macht. Schon als Teenager hab ich immer den echt krassen Hipster-Shit getragen und manche fragten dann: „ Frank, kannst du dich nicht mal ganz normal anziehen? Die Leute gucken schon! " Und ich hab dann mit einem Lächeln geantwortet: „ Is' doch cool, wenn die Leute gucken. Ich bin eben ein echter Hingucker! " Fashion fand ich immer wahnsinnig interessant, aber ich bin kein Fashion Victim. Wie sagte Coco Chanel so schön: „ Mode ist vergänglich, Stil niemals. " War 'ne clevere Frau. Cool, cooler, Coco! "
Ich stimme ihm absolut zu und nippe etwas an meinem Drink. „ Meeega-lecker! ", sage ich. Frank geht zum Fenster und sieht heraus. Die Straßenlaternen sind längst an. FG nickt zufrieden, kaut lässig Bubble Gum. Frank Gerber hat allen Grund, gut gelaunt zu sein. Dieser Mann hat einen Job mit Neidfaktor 100 und sein zwangloses Leben ist wie 'ne Megaparty und einfach nur geil. Als ich ihn darauf anspreche, grinst er breit.
" Das Coolste ist: Ich hab einen Job, von dem ich keinen Urlaub brauch. Das ist für mich Luxus ", freut er sich. " Neulich wurde ich mal gefragt, warum ich immer so gut drauf bin? Trés simple: Ich genieße es sehr, mich nicht an Zeitpläne halten zu müssen, weißt du. Eines Tages hab ich nämlich meinen Wecker gestellt – zum Sperrmüll auf die Straße! Habe irgendwann alle Wecker gekillt, die verdammten Dinger sind meine natürlichen Feinde. Ich bin immer noch ein Typ, der ziemlich unbesorgt in den Tag hineinlebt, flippy wie so’n Hippie. Ich bin ganz smoov drauf, man nennt mich ja auch Mister Eddy Easy. Ich geh' gerne aus und sehe mir Ballett-, Theateraufführungen und Opern an. Meistens treff ich die Star Statement Squad oder freakige Flexi-Freunde oder Krea-Künstler und ich tue nix, auf das ich keine Lust habe. Generell gilt: Worauf ich Bock hab, das mach ich einfach. Ich probiere, autark zu bleiben. Der Boss bin ich! Das Leben könnte nicht schöner sein. Ich liebe mein Leben! Ich bin ein freier Mann. Mein eigener Boss. Meine Sekretärin hab ich irgendwann per E-Mail gebrieft: „ Canceln Sie doch bitte für immer alle meine Termine! " Ich kann machen, was ich will. Is' schon cool, wenn man die komplette Freiheit hat und dir keiner reinquatscht. Mir ist bewusst, wie priviligiert ich bin. "
Frage: Gibt es Zeiten, in denen du dich langweilst?
Frank Gerber: Nope! Langeweile kenn' ich nicht. Der damals in Paris lebende Chanel-Chefdesigner und Fashionpapst Karl Lagerfeld hat mal den Spruch abgelassen: " Nur langweilige Menschen sind gelangweilt! " Das seh' ich genauso wie einst der Meister der Haute Carlture. Wenn ich was Spannendes erleben will, schreib ich einfach eine SMS an 'ne fremde Nummer mit: " Don Alfredo, ich hab' den Drecksack einbetoniert, wann krieg' ich meine Kohle? ( lacht )
Frage: Mal daran gedacht, zur Ruhe zu kommen und ein ruhiges Leben zu führen?
Frank Gerber: Also bis jetzt nicht, nö.
(Frank schaut rüber zum Fernseher. Es läuft ein schmutziger und harter Gangsterfilm, zwei knallharte Typen mit einer Wumme in der Hand ballern sich irgendwo in einem Drecksnest in Texas ihren Weg zum Fluchtwagen frei, und die Bullen nehmen die Verfolgung auf.)
Frage: Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Frank Gerber: Keine halben Sachen – Action machen!
Frage: Willst du immer noch die 10 Gebote als Musical inzenieren?
Frank Gerber: Aktuell hab ich große Pläne, aber diese Informationen sind strictly confidential. Geheimhaltung wird nicht nur bei der CIA ganz groß geschrieben.
Frage: (lacht) Aber mir kannst du's doch verraten. Ich kann schweigen wie das Grab von Falco auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Frank Gerber: Nix Genaues weiß man nicht – außer, dass mein Musical " Top Ten " über die 10 Gebote auf jeden Fall rauskommt. Das Script ist fast ready. Das Ding steigt vermutlich im Herbst 2025! Gibt aber noch ein weiteres Musik-Projekt von mir mit dem Titel „ Bonnie feat. Clyde – Das Rap-Musical ". Möchte zudem einen Zukunftsroman schreiben und einen Megaseller mit dem Titel „ Die Star-Statement-Story ". Zudem schreib ich im Moment an zwei Büchern: Das eine trägt den Titel „ Ex, Drugs & Rock 'n' Roll " und das andere soll so 'ne Art BestOfSeller werden und „ Single-Charts ", heißen. Wir brauchen in Deutschland endlich eine Neue Coole Popliteratur. Deswegen werd ich mit dem Buch „ Ex, Drugs & Rock 'n' Roll " auch auf große Lesereise gehen. Diese Lesereise mit dem Namen „ Die coole PopliteraTour " geht durch ganz Deutschland. 'türlich kommt auch meine Autobiografie irgendwann heraus, obwohl ich mich manchmal frage: Kann dieses eventreiche Leben in ein einziges Buch passen? Im Moment warte ich drauf, inspiriert zu werden. Liebe Musen, liebe Musen – nicht so schüchtern, lasst uns schmusen! Wir sind doch gute Freunde und wie heißt es doch so schön: Guten Freunden gibt man ein Küsschen!
Frage: Alle wissen: Frank Gerber ist der Godfather der coolen Schreibe. Wenn deine Autobiografie rauskommt, dann sicher in deiner eigenen Schreibe, oder?
Frank Gerber: Yeah. Der Bartender der lockeren Literatur wird einen Coolness-Cocktail mixen! Ich werd auch wieder den Sound der Straße reinbringen. Die meisten anderen Schreiber bringen’s ja nicht. Heute haben nur noch verdammt wenige 'ne coole Schreibe drauf. In der damaligen Zeit gab’s einfach noch mehr echte und coole Autoren. Typen wie Charles Bukowski oder Hunter S. Thompson.
Der abenteuerlustige Star Statement-Boss spielt auch mit der Idee, für ein Jahr komplett auszusteigen und in einem alten Ford Mustang über die legendäre Route 66 zu brettern: " Das Fernweh treibt mich schon viele Jahrzehnte durch die Welt und das wär' garantiert superspannend wie ein Thriller, ein interessantes Road-Trip-Abenteuer. Ich hab Amerika zwar nicht entdeckt, aber vielleicht kann ich es für mich wiederentdecken. Rein in den Ford Mustang, den Zündschlüssel gedreht und WROOOM! Ich hab 'nen alten Kumpel. Der heißt Louie. Lebt jetzt irgendwo in Texas. Trägt sogar wie ein Texas Ranger so 'nen beige-weißen Westernhut und Cowboy Boots und so. Aber egal. Louie, damals Anfang 40, war 'ne große Nummer in Berlin. Früher war er als Boss einer großen Company dick im Geschäft, jetzt ist er dick und nicht mehr so im Geschäft. "
Ich krieg 'nen Lachflash. „ Ach was, echt? "
Frank stoppt kurz, dann erzählt er weiter: „Beim Speed-Dating lernte Louie damals 'ne junge Amerikanerin namens Lauren kennen, die wie Rapper Eminem früher mal in einem Trailerpark nahe der „ 8 Mile "-Road wohnte. Lauren war das typische All-American-Girl, sie war hinreißend – Louis war sofort schockverknallt. Früher war Lauren Cheerleader. Das heißeste Girl der Highschool. Doch auch today sieht seine Alte immer noch verdammt gut aus. 'Ne Klassefrau. Auf jeden Fall hat Louie damals wegen ihr seinen Top-Job in Deutschland quittiert, um in Amerika groß durchzustarten. Er träumte den amerikanischen Traum, aber irgendeiner hatte leider den Wecker gestellt und dann wachte er auf. Ausgeträumt. Irgendwann hat er sich aber 'nen Job als Trucker gekrallt, donnert heute auf endlosen Highways durch die Staaten des mittleren Westens und hat immer die Highway Cops am Arsch. Und genau der Typ sagte neulich zu mir: " Die Route 66 existiert ja genau genommen nicht mehr und ist jetzt bekannt als Historic Route 66. Aber, Frankieboy, diese Straße steht bis heute als Symbol für Freiheit und Abenteuer. " Da dachte ich, okay, das ist ja genau das Richtige für verwegene Abenteurer und Explorer wie mich. Andererseits: In Harry’s Bar in Venedig fragt sich vielleicht gerade der Bellini, warum ich ihn nicht trinke. "
Ich frage: " Du hast dich also noch nicht entschieden? "
" I don’t know. Ich weiß es nicht ", antwortet Frank. " Das wissen die Götter. Kann man mal machen. Aber ob ich das echt durchziehen werd, steht noch nicht explizit fest. Mein Terminkalender ist so knallvoll, dass ich gar nicht weiß, was ich zuerst lassen soll. Aber hey, vielleicht reitet der Lonesome-Rider auch auf einer schwarzen Harley-Davidson durch die USA und fühlt sich Born to be Wild. Vielleicht häng ich aber auch mit meinen lässigen Surfer-Kumpels in Santa Cruz an der kalifornischen Pazifikküste ab und danach reiten wir auf die Schnelle mal eben 'ne Monsterwelle - die Welt braucht sowieso mehr Surfer mit Brettern unter den Füßen und weniger Vollpfosten mit Brettern vorm Kopf! By the way: Santa Cruz ist übrigens 'ne wunderschöne Beach Town, früher sind da viele der Woodstock-Hippies hin, um dort im Sommer im bunt angemalten VW-Bus zu chillen und erst mal einen durchzuziehen nach dem Motto: Have a problem, make a point, take it easy, smoke a joint! "
Ich denke: Hey, jetzt mach hier mal nicht den Robbie Naish! Ob Frank wirklich mit seinen passionierten Surfer-Kumpels an der kalifornischen Pazifikküste abhängt, weiß ich natürlich nicht. Aber eins ist klar: Der Star Statement-Boss surft auf der ganz großen Erfolgswelle.
„ Who knows? ", fährt Frank fort. „ Eventuell kauf ich mir auch 'n Ticket nach Mexiko und hänge dort mit meinem Amigo Gonzales in irgendeinem gottverlassenen Kaff in einer abgefuckten Bar rum, wo wir tierisch Tequila tanken und über die mexikanische Malerin Frida Kahlo oder über den legendären mexikanischen Outlaw und Revolutionär Pancho Villa quatschen. Gonzales nennt mich übrigens immer „ Gringo ". Eventuell entdeckt der Frank aber auch die versunkene Stadt Atlantis und reißt dort so’n paar verdammt süße Meerjungfrauen auf, die gar nicht genug von mir kriegen können und ganz charmant würd ich sagen: „ Nehmt bitte nie mehr eure Flossen weg, ihr süßen Meerjungfrauen! " Und dann würd ich mit ihnen together gegen den Plastikmüll in unseren Meeren fighten, der immer mehr zur globalen Bedrohung wird. Oder aber ich rase mit meinen loyalen Buddys auf einem gecharteten Speedboat von Miami nach Havanna. Der berühmte Ocean Drive in Miami Beach mit seinen pastellbunten Art-déco-Gebäuden ist by the way ein Sightseeing-Highlight. Die ungehemmte Lebensfreude, die totale Abenteuerlust, der Mega-Spaß, das ist für mich immer das Wichtigste! Die Welt entdecken, Schnecken checken, einen wegstecken … "
Frank öffnet sich eine Dose Coca Cola Light. „ Vielleicht spiele ich auch mit den Möpsen meiner attraktiven Nachbarin ", sagt er. Und nach einer kurzen Pause ergänzt er lächelnd: „ Hey, das sind übrigens sehr süße Hündchen. "
„ Do you like Pets? ", frage ich. „ Do you like cats or dogs more? "
„ Dogs ", antwortet Frank. „ Am liebsten Underdogs! "
„ Was hast du überdemnächst noch vor? "
Er zuckt mit den Achseln und schiebt die Unterlippe vor. „ Keine Ahnung. Per Anhalter durch die Galaxis mit Fürst Albert von Thurn und Taxis - und dann, mal sehen. Und vielleicht spricht Angelique Kerber: Ich will ein Tennis-Match mit Gerber! Weil: Die kriegt ja jeden Schlägertyp – doch es gibt nur einen, den hat sie richtig lieb! ( lacht ) Yeah, alles ist möglich. Als Weltenbummler die Welt zu bereisen, rumzukommen, die unterschiedlichsten Leute, Kulturen und so kennenzulernen – das ist doch sensationell. Das kommt immer gut und überhaupt und sowieso …. Aber bitte alles immer schön stressfrei, ganz auf chillig. "
„ Was steht noch auf deiner To-do-Liste? ", frage ich interessiert und stecke mir eine neue Zigarette an.
„ Auch der Mond bleibt nicht verschont! ", lacht Frank und greift zu seiner Dose Coca Cola Light. „ Der erste Mann auf dem Mond? Neil Armstrong. Ist ja klar, ein kleiner Schritt und so. Aber ich will der erste Typ sein, der da oben sein Revier markiert. Zieh dir das bitte mal rein: Mr. Cool steht mit einem spacigen Look und mit Sonnenbrille unter dem Astronautenhelm auf dem Mond, holt sein Ding raus und pisst ein großes Star Statement-Logo in den Mondstaub. Das Hubble-Weltraumteleskop verwöhnt dann die Weltbevölkerung mit den fantastischen Aufnahmen von meinem verdammt geilen Meisterwerk und jeder auf unserem blauen Planeten kennt dann meine Online-Plattform! That’s Rock 'n' Roll!"
Als wäre damit alles gesagt, zieht Frank sich die Sonnenbrille ins Gesicht und vergräbt sich tief in die Kapuze seines Hoodies. Er stöpselt sich die Stöpsel seines neuen iPods in die Ohren, klappt die Augen zu und summt leise vor sich hin: King of Cool. Frank Gerber spielt in der Champions League der Eiswürfelpinkler. Wie wird man so verdammt lässig?
Mit den heruntergelassenen Jalousien im Hintergrund komm ich mir gerade vor wie in einem der dunklen Detektivstreifen der Film Noir Reihe. Das Office von Frank könnte auch das düstere, verqualmte Office von Hardboiled Detective Philip Marlowe sein. Kann mir das gut vorstellen: Frank Gerber als knallharter Privatdetektiv mit Dreitagebart, der den Hut tief in die Stirn gezogen und eine Zigarette im Mundwinkel hat, bis eine männermordende Blondine namens Lola mit blutrot geschminkten Lippen reinkommt und ihm einen gefährlichen Auftrag gibt. Doch bevor Private Eye Frank Gerber cool den speziellen Fall dieser verruchten Femme fatale übernimmt, reißt mich das Klingeln seines Smartphones aus meiner Fantasie.
Er nimmt die weißen Stöpsel seines iPods aus den Ohren. Quatscht ein bisschen. Legt dann auf mit den Worten: „ Calm down, Jackie Brown! " Eine befreundete Stewardess namens Inge aus der boomenden Main-Metropole Frankfurt war dran, die Frank von der Brustvergrößerung ihrer jungen Freundin erzählte: Das Busenwunder war nach ihrer Beauty-OP fast abgenippelt. Plötzlich reden wir konkret über den Tod und Frank sagt: „ 2060 sitze ich eventuell als 100jähriger Grabverweigerer irgendwo auf einer Parkbank und erzähl den Kids, wie ich Star Statement gegründet hab und zum weltweit operierenden Global Player machte. 100 ist dann das neue 50 und die Kids finden das dann voll cool und denken: Der alte Sack ist auf Oberzack! Who knows, vielleicht bin ich bis dahin aber auch schon längst abgekratzt und in der „BILD "-Zeitung gab’s die hammermäßige Headline: „ Deutscher Internet-Milliardär Frank Gerber ist tot: Millionen Fans auf der ganzen Welt trauern und hängen die Sonnenbrillen auf Halbmast! " Ich weile ja jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit auf der Erde und es ist klar, dass auch der mit der Sonnenbrille nur eine begrenzte Zeit auf diesem wunderschönen Planeten hat ", sagt er nachdenklich und ich spüre, wie mir die Tränen in die Augen schießen, denn: Einen Typen wie Frankie wird es nie mehr geben.
„ Irgendwann gehen wir alle drauf ", sagt Frank und steckt sich eine weitere Marlboro Lights ins Gesicht. Er setzt sich eine Basecap auf und sagt: „ Dieser harte und wilde Ritt, den wir Leben nennen, ist für uns alle irgendwann vorbei. Righty right? Die Zeit, die bleibt, sollte man echt optimal nutzen. Solange will ich noch einiges zum Guten verändern. Ich will gute Sachen machen, meine Zeit nicht mit Mist verschwenden. Sollte ich morgen das Date mit dem Sensen-Mann haben, dann wär' das Timing zwar schlecht, aber ich würd zu meinen Buddies sagen: „ Ist schon okay. Ich hab die Show genossen. Vielleicht seh’n wir uns im nächsten Leben? " Man sagt, als Pop-Art-Künstler Andy Warhol abgekratzt ist, setzten ihm Freunde seine obligate Sonnenbrille auf, bevor der Sargdeckel zuknallte. Wie cool ist das denn bitte? Sowas wünsche ich mir gerne auch für mich. In 100 Jahren oder so findet man dann mein Skelett und meinen grinsenden weißen Totenschädel mit 'ner Kippe zwischen meinen Zähnen und 'ner schwarzen Sonnenbrille auf. "
Frank greift zum Feuerzeug und zündet sich entspannt eine Zigarre an.
„ Kommst du in den Himmel oder in die Hölle? ", frage ich.
„ Interessiert mich 'n Scheiß. ", antwortet er lachend. „Vermutlich hab ich auf beiden Seiten Fans. "
Dunkle Brille, helles Köpfchen: Frank Gerber ist weiter an innovativen Mega-Projekten interessiert und plant schon wieder Großes!
„ Ich werde die Web-Herrschaft an mich reißen! ", sagt Frank Gerber mit einem filmreifen Heath-Ledger-Lächeln.
Großes Kino.
Fehlt nur noch das Popcorn.
Es gibt einige schillernde Persönlichkeiten im Internet, die ein bisschen crazy und durchgeknallt sind. Doch einer toppt sie alle: Frank Gerbers wildes Leben ist wirklich filmreif und lässt jeden Drehbuchschreiber einer Soap Opera vor Neid erblassen! Angesprochen auf seine Zukunftspläne, sagt der Star Statement-Boss: „ Hey, ich bin Frank Gerber. Ich bin der Autor meiner eigenen Erfolgsstory! Diese unglaubliche Erfolgsstory wird natürlich auch in Zukunft weitergeschrieben! Aus einzelnen Erfolgszeilen wird die nächste Erfolgsstory. Mehr geht nicht? Doch, da geht noch was! Da geht noch mehr! Bis dato, das war ja erst die Ouvertüre. Der absolute Hammer kommt noch, sprach Thor. Eventuell taucht ja ein verschollenes Tagebuch von Jesus Christus auf. ( lacht ) Im Moment hab ich echt Millionen Ideen für Sachen, die ich noch realisieren möchte. Unangepasst, bunt und schön chaotisch wird es aber immer sein. Der Geist des Punk begleitet mich in allem, was ich mach. Ich bin so’n bisschen wie Sid Vicious von den Sex Pistols, nur ohne Gitarre. Absolute Prio hat aber natürlich unsere gigantische Online-Plattform. Für unsere Millionen Fans bin ich der coolste Dealer der Welt und die wollen von mir natürlich auch weiterhin die volle Dosis StarStatement! "
Ich sehe mich jetzt selbst in den dunklen Gläsern seiner Designer-Sonnenbrille. Mein Lächeln steht mir gut.
Frank macht den Star Statement DJ – und spielt uns grandiose neue Musik von seiner Online-Plattform vor: „ Krasser Sound, Ohrgasmus! "
Ich klau mir eine weitere Zigarette von Frank.
„ Ich hab von vielen Dingen keine Ahnung, aber immer richtig Lust, aus meiner Komfortzone rauszugehen ", freut sich der Star Statement-Boss Frank Gerber auf die Zukunft. „ Derzeit gibt’s viele spektakuläre Pläne: In Hamburg sollen zum Beispiel die Star Statement Awards verliehen werden – whoop whoop! Mal sehen, was sich noch alles machen lässt. Ist wirklich totally aufregend für mich, zu sehen, wie Star Statement sich im Moment in der ganzen Welt ausbreitet. That’s mega cool! "
Frank greift zum Apple-Laptop und gibt das Password ein. Er zeigt mir einige neue Texte und sagt: „ Logopogo gibt’s auch bald wieder knallige anspruchsvolle Dinger des Top-Texters: Die Frankgerber-Dotcommies & Co & so dürfen sich freuen, die Wundertüten-Website wird abgehen wie noch nie. Ich bin berühmt dafür, Dinge zu machen, die man nicht von mir erwartet und ich sprüh vor Energie. Wow, was für 'ne giga-grandiose Zeit! Oder, um es mal mit James Brown zu sagen: I Feel Good. Ist so’n Feeling, als hätte man den Jackpot geknackt oder würde auf dem Gipfel des Mount Everest stehen. Jetzt bin ich etwas über 20 und ich checke, dass ich mich im Moment in einer unglaublich intensiven Phase meines Lebens befinde und als absoluter Überflieger darf man keine Flugangst haben, nicht wahr? Das Beste kommt noch! Ich werd euch alle natürlich updaten über das, was ich in Zukunft durchziehen will. Ich freu mich extremst drauf und bin sowas von am Start. And: Don’t forget, auf www.star-statements.com gibt’s jede Woche was auf die Ohren, diese Website rockt! Immer cool und heiter – die Action geht weiter! Dauer hat, was Power hat! "
„ Und was machen Sie beruflich? ", wurde er mal gefragt. Darauf Frank ganz cool: „ Das Unmögliche möglich! "
Der Legende nach soll sich Frank Gerber auf einen lukrativen Deal mit dem Teufel eingelassen haben. Als Gegenleistung für seine coole Schreibe und für seinen weltweiten Erfolg mit der mächtigen Online-Plattform Star Statement soll er seine Seele an Luzifer verkauft haben. Wer’s glaubt?
„ President of the United States? Frankie Boy hat uns bisher noch nichts von seinen Umzugsplänen ins Weiße Haus erzählt! ", heißt es aus seinem Inner Circle. Eigentlich ist sich die Mehrheit der Germans auch einig: Der Typ mit der schwarzen Sonnenbrille gehört zu Deutschland fast so wie das Brandenburger Tor, Schloss Neuschwanstein, der Kölner Dom oder die neue Elbphilharmonie. Dieser Typ ist eigentlich selber eine echte Sehenswürdigkeit.
Stellen Sie sich vor, Sie würden aktuell irgendwo im Weltall rumhängen und würden auf unseren blauen Planeten runtergucken. Zoomen wir uns mal näher heran. Ja, ruhig noch ein bisschen näher. Hey, Moment, diesen coolen Typ da unten mit der schwarzen Designer-Sonnenbrille und einer Zigarette oder Zigarre im Mundwinkel und dem eigentümlich lässigen Gang gibt’s nur einmal unter fast 8 Milliarden Menschen: Das ist Frank Gerber, den Typ erkennt man schon sofort an seinem einzigartigen Locker-Look und der zerknautschten Visage und der coolen Cap über den zerzausten Haaren, oder? Okay, auf der Erde laufen einige superschräge Gestalten herum, aber ein ultracooles Unikat wie Frank fällt selbst unter Milliarden Menschen auf. Dieser verhaltensauffällige Typ mit den eigenartigen Bewegungen und der dunklen Brille ist einfach nicht zu übersehen. So unverwechselbar wie der Autor selbst sind auch seine lockeren Sprüche und seine coole Schreibe. Und, seien wir bitte einmal ehrlich: Ohne solche bunten Typen wie Frank Gerber wäre unser Planet Erde nur ein kleiner blauer Punkt im All.
Und sonst so? Der Vollzeit-Coole und Teilzeit-Chiller, um es auf „ Gerberisch " zu formulieren, möchte bald einen Jazz-Club mit dem Namen „ Checkpoint Frankie " eröffnen. Aktuell aber konzentriert sich der wunderbar nonchalante Mann primär auf seine extrem erfolgreiche Online-Plattform. Star Statement-CEO Frank Gerber stellt klar: „ Manche Leute denken: CIA steht für Central Intelligence Agency. Falsch gedacht. CIA steht für CEO IN ACTION! "
Tatsächlich ist Frank für seine Millionen User nonstop im Einsatz – fast so wie ein Top-Agent! Noch ist nicht sicher, was sonst alles passieren wird. Sicher ist bei Gerber nur eines: Langweilig wird’s mit ihm nie. Diesen Typ sollte man in Zukunft auf jeden Fall weiterhin auf dem Radar haben!
„ Ultimativst überirdisch! ", rutscht es Frank Gerber immer heraus, wenn er etwas „ cool " findet. Cool findet er vor allem seine Online-Plattform Star Statement / Celebrity Statements. Gibt nicht viele Menschen auf der Welt, die sich so temperamentvoll in eine Sache reinhängen. Seine Begeisterung ist wirklich infektiös. Ich bewundere seinen Enthusiasmus! Frank hat einen Donnerruf als Künstler und Autor und er gründete eine der wichtigsten Online-Plattformen in Deutschland. Ein Schütze-Mann wie er braucht permanent die volle Action-Dröhnung und lebt in seiner eigenen Wow-Welt. Die versunkene Stadt Atlantis oder die verschollene Bundeslade finden, auf Zeitreise gehen oder vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral der NASA im US-Bundesstaat Florida mit einer Rakete in die unendlichen Weiten des Weltraum starten: Mister Star Statement ist immer für eine Überraschung gut. Ganz schön aufregend! Es bleibt wie immer: SPANNEND!!!
„ So, das reicht für heute ", insistiert er, als ich probiere, ihn weiter zu interviewen. „ Genug gequatscht. Irgendwann ist auch mal gut. "
Mein Happy-End mit Mr. President! Es war eine lange Nacht im „ HQ 19 "und ich drücke zum wiederholten Mal den Knopf der superschicken Espressomaschine. Dann schalte ich das Diktafon aus und sage zu Frank: „ Danke für das sensationelle Interview. Nach der Schock-Diagnose und meiner Chemotherapie wollte ich partout dieses Interview mit dir machen, um wieder ein Ziel zu haben. Hammer, dass Du für mich am Start warst. Das war tight von dir. Gibt 'nen Karmapunkt! "
Er lächelt mich an. „ Du bist ziemlich cool, Silvia Kainka, weißt du das? "
Toller Tag. Tolles Interview. Auf einer Skala von 1 bis genial war er heute mal wieder Einstein. Gerne hätte ich noch ein paar Fragen gestellt, aber wie sagt der Meister immer: „ Hey, piano, piano, das hat auch Zeit bis morgen. Morgen ist auch noch 'ne Nacht. "
Ein leiser Piepton verkündet den Eingang einer Message. Das Gesicht im Schatten einer schwarzen Basecap starrt Deutschlands coolster Autor und Star Statement-CEO Frank Gerber lange auf sein spacegraues iPhone. Ich probiere, diskret einen Blick auf das Display zu erhaschen, kann aber nichts erkennen. Das hätte ich mir auch denken können. Ob der berühmte Rockstar mit Hut ihm die Nachricht schickte und ein konspiratives Meeting mit Frank im edlen Hamburger Hotel Atlantic Kempinski an der Alster möchte, ist leider nicht bekannt …
Es ist morgens um 4.12 Uhr, als der Desperado wieder losziehen will: „ Ich beam' mich jetzt mal weg – mach mal 'nen Ghettocheck! Typen wie ich sind immer on the road. Du kennst mich ja. Den Straßenhund kriegst du nicht mehr aus mir raus. Ich muss jetzt los und starten: Die großen Abenteuer warten! "
Jetzt muss der Asphaltcowboy wieder raus, auf die Strassen, in die Nacht, in the city of a thousand lights, und einsam weiterzieh’n … Niemand weiß, wohin …
Frank steht auf, nimmt für einen kurzen Moment die neue schwarze Designer-Sonnenbrille ab und verabschiedet sich dann wie Action-Superstar Arnold Schwarzenegger in seiner Paraderolle als Cyborg in dem Science-Fiction-Thriller " Terminator " mit den berühmten Worten: " I’ll be back! "
Ein verdammt cooler Abgang!
Silvia Kainka, Hamburg, 3.5.2019
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